Kategorie: Basisinformationen
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Das Buch JOSUA - Gottes kühner Kämpfer

John F. MacArthur


Josua stritt in der Schlacht um Jericho, als die Mauern einstürzten.

Dies ist das erste der 12 historischen Bücher im Alten Testament. Die Bedeutung des Namens Josua passt sehr gut zu der wichtigen Stellung, die er innehatte. „Josua“ bedeutet „der HERR ist Rettung“. Es ist eine frühe hebräische Form des neutestamentlichen Namens „Jesus“.

1. Autor und Abfassungszeit

Geschrieben von Josua ca. 1405 bis 1385 v. Chr.
Obwohl der Verfasser nicht erwähnt wird, war es mit höchster Wahrscheinlichkeit Josua, der wichtigste Augenzeuge der geschilderten Ereignisse (vgl. Jos 18,9; [[[[6]]]],26). Ein vertrauter Assistent Josuas könnte das Buch vollendet haben, indem er den Bericht über den Tod Josuas hinzufügte (Jos 24,29-33). Rahab lebte noch als Jos 6,25 verfasst wurde, was zu der frühen Datierung des Buches führt. Andere Indizien, wie z.B. die Präsenz der Jebusiten in Jerusalem (Jos 15,63) weisen auf eine Abfassungszeit des Buches Josua vor dem Herrschaftsantritt Davids hin (2. Sam [[3]],5-9).

2. Schlüsselpersonen im Buch Josua

3. Hintergrund und Umfeld

Als Mose vor seinem Tod den Führungsstab an Josua übergab (5. Mo 34), stand Israel am Ende seiner 40-jährigen Wüstenwanderung. Josua war zum damaligen Zeitpunkt etwa 90 Jahre alt. Bevor er im Alter von 110 Jahren starb (Jos 24,29), hatte er mit Israel die meisten Kanaaniter aus dem Land vertrieben und es unter den 12 Stämmen aufgeteilt.
In den Ebenen Moabs, östlich des Jordans und des von Gott verheißenen Landes erwarteten die Israeliten Gottes Führung, um das Land zu erobern. So beginnt das Buch Josua. Westlich des Jordans begegneten ihnen Völker, die so in Gräueltaten versunken waren, dass Gott das Land sozusagen veranlasste, seine Einwohner auszuspeien (3. Mo 18,25). Er würde Israel das Land durch Eroberung geben, um in erster Linie seinen Bund zu erfüllen, den er Abraham und seinen Nachkommen zugesichert hatte, aber ebenso um Gericht über die sündige Bevölkerung Kanaans auszuüben (vgl. 1. Mo 15,16). Verschiedene Teile des Landes waren schon vor Abrahams Zeit im Besitz mehrerer Völker (1. Mo 10,15-19; 12,6; 13,7). Bis zur Zeit Josuas sind die Einwohner durch die Verehrung verschiedener Gottheiten in ihrer Unmoral beständig fortgeschritten. Dieser Umstand führte auch dazu, dass Gott dementsprechend reagierte. Sie verloren ihr Land.

4. Schlüssellehren im Buch Josua

5. Gottes Wesen im Buch Josua

6. Christus im Buch Josua

Obwohl wir in diesem Buch keine expliziten messianischen Verheißungen finden, repräsentiert Josua doch einen Typus auf Christus, das gilt sowohl für seinen Namen wie auch für seine Taten. Der Name Yeshua steht für Josuas hebräischen Namen. Dieser Name bedeutet „Jahwe ist Errettung“ und wird auch mit „Jesus“ übersetzt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt hatte Josua auch eine Offenbarung eines „Fürsten über das Heer der Herrn“ (Jos 5,13-14). Dieser Fürst ist eine Präinkarnation (eine Fleischwerdung Jesu bevor er dann im Neuen Testament auf die Erde kam; Anm. d. Ü.) Christi. Er leitete Josua, den Oberbefehlshaber der israelitischen Armee, im Kampf gegen die Kanaaniter und führte Israel zum Sieg.

