Kategorie: Basisinformationen
Zugriffe: 1069

Das Buch der Anfänge

John F. MacArthur

Das erste Buch Mose erstreckt sich über einen längeren Zeitraum als jedes andere Buch der Bibel.

Gott ist der Urheber und Schöpfer aller Dinge. Die Bibel beginnt nicht mit dem Versuch, die Existenz Gottes zu beweisen, sondern sie stellt fest, dass unsere Existenz von Gott abhängig ist. Die alte griechische Übersetzung der Bibel (Septuaginta, LXX) betitelte dieses Buch Genesis, was „Ursprünge“ bedeutet. Mit der Zeit wurde dieses Wort von einigen Übersetzern direkt benutzt, und so wird das 1. Buch Mose in vielen Sprachen auch Genesis genannt. Der hebräische Titel hingegen wird von den ersten Worten der Bibel hergeleitet und heißt übersetzt „Im Anfang“.

1. Autor und Abfassungszeit

Geschrieben von Mose ca. 1445 bis1405 v. Chr.
Moses wird zwar nicht ausdrücklich als Verfasser von 1. Mose genannt, und die in diesem Buch beschriebenen Ereignisse enden fast [[2]] Jahrhundert vor seiner Geburt, trotzdem nennen sowohl das AT wie auch das NT Mose als Autoren. Moses Ausbildung macht ihn zusätzlich zu einem sehr wahrscheinlichen Kandidaten (Apg 7,22). Es gibt keine zwingenden Argumente, die Verfasserschaft Moses anzuzweifeln.

2. Schlüsselpersonen im 1. Buch Mose

3. Hintergrund und Umfeld

Der Ausgangspunkt von 1. Mose ist die ewige Vergangenheit. Gott rief durch einen willentlichen Akt und ein göttliches Wort die ganze Schöpfung ins Dasein, formte und füllte sie und hauchte schließlich seinen Lebensodem in einen Klumpen Dreck, den er zu seinem Abbild geformt hatte und der so zu Adam wurde. Gott setzte die Menschen als Krönung seiner Schöpfung ein, d.h. als seine Gefährten, die sich seiner Gemeinschaft erfreuten und seinen Namen verherrlichten.
Das 1. Buch Mose umfasst drei unterschiedliche, aufeinander folgende Schauplätze:

Der zeitliche Rahmen dieser drei Abschnitte sieht wie folgt aus:

4. Schlüssellehren im 1. Buch Mose

Die meisten zentralen Lehraussagen des Christentums haben ihre Wurzeln im 1. Buch Mose.

5. Gottes Wesen im 1. Buch Mose

Viele der Charaktereigenschaften Gottes werden im 1. Buch Mose offenbart.

6. Christus im 1. Buch Mose

Das Kommen Jesu als Mensch war bereits vor dem Beginn der Zeit geplant. In seiner Macht linderte Gott den aus dem Sündenfall resultierenden Fluch, indem er Adam und Eva die Verheißung gab, dass eines Tages ein Same sich erheben würde, um der Schlange den Kopf zu zertreten (1. Mo 3,15). Obwohl durch Adam der Tod zu allen durchgedrungen ist, hat das Kommen Christ Leben für die Menschheit geschaffen (Römer 5,12-21).

Im 1. Buch Mose erkennen wir die Grundzüge von Gottes Plan hinsichtlich der Geburt Jesu. Gott sonderte Abraham aus allen Völkern der Erde aus, um ihn zum Vater der erwählten Nation zu machen. Diese Linie setzt sich in Abrahams Sohn Isaak fort, dann durch Isaaks Sohn Jakob und führt uns schlussendlich zu dem Bericht über Jakobs Sohn Josef. Das 1. Buch Mose offenbart, wie Gott konstant seine schützende Hand über den Vorfahren Christi hält.

7. Schlüsselworte im 1. Buch Mose

8. Gliederung

Die „primitive“ Geschichte

Die Geschichte der Patriarchen - Vier große Männer

9. Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort auf der Erde ...

Bis zum Zeitpunkt der Flut (1. Mo 6-9) spielte sich das Leben im Mittleren Osten ab. Nach Babel verteilen sich die Völker in alle Himmelsrichtungen (1. Mo 11). Zur Zeit der Patriarchen (ca. 2150 v. Chr.) ist Ägypten die herrschende Weltmacht. Die Ägypter benutzen bereits Papyrus und Tinte zum Schreiben.

