Kategorie: Basisinformationen
Zugriffe: 830

Das 4. Buch MOSE oder NUMERI - Reisejournal einer Wüstenwanderung

Das 4. Buch Mose berichtet über die 39 Jahre dauernde Gerichtszeit, die Israel in der Wüste verbrachte.

Ursprünglich wurde das 4. Buch der Bibel im Hebräischen mit einem Ausdruck, der „in der Wildnis“ bedeutet, überschrieben. Die alte griechische Überschrift für dieses Buch lautet arithmoi, wovon auch das deutsche Wort Arithmetik abstammt. Später haben lateinische Übersetzer ihm den Titel Numeri zugeordnet. Dieser Titel wurde dann auch in verschiedene Sprachen übernommen. Die Übersetzer spielten damit auf die Volkszählungen (Nummerierung) an, die in diesem Buch aufgeführt werden. Von einem anderen Standpunkt aus betrachtet, zeigt uns dieses Buch aber auch das Volk Israel während seiner 39 Jahre dauernden Wüstenwanderung. Es ist quasi eine Zählung der Jahre, die Israel als Folge seines Ungehorsams in der Wüste verbrachte.

1. Autor und Abfassungszeit

Geschrieben von Mose ca. 1445 bis 1405 v. Chr.
Die ersten 5 Bücher der Bibel, von denen dies das vierte ist, werden in der Bibel durchgängig Mose zugeschrieben. Das 4. Buch Mose selbst weist in 4. Mose 33,2 und 4. Mo 36,13 daraufhin, dass es von Mose verfasst wurde. Er hält darin verschiedene Ereignisse fest und gibt Ausführungen zu den Bestimmungen und Gesetzen Gottes.
4. Mose wurde im letzen Lebensjahr Moses geschrieben. Gemäß den biblischen Angaben muss 4. Mose kurz vor dem 11. Monat des 40. Jahres nach dem Auszug aus Ägypten geschrieben worden sein. Zu diesem Schluss kommen wir, wenn wir die spezifischen Datumsangaben in 5. Mose (5. Mo 1,3) berücksichtigen.

2. Schlüsselpersonen im 4. Buch Mose

3. Hintergrund und Umfeld

Die meisten Ereignisse in 4. Mose spielen sich in der Wüste ab. Die Leute waren gezwungen, während 40 Jahren wie Nomaden zu leben, obschon sie nur selten ihren Standort wechselten. Im Kapitel 33 finden wir eine komplette Auflistung ihrer Reiseaktivitäten. Während den 40 Jahren haben die Israeliten ca. 40 Mal ihre Lager abgebrochen und neu aufgerichtet. Der größte Teil des Buches befasst sich mit Ereignissen, die dazu führten, dass der erste Versuch, das verheißene Land einzunehmen, fehlschlug. Des Weiteren wird auch ausführlich über den zweiten Versuch der Landeinnahme fast 40 Jahre später berichtet. Dazwischen werden den 39 vergeudeten Jahren wenig Beachtung geschenkt. Diese knappe Berichterstattung unterstreicht bloß die Tragik der Umstände.

4. Schlüssellehren im 4. Buch Mose

5. Gottes Wesen im 4. Buch Mose

6. Christus im 4. Buch Mose

Um Christus im 4. Mose zu erkennen, müssen wir immer wieder das NT zu Rate ziehen. In 4. Mose 21,4-9 sehen wir, wie Mose die eherne Schlange aufrichtet und alle Israeliten, die auf die Schlange blicken, geheilt werden. Johannes beschreibt das als ein Bild auf die Kreuzigung: „Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden“ (Joh 3,14). Das Manna, das den Menschen in der Wüste als Nahrung diente, ist ein Bild auf Christus als dem Brot des Lebens (Joh 6,31-33). Auch der wasserspendende Fels ist ein Typus auf Christus. In seinem Brief an die Korinther schreibt Paulus: „denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der ihnen folgte. Der Fels aber war Christus“ (1. Kor 10,4).

7. Schlüsselworte im 4. Buch Mose

8. Gliederung

Die Erfahrung der ersten Generation Israels in der Wüste (4. Mo 1,1 - 25,18)

Die Erfahrung der zweiten Generation Israels in den Ebenen Moabs: der erneuerte Gehorsam Israels gegenüber dem Herrn (4. Mo 26,1 - 36,13)

9. Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort auf der Erde ...

Die Chinesen beginnen mit der Herstellung von kunstvollen Bronze-Skulpturen.

10. Häufig auftauchende Fragen

10.1 Die Größe des Volkes Israel wirft Fragen auf hinsichtlich der Genauigkeit der aufgeführten Zahlen im 4. Mose. Waren bei der Wüstenwanderung wirklich so viele Leute dabei? Wie konnten sie überleben? Wie organisierten sie sich?