7. Schlüsselworte im Buch Josua

8. Gliederung

Der Eintritt ins Gelobte Land (Jos 1,1-5,15)

Die Eroberung des Gelobten Landes (Jos 6,1-12,24)

Zuweisung der Gebiete des Gelobten Landes (Jos 13,1-22,34)

Festhalten am Gelobten Land (Jos 23,1-24,28)

Nachwort (Jos 24,29-33)

9. Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort auf der Erde ...

Die friedliche Herrschaft Amenotheps III. verbessert den kulturellen und wirtschaftlichen Einfluss Ägyptens, was dazu führt, dass sich sein Reich ausbreitet (1420-1385 v. Chr.)

10. Häufig auftauchende Fragen

Wie können wir Gottes Charakter, wie wir ihn im Rest der Schrift offenbart finden, vereinbaren mit den harschen Anweisungen, während der Zeit der Eroberung des verheißenen Landes den Bann an den verschiedenen Völkern und Städten zu vollziehen?

Als Josua anordnete, die Stadt Jericho zu zerstören, handelte er auf Gottes klare Anweisung hin. Schriftstellen wie 2. Mose 23,32-33; 34,11-16 und 5. Mose 7,1-5; 20,16-18 machen es uns unmöglich, die klaren Anordnungen Gottes hinsichtlich der Zerstörung ganzer Völker abzuschwächen. Hier ging es nicht nur darum, dass Soldaten feindliche Soldaten töteten. Zu den Opfern zählten auch viele Frauen und Kinder. Die Herausforderung für den ernsthaften und demütigen Bibelstudenten liegt darin, diesem Horror und den damit verbundenen hart zu lernenden Lektionen ins Auge zu schauen, ohne der Versuchung, sie abzuschwächen oder wegdiskutieren zu wollen, zu erliegen. Wenn unsere Erkenntnis über die Furcht Gottes und seine gerechten Gerichte über die Sünde nicht beständig wächst, dann wird unser Verständnis hinsichtlich Gottes Gnade und Barmherzigkeit allmählich verblassen. Wenn wir nicht anerkennen, dass Gott bestrafen kann und es auch tut, dann wird Gnade und Vergebung sehr schnell an Wert verlieren. Wenn wir nicht die Gesamtheit von Gottes Wirken und seinem Charakter zu erfassen versuchen, werden wir geneigt sein, die Dinge nach unseren Geschmack (mag ich oder mag ich nicht) zu beurteilen, und verpassen dabei die entscheidenden Zusammenhänge und Berührungspunkte. Unser Mangel an Erkenntnis kann durch biblische Einsicht teilweise wettgemacht werden. Bei der Ausführung der Gerichte Gottes spielte Israels eigene Gerechtigkeit überhaupt keine Rolle. Es war alleine die Gnade Gottes, die sie davor bewahrte, selbst in der Position der Verurteilten zu stehen. „Wenn sie nun der HERR, dein Gott, vor dir her ausgestoßen hat, so sprich nicht in deinem Herzen: Um meiner Gerechtigkeit willen hat der HERR mich hereingebracht, dass ich dieses Land in Besitz nehme, da doch der HERR diese Heidenvölker wegen ihrer Gottlosigkeit vor dir her aus ihrem Besitz vertreibt“ (5. Mo 9,4). Gott hätte genauso gut Krankheit, Hunger, Feuer oder eine Flut benutzen können, um die Völker aus dem Land zu vertreiben, aber er entschloss sich, das Volk Israel zu benutzen. Bei schrecklichen Naturkatastrophen werden alle in Mitleidenschaft gezogen. Dass kleine Kinder das Schicksal ihrer Eltern teilen, ist nicht einfach zu akzeptieren. Oft ist es aber so. Als Israel Gottes Gericht vollstreckte, verhielt es sich auch so. Hat Gott diese Kinder ungerechterweise gestraft? Oder tragen die Eltern und Führer einer Nation die Verantwortung für das Leid der Kinder, weil sie selbst Gott abgelehnt haben? Einige dieser Fragen werden erst nach dem Tod beantwortet werden können, dann, wenn das letzte Gericht stattfinden wird (Hebr 9,27).

Warum hat Gott Rahab gesegnet, und ihr trotz ihrer Lüge eine in der Geschichte einzigartige Rolle zugedacht?

Rahabs Leben wurde nicht wegen ihrer Lüge verschont; es wurde verschont, weil sie ihren Glauben auf Gott setzte. Rahab bot sich die gnadenvolle Möglichkeit, sich auf die Seite Gottes zu stellen, indem sie den zwei israelitischen Spionen Unterschlupf gewährte. Sie handelte innerhalb des Rahmens ihrer Möglichkeiten. Sie ließ sich auf eine gefährliche und ausgeklügelte Lüge ein. Vielleicht entsprach diese erste Reaktion auch einfach ihrer berufsbedingten Gewohnheit. Aus Sicht des Königs von Jericho hat sie sich aber nicht nur der Lüge, sondern des Verrats schuldig gemacht. Sie stand nun unter einer neuen Fahne und war sich auch im Klaren darüber, dass der Gott, dem sie jetzt vertrauen wollte, einen ganz klaren Standpunkt hinsichtlich der Lüge vertrat. Die radikalen Veränderungen in Rahabs Leben lassen sich anhand folgender Umstände erkennen. Als die zwei Spione an ihre Tür klopften, entschied sie sich, ihr Leben zu riskieren und Gott zu vertrauen. Das Buch Ruth klärt uns auch darüber auf, dass Rahab später heiratete und die Ururgrossmutter von König David, und zugleich auch eine Vorfahrin Jesu wurde. Jahrhunderte später wurde Rahab wegen ihres Glaubens in die Liste der Glaubenshelden in Hebräer 11 aufgenommen.

In welcher Weise beeinflusst Gottes Siegeszusage an Josua auch unser Leben?

Das Buch Josua beginnt damit, dass Gott den neuen Führer Israels offiziell einsetzt. Gott beschreibt Josuas Auftrag folgendermaßen: Geh in das Land und nimm es in Besitz (Jos 1,2-6). Gott machte Josuas Erfolg von drei Faktoren abhängig:

Der Prozess biblischen Denkens beginnt mit einem sorgfältigen und beständigen Lesen des Wortes Gottes. In einem zweiten Schritt wird man mit dem Inhalt vertraut und lernt ihn auswendig. Um „Tag und Nacht darin zu forschen“ (Jos 1,8), musste Josua ausreichend Zeit im Buch des Gesetzes verbringen, so dass er das Buch allmählich verinnerlichen würde. Gottes Wort hat seinen Auftrag erfüllt, wenn jemand vom Nachsinnen zum Tun schreitet - „damit du darauf achtest, alles zu befolgen, was darin geschrieben steht“ (Jos 1,8).

Dann sprach Gott „wirst du Gelingen haben auf deinen Wegen, und dann wirst du weise handeln“ (Jos 1,8). Josua machte folgende Erfahrung; ultimativer Erfolg und Wohlergehen hängen davon ab, zu wissen was Gott im Leben seines Volkes will, um dann sein Leben auch entsprechend dem Willen Gottes zu leben. Gott sicherte Josua wiederholt seine Gegenwart zu „überall, wo du hingehst“. Kannst du dir ein überschwänglicheres Maß an Erfolg vorstellen, als den immergegenwärtigen Gott durch deinen Gehorsam zu ehren?

11. Kurzstudium zum Buch Josua/einige Fragen

Impresum

1. Auflage 2003
© 2001 by John MacArthur
Originaltitel: The MacArthur Quick Reference Guide To The Bible
Nelson / Word Publishing Group, Nashville
© der deutschen Ausgabe 2003
by CLV • Christliche Literatur-Verbreitung
Postfach 11 01 35 • 33661 Bielefeld
Internet: www.clv.de 
Übersetzung: Martin Manten, Berlin
Lektorat: Claudia Kreutzer und Gabi Manten
Satz: CLV
Umschlag: Dieter Otten, Gummersbach
Druck und Bindung: Ebner & Spiegel, Ulm
ISBN: 3-89397-644-2