Inhalt

Thema: Die Erhabenheit Jesu Christi und die Zukunft der Welt 

Der größte Teil der Offenbarung ist eine Beschreibung von zukünftigen Ereignissen. Nachdem Johannes in einer Vision Jesus Christus in seiner Herrlichkeit sah, bekam er von ihm den Auftrag, alles aufzuschreiben, was er gesehen hatte, was ist und was künftig geschehen soll. Zunächst erhielt er einige spezielle Botschaften an sieben Gemeinden, um diese zu ermutigen und zu ermahnen. Dann wurde die Vision über die Zukunft eingeleitet mit einem Blick in den Himmel. Dort sah er den Thron Gottes und die Engel um ihn herum. In der Hand dessen, der auf dem Thron saß, befand sich eine Rolle, die mit sieben Siegeln versiegelt war. Es wurde aber niemand gefunden, der würdig war, diese Siegel zu öffnen, als nur der „Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross aus der Wurzel David“. Durch das Öffnen dieser Siegel sowie durch das Blasen der sieben Posaunen und die Ausgießung der sieben Zornesschalen ergingen die großen Gerichte Gottes über diese Erde. Es wird außerdem das Gericht über Babylon - die Stadt, welche die Herrschaft über die Könige der Erde hatte - beschrieben. Darauf folgen der Endsieg Jesu und das Gericht über das Tier, über den falschen Propheten, über Satan sowie über die Menschen. Für diejenigen, die als Überwinder gelebt haben, beginnt ein Leben in Gottes Herrlichkeit. Am Schluss der Offenbarung wird die Zuverlässigkeit dieser Weissagungen bestätigt.

Abfassung

Der Verfasser der Offenbarung wird in den Offenbarung 1,1.4.9 und 22,[[2]] genannt, nämlich Johannes, ein Knecht Christi Jesu. In Offenbarung 1,19 bekommt er den Auftrag, die empfangene Botschaft aufzuschreiben. Wir können -ebenso wie die frühe Christenheit - davon ausgehen, dass hiermit der Apostel Johannes gemeint ist, der auch das vierte Evangelium sowie die drei Johannesbriefe schrieb.

Der Abfassungsort ist die kleine unfruchtbare Insel Patmos (Offb 1,9) im Ägäischen Meer, südwestlich der Küste Kleinasiens. Johannes war dort „um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses von Jesus“. Wahrscheinlich wurde er während der Christenverfolgung dorthin verbannt. Nach Aussagen des Geschichtsschreibers Hieronymus wurde Johannes unter der Regierung des römischen Kaisers Domitians wieder befreit. Die Abfassung könnte im Jahr 94/95 n. Chr. geschehen sein.

Empfänger

Die ersten drei Kapitel sind an sieben Gemeinden in der römischen Provinz Asien gerichtet und zwar an die Gemeinden in Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodizea. Es ist möglich, dass es sich um Gemeinden handelt, in denen Johannes selbst tätig war. Darüber hinaus ist die Offenbarung im allgemeinen für die Christen geschrieben (Offb 1,1; 22,6). 

Und er sagte zu mir: Diese Worte sind wahr und gewiss; und Gott, der Herr über den Geist der Propheten, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss. (Offb 22,6)

Zweck

  • Die Offenbarung lässt uns die Größe und Heiligkeit Gottes erkennen. Sie zeigt uns Jesus Christus als unseren Erlöser, als den König aller Könige, als Richter und als den, der wiederkommen wird.
  • Sieben Gemeinden erhalten vom Herrn jeweils ein Sendschreiben, das ihre geistliche Situation beschreibt, zur Umkehr auffordert oder zum Überwinden ermutigt.
  • Es werden zukünftige Ereignisse angekündigt. Dadurch wird die Gemeinde getröstet und auf Notzeiten vorbereitet. Der Blick auf die siegreiche Wiederkunft des Herrn und die zukünftige Herrlichkeit stärkt die Gemeinde.

