Kategorie: M.Roeseler
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Inhalt

Thema: Gott ruft sein Volk in Liebe zur Umkehr
Die Botschaft Hoseas ist ein Ruf zur Bekehrung. Sehr eindrücklich und mit viel Liebe macht Gott dem Volk Israel verständlich, wie weit es sich von ihm entfernt hat und welche Konsequenzen darauf folgen. Hosea wird von Gott aufgefordert, die Ehe mit einer ehebrecherischen Frau einzugehen. Die Nöte, durch die Hosea dabei gehen muss, zeigen zugleich, wie sehr Gott wegen seines untreuen Volkes leidet. Im mittleren Teil wird die Untreue der Priester, der Führer sowie des ganzen Volkes aufgedeckt. Ihnen kündigt Hosea als Gericht die Wegführung nach Assyrien an. Er zeigt, wie Gott seinem Volk in der Vergangenheit bereits nachgegangen ist und es „in Seilen der Liebe“ gehen ließ. Auch jetzt bietet er ihm wieder die Möglichkeit der Bekehrung an. Den Gerechten verheißt er große zukünftige Segnungen.

Verfasser

Über Hosea, den Verfasser dieses Buches, haben wir nicht mehr Informationen, als in seinem Buch selbst enthalten sind. Ebenso wie bei anderen Propheten steht auch hier der Name des Propheten in einem engen Zusammenhang mit seiner Botschaft. Der Name Hosea bedeutet „Rettung“ oder „Gott hat geholfen“. Hosea war ein Sohn Beeris (Hos 1,1). Er heiratete auf Gottes Auftrag hin Gomer, die Tochter Diblajims (Hos 1,2-3). Sie bekamen zusammen drei Kinder, deren Namen eine Botschaft für das Volk Israel beinhalten. Ihr erster Sohn hieß „Jesreel“, das bedeutet „Gott sät“ (Hos 1,4). Ihre Tochter hieß „Lo-Ruhama“, was „Unbegnadigte“ oder „Nicht-Erbarmen“ heißt (Hosea 1,6). Danach bekamen sie einen zweiten Sohn, der den Namen „Lo-Ammi“ trug, das bedeutet „Nicht-mein-Volk“ (Hosea 1,9). Es könnte sein, dass Gomer ihrem Mann untreu geworden ist, so dass Hosea in Kapitel 3 wieder neu um sie werben muss. Der Geburts- oder Wohnort des Propheten ist uns nicht bekannt. Wahrscheinlich wohnte er im Nordreich, da seine Botschaften dort an die Bevölkerung gerichtet waren.

Abfassung

Es wird allgemein anerkannt, dass Hosea der Verfasser dieses Buches ist. In Hosea 1,1 wird auf die Zeit seiner Wirksamkeit hingewiesen. Er wirkte in der Zeit der Könige Usia, Jotam, Ahas und Hiskia aus dem Südreich (= 792-698 v. Chr.) und zur Zeit des Königs Jerobeams, des Sohnes Joas aus dem Nordreich (= 793-753 v. Chr.). Hiskia begann seine Herrschaft 728 v. Chr. Das Datum der Abfassung liegt demnach wahrscheinlich in der Zeit zwischen 755-725 v. Chr.

Zeitabschnitt

Hosea und Arnos waren die beiden Schriftpropheten, die im Nordreich Israels wirkten. Arnos begann etwas früher als Hosea mit seinem prophetischen Dienst und wirkte bis in Hoseas Zeit hinein. Hosea führte den Dienst der Ermahnung weiter. Ob er die Eroberung des Nordreichs durch die Assyrer miterlebte, wissen wir nicht. Jedenfalls war er in der dunkelsten Endphase der Geschichte des Nordreichs tätig.

Zweck

Gott deckt den Götzendienst, die Unmoral und andere Sünden im Volk auf, verurteilt sie und kündigt das bevorstehende Gericht an. Die Abwendung von Gott wird mit einem Ehebruch verglichen. Weil Gott sein Volk dennoch liebt, bietet er ihnen die Möglichkeit zur Umkehr und den Empfang großer Segnungen an.

Einteilung

Hoseas Ehe als Vergleich für das Leiden Gottes um sein Volk (Hos 1-3)

  1. Hoseas Ehe mit Gomer (Hos 1)
  2. Israels Untreue Gott gegenüber (Hos 2)
  3. Hoseas erneute Heirat (wahrscheinlich wieder mit Gomer) (Hos 3)

Die Ankündigung des kommenden Gerichts (Hos 4-10)

  1. Strafrede gegen die Priester sowie gegen Israels Götzendienst und Unmoral (Hos 4,1-5,7)
  2. Strafrede gegen Ephraim und ganz Israel (Hos 5,8-7,16)
  3. Beschreibung des Lebens in Israel ohne Gott (Hos 8)
  4. Gottes Gericht vertilgt die Bosheit (Hos 9-10)

Der Aufruf zur Umkehr (Hos 11-14)

  1. Gottes Liebe zu Israel strebt nach seinem Heil (Hos 11)
  2. Straf rede gegen Ephraim und ganz Israel (Hos 12,1-14,1)
  3. Mahnung zur Umkehr, Verheißung des zukünftigen Segens (Hos 14,2-10)

Besonderheiten