Während der Wüstenwanderung wurde zwei Mal eine Volkszählung durchgeführt (4. Mo 1,46; 26,51). Jedes Mal übertraf die Anzahl der wehrfähigen Männer 600.000. Anhand dessen können wir davon ausgehen, dass die Bevölkerungszahl Israels zu jedem Zeitpunkt der Wüstenwanderung höher als 2,5 Millionen war. Von einem natürlichen Standpunkt aus betrachtet erscheint es unmöglich, eine solche Anzahl von Menschen in der Wüste zu ernähren und zu unterhalten. Bevor wir auf den Gedanken kommen, Mose habe die Zahlen gefälscht, sollten wir folgende Faktoren miteinkalkulieren.

10.2 Im Kapitel 21,4-9 wird uns berichtet, wie das Volk von feurigen Schlangen heimgesucht wurde. Mose wurde von Gott angewiesen, eine eherne Schlange anzufertigen, um sie dann an einen Pfahl zu hängen. Leute, die von den Schlangen gebissen wurden, mussten bloß auf die Schlange am Pfahl blicken, und schon waren sie geheilt. War das nicht eine Art von Götzendienst?

Die Umstände, die zu diesem Aufrichten der ehernen Schlange führten, waren nur allzu bekannt. Das Volk war müde und entmutigt, wütend auf Gott und beschwerte sich über Mose. Es war überzeugt, dass es nicht mehr schlimmer kommen konnte, doch Gott belehrte es eines besseren. Er sandte feurige Schlangen unter das Volk Israel und einige Israeliten kamen dabei auch um. Andere litten unter den schmerzhaften Bissen. Als ihnen ihre Verfehlung bewusst wurde, wandten sie sich zu Mose und flehten ihn um Hilfe an. Sie beteten nicht die Schlange an, sondern handelten im Glauben und Gehorsam gegenüber den Anweisungen Gottes und Moses.

10.3 Wieso wird einem heidnischen und habsüchtigen Propheten wie Bileam in der Bibel so viel Aufmerksamkeit beigemessen?

Bileam, dessen Geschichte wir in 4. Mose 22,2-24,25 finden, scheint eine Sonderstellung einzunehmen. Obwohl Bileam behauptete, den Herrn zu kennen (4. Mo 22,18), spricht die Schrift von ihm immer als von einem falschen Propheten (2. Petr 2,15-16; Jud 11). Offensichtlich spielte die durch diese Geschichte vermittelte Botschaft für Gott eine wichtigere Rolle, als der Charakter des Botschafters. Der Herr bediente sich Bileam, um seine wahren Worte durch den Mund dieses falschen Propheten zu sprechen. Bileam erfüllte Gottes Plan, obwohl er (Bileam) selbst eigentlich etwas ganz anderes im Schilde führte.

10.4 Was sollen moderne Leser von Bileams redendem Esel halten (22,22-35)?

Verschiedene Gedanken gehen uns durch den Kopf, wenn eine solche Frage gestellt wird. Erstens: Die Frage geht quasi davon aus, dass Leute in früheren Zeiten weniger Probleme hatten mit einem sprechenden Esel, als dies moderne Leute tun. Dieses Ereignis wurde nicht aufgezeichnet, weil es etwas völlig Alltägliches ist, sondern eben genau deshalb, weil es etwas Außergewöhnliches ist, dem man Aufmerksamkeit schenken sollte. Zweitens: Man könnte sich genauso gut die Frage stellen, warum Gott nicht öfter sprechende Tiere benutzte (bzw. benutzt) - das würde doch alles viel einfacher machen für uns. Drittens: Warum können wir nicht einfach Gottes Sinn für Humor in diesem speziellen Fall annehmen? Viertens: Gottes Gnade und Ausharren in dieser ganzen Situation, sollte in uns eine Haltung der demütigen Anbetung hervorrufen. Fünftens: So ungewöhnlich dieses Ereignis auch war, wir sollten es als pure Tatsache akzeptieren.

11. Kurzstudium zum 4. Buch Mose/einige Fragen

Impressum

John F. MacArthur
1. Auflage 2003
© 2001 by John MacArthur
Originaltitel: The MacArthur Quick Reference Guide To The Bible
Nelson / Word Publishing Group, Nashville
© der deutschen Ausgabe 2003
by CLV • Christliche Literatur-Verbreitung
Postfach 11 01 35 • 33661 Bielefeld
Internet: www.clv.de 
Übersetzung: Martin Manten, Berlin
Lektorat: Claudia Kreutzer und Gabi Manten
Satz: CLV
Umschlag: Dieter Otten, Gummersbach
Druck und Bindung: Ebner & Spiegel, Ulm
ISBN: 3-89397-644-2