Einteilung

Für die Einteilung des Buches gibt Offenbarung 1,19 eine wichtige Hilfe: „Schreibe, was du gesehen hast und was ist und was künftig geschehen soll“.

Was du gesehen hast (Offb 1,1-20)

  1. Die Einführung zur Offenbarung (Offb 1,1-8)
    1. Die Bucheröffnung (Offb 1,1-3)
    2. Der Gruß an die sieben Gemeinden (Offb 1,4-8)
  2. Die Beauftragung des Johannes (Offb 1,9-20)
    1. Die äußeren Umstände (Offb 1,9)
    2. Die Stimme des Menschensohns (Offb 1,10-11)
    3. Die Vision des Herrn (Offb 1,12-16)
    4. Die Stimme des Herrn (Offb 1,17-20)

Was da ist (Offb 2,1-3,22) Die sieben Sendschreiben:

  1. An die Gemeinde in Ephesus (Offb 2,1-7)
  2. An die Gemeinde in Smyrna (Offb 2.8-11) 
  3. An die Gemeinde in Pergamon (Offb 2,12-17)
  4. An die Gemeinde in Thyatira (Offb 2,18-29)
  5. An die Gemeinde in Sardes (Offb 3,1-6)
  6. An die Gemeinde in Philadelphia (Offb 3,7-13)
  7. An die Gemeinde in Laodizea (Offb 3,14-22)

Was künftig geschehen soll (Offb 4,1-22,21)

1.     Gott und das Lamm auf dem Thron (Offb 4,1-5,14)
a.  Die Vorbereitung der Vision (Offb 4,1-2a)
b.  Der Thron und der Thronende (Offb 4,2b-3)
c.  Die Thronumgebung (Offb 4,4-8a)
d.  Die Anbetung vor Gottes Thron (Offb 4,8b-11)
e.  Die versiegelte Buchrolle (Offb 5,1-5)
f.  Die Anbetung des Lammes (Offb 5,6-14)
2.     Die Öffnung der sieben Siegel durch das Lamm (Offb 6,1-8,1)
a. Das erste Siegel (1. Reiter) (Offb 6,1-2)
b. Das zweite Siegel (2. Reiter) (Offb 6,3-4)
c. Das dritte Siegel (3. Reiter) (Offb 6,5-6)
d. Das vierte Siegel (4. Reiter) (Offb 6,7-8)
e. Das fünfte Siegel (Offb 6,9-11)
f. Das sechste Siegel (Offb 6,12-17)
   Das erste Zwischenstück (Offb 7,1-17)
a. Die vier Engel der Winde (Offb 7,1-3)
b. Die 144.000 Versiegelten (Offb 7,4-8)
c. Die große Schar aus den Völkern (Offb 7,9-17)
g. Das siebte Siegel (Offb 8,1)
3.     Die sieben Posaunenstöße der sieben Engel (Offb 8,2-14,20)
a. Die Vorbereitung im Himmel (Offb 8,2-6)
b. Die erste Posaune (Offb 8,7)
c. Die zweite Posaune (Offb 8,8-9)
d. Die dritte Posaune (Offb 8,10-11)
e. Die vierte Posaune (Offb 8,12)
f. Die Ankündigung der drei Wehe und die fünfte Posaune (erstes Wehe) (Offb 8,13-9,12)
g. Die sechste Posaune (zweites Wehe) (Offb 9,13-21)
Das zweite Zwischenstück (Offb 10,1-11,13)
a. Die Stärkung des Johannes zu weiterem Dienst (Offb 10,1-11)
1. Der Engel mit dem Büchlein (Offb 10,1-7)
2. Johannes isst das Büchlein (Offb 10,8-11)
e. Die Zeugen Jesu in der Endzeit (Offb 11,1-13)
 1. Johannes soll den Tempel messen (Offb 11,1-2)
2. Die zwei Zeugen (Offb 11,3-13)
h. Die siebte Posaune (drittes Wehe) (Offb 11,14-19)

Das dritte Zwischenstück (Offb 12,1-14,20)

a) Der Kampf im Himmel (Offb 12,1-13)

b) Der Kampf auf Erden (Offb 12,14-17)

c) Die zwei Tiere und der falsche Prophet (Offb 13,1-18)

d) Die beim Lamm geborgenen 144.000 (Offb 14,1-15)

e) Das Erscheinen des Richters (Offb 14,16-20)

4. Die Ausgießung der sieben Zornesschalen (Offb 15,1-16,21)

a. Der Engel mit den sieben Plagen (Offb 15,1-8)

b. Die erste Schale (Offb 16,1-2)

c. Die zweite Schale (Offb 16,3)

d. Die dritte Schale (Offb 16,4-7)

e. Die vierte Schale (Offb 16,8-9)

f. Die fünfte Schale (Offb 16,10-11)

g. Die sechste Schale (Offb 16,12-14.16)

Das vierte Zwischenstück (Offb 16,15)

h. Die siebte Schale (Offb 16,17-21)

5. Das Gericht über die Hure Babylon (Offb 17,1-19,10)

a. Die Frau auf dem scharlachroten Tier (Offb 17,1-6)

b. Die Deutung durch den Engel (Offb 17,6-11)

c. Das Ende der zehn Hörner des Tieres (Offb 17,12-14)

d. Das Ende der Hure (Offb 17,15-18)

e. Der Untergang Babylons (Offb 18,1-3)

f. Ein Mahnwort an Gottes Volk in Babylon (Offb 18,4-5)

g. Die Plagen über Babylon (Offb 18,6-8)

h. Die Klage der Könige über Babylons Untergang (Offb 18,9-10)

i. Die Klage der Kaufleute über Babylons Untergang (Offb 18,11-17)

j. Die Klage der Leute von der Schifffahrt über Babylons Untergang Kap. 18,17b-19)

k. Der Jubel über den Untergang Babylons (Offb 18,20)

l. Das Gerichtszeichen des starken Engels (Offb 18,21-24)

m. Der Jubel im Himmel (Offb 19,1-8)

n. Der Abschluss der Vision, Seligpreisung (Offb 19,9-10)

6. Der Endsieg Jesu (Offb 19,11-20,15)

a. Das Erscheinen Jesu als Richter (Offb 19,11-16)

b. Das endgültige Gericht über das Tier und den falschen Propheten (Offb 19,17-21)

c. Das tausendjährige Reich (Offb 20,1-6)

d. Das endgültige Gericht über Satan (Offb 20,7-10)

e. Das endgültige Gericht über die Menschen (Offb 20,11-15)

7. Die zukünftige Herrlichkeit (Offb 21,1-22,5)

a. Der neue Himmel, die neue Erde, das neue Jerusalem (Offb 21,1-8)

b. Die Beschreibung des neuen Jerusalems (Offb 21,9-21)

c. Das Leben im neuen Jerusalem (Offb 21,22-27)

d. Der Thron Gottes in der Mitte der Stadt (Offb 22,1-5)

8. Der Abschluss der Offenbarung (Offb 22,6-21)

a. Die Aktualität des Buches (Offb 22,6-17)

b. Die Zuverlässigkeit des Wortes Gottes (Offb 22,18-20)

c. Segenswunsch (Offb 22,21)

Besonderheiten

  • Das Buch der Offenbarung des Johannes wird in Kapitel 1,1 als „die Offenbarung Jesu Christi“ bezeichnet. Das Wort Offenbarung (griechisch: Apokalypsis) bedeutet Entschleierung von Verborgenem, bzw. Bekanntmachen eines Geheimnisses. Jesus Christus offenbart darin seinem Knecht Johannes bisher verborgene Wahrheiten.
  • Die Offenbarung unterscheidet sich sehr von den anderen Büchern des Neuen Testaments. Sie ist schwieriger zu verstehen und wird deshalb weniger gelesen. In Offenbarung 1,3 wird allerdings denen ein besonderer Segen verheißen, welche die Worte der Offenbarung lesen, auf sie hören und sie behalten.
  • Obwohl viel von göttlichen Gerichten zu lesen ist, lernen wir Gott als den kennen, dem Ehre und Anbetung gebührt. Durch die Loblieder in der Offenbarung können wir viel über die richtige Anbetung Gottes lernen:

Offenbarung 4,8 

Offenbarung 4,11

Offenbarung 5,8-10 

Offenbarung 5,11.12

Offenbarung 5,13

Offenbarung 7,9.10

Offenbarung 7,11.12

Offenbarung 11,15

Offenbarung 11,16-18

Offenbarung 15,2-4

Offenbarung 19,1-8

Die vier lebendigen Wesen

Die 24 Ältesten

Die lebenden Wesen und die Ältesten

Die Engel, die lebendigen Wesen und die Ältesten

Alle Geschöpfe

Eine große Schar

Alle Engel

Mächtige Stimmen im Himmel

Die 24 Ältesten

Die Überwinder des Tieres

Eine große Menge, 24 Älteste, vier lebendige Wesen, eine Stimme vom Thron aus

  • Die Ereignisse in den Offenbarung 4-16 sind vom Öffnen der sieben Siegel bestimmt. Aus dem siebten Siegel kommen die sieben Posaunen hervor. Aus der siebten Posaune kommen die sieben Zornesschalen hervor. Die Siegel, Posaunen und Zornesschalen bringen das Gericht Gottes über diese Welt.
  • Die bilderreiche Sprache mit vielen Symbolen und Vergleichen ist eine Hilfe, um umfangreiche Wahrheiten in einer einfachen Form wiederzugeben.
  • Die Offenbarung bildet einen wunderbaren Abschluss sowohl des Neuen Testaments als auch der ganzen Bibel. Es gibt einige interessante Gegenüberstellungen zwischen dem ersten und dem letzten Buch der Bibel:
 
 

        1. Mose

 Offenbarung

Die Erschaffung der Erde 

Das Kommen Satans in diese Welt

Ausschluss vom Baum des Lebens

Leid, Tränen, Geschrei und Tod kommen in diese Welt

Das Ende dieser Erde

Der endgültige Sieg über Satan

freier Zugang zum Baum des Lebens

Leid, Tränen, Geschrei und Tod werden nicht mehr sein

Inhalt

Thema: Die Gastfreundschaft in der Gemeinde

Viele der ersten Christen, die als Evangelisten umherreisten, taten es ohne Lohn. Darum waren sie auf die Gastfreundschaft der Gemeinden angewiesen. In einer Gemeinde hatte sich ein Mann, namens Diotrephes, die Herrschaft angemaßt. Er verweigerte den reisenden Brüdern die Gastfreundschaft und stieß andere gastfreie Gemeindeglieder aus der Gemeinde aus. Der Apostel lobt in diesem Zusammenhang den treuen Gajus für seine Liebe und Gastfreundschaft zu den auswärtigen Geschwistern, empfiehlt Demetrius als einen zuverlässigen Bruder und tadelt das Vorgehen des Diotrephes.

Abfassung

Der Verfasser stellt sich selbst als der „Älteste“ vor (3. Joh 1,1). Auch wenn er nicht namentlich genannt wird, bestätigen doch der Inhalt und die Überlieferung, dass dieser Brief von dem Apostel Johannes stammt. Über Ort und Datum der Abfassung lässt sich kaum etwas Sicheres sagen. Es wird angenommen, dass der 3. Johannesbrief zwischen 97 und 100 n. Chr in Ephesus, dem späteren Wohnsitz des Apostels, entstanden ist.

Empfänger

Empfänger dieses Briefes ist der „liebe Gajus“ (3. Joh 1,1), ein Mitarbeiter in der Gemeinde, der uns über diesen Brief hinaus nicht bekannt ist. Der Name Gajus kommt im übrigen Neuen