10. Häufig auftauchende Fragen

10.1 Wie stimmt die Bibel mit den aktuellen wissenschaftlichen Theorien überein bzw. wo fordert sie sie heraus?

Gemäß ihrer eigenen Definition sind wissenschaftliche Theorien Veränderungen und Berichtigungen unterworfen. Die Schrift hingegen ist Gottes offenbarte und unwandelbare Wahrheit. Während die Bibel nicht mit der Absicht, wissenschaftliche Theorien zu untergraben, geschrieben wurde, ist so manche wissenschaftliche Theorie gerade dazu entwickelt worden, das Wort Gottes gezielt in Frage zu stellen oder die darin enthaltenen Aussagen anzugreifen. Entweder stimmen sie mit der Bibel überein oder sie sind schlicht und einfach falsch.
Die Beschreibung in 1. Mo 1,1 „Gott schuf die Himmel und die Erde“ führt zu drei grundlegenden Schlussfolgerungen:

10.2 Was meinen Christen eigentlich, wenn sie vom Sündenfall sprechen?

Der Sündenfall bezieht sich auf den Zeitpunkt, wo Menschen Gott zum ersten Mal nicht gehorchten. In Kapitel drei wird uns diese schmerzliche Episode geschildert. Was Eva begann wurde durch Adam bestätigt und vollendet indem er sich ihr anschloss. Sie sündigten beide miteinander. Adams und Evas eigenwillige Entscheidung versetzte die Schöpfung in einen Zustand der Rebellion gegenüber ihrem Schöpfer. Unsere ersten Vorfahren machten uns durch den Sündenfall zu Verbündeten Satans.

Die Bibel erklärt unmissverständlich, dass die Sünde folglich in das Leben eines jeden Menschen eingedrungen ist (Röm 5,12). Die Fähigkeit zu sündigen ist uns angeboren. Bevor sich uns die erste Möglichkeit zur Sünde bietet, sind wir bereits Sünder. Wir sind nämlich nicht bloß Sünder weil wir sündigen, sondern wir sündigen weil wir eben Sünder sind. Warum? Weil wir als Erben Adams alle all die Auswirkungen seiner Sünde tragen müssen.

10.3 Welchen Stellenwert nimmt die Sintflut im Kontext der gesamten biblischen Geschichte ein?

Die Bibel beschreibt die Sintflut als ein weltumspannendes Ereignis. Es war ein direkter Gerichtsakt Gottes als Antwort auf die Sünde der Menschheit. Wie eine dunkle Gewitterwolke schwebt die Sintflut als warnendes Beispiel über der gesamten darauf folgenden Weltgeschichte. Glücklicherweise gehört zu dieser Wolke auch der Regenbogen der verheißenen Gnade Gottes. Die Sintflut veranschaulicht mehrere wichtige Aspekte des Charakters Gottes und der Beziehung mit seiner Schöpfung:

10.4 Warum verursachte Gott die Sprachenverwirrung und die Zerstreuung der Völker?

Nach der Sintflut begann sich die menschliche Zivilisation wieder über die Erde auszubreiten. Später entschieden sich die Menschen, eine Stadt zu bauen, um sich selbst einen Namen zu machen und die Zerstreuung über die Erde zu verhindern (1. Mo 11,4). Das war eine von Stolz motivierte Handlung, welche gleich in zweierlei Weise von der Rebellion gegen Gott zeugte. Erstens waren ihre Stadt und der beabsichtigte Turmbau ein Zeichen der Selbstherrlichkeit und des Selbstvertrauens. Zweitens verdeutlicht die permanente Ansiedlung in Form einer Stadt ihre Anstrengung, sich dem direkten Gebot Gottes, sich über die ganze Erde zu zerstreuen, zu widersetzen. Da es Gottes Absicht war, die Erde mit (Be) -Hütern zu bevölkern, reagierte er auf die stolze Rebellion der Leute. Sie wollten sich niederlassen; er zerstreute sie. Ihre Zusammenarbeit und ihr Selbstvertrauen wurzelten in ihrer gemeinsamen Sprache. Anstatt dass sie ihre Ressourcen im Gehorsam gegenüber Gott einsetzten, entschieden sie sich für den Ungehorsam. So entschloss sich Gott, die Kommunikation durch eine Vielzahl an Sprachen zu erschweren. Der Ort, wo dies alles stattfand, wurde bekannt unter dem Namen Babel (abgeleitet von einem hebräischen Wort, das „Verwirrung“ bedeutet). Später entstand daraus Babylon; der konstante Feind Gottes und seines Volkes. Die Schrift berichtet auch, dass Babylon seit jeher das Zentrum menschlicher Rebellion gegen Gott war (Offb 16,19; 17,5).

11. Kurzstudium zum 1. Buch Mose/einige Fragen

 

Impressum

1. Auflage 2003
© 2001 by John MacArthur
Originaltitel: The MacArthur Quick Reference Guide To The Bible
Nelson / Word Publishing Group, Nashville
© der deutschen Ausgabe 2003
by CLV • Christliche Literatur-Verbreitung
Postfach 11 01 35 • 33661 Bielefeld
Internet: www.clv.de
Übersetzung: Martin Manten, Berlin
Lektorat: Claudia Kreutzer und Gabi Manten
Satz: CLV
Umschlag: Dieter Otten, Gummersbach
Druck und Bindung: Ebner & Spiegel, Ulm
ISBN: 3-89397-644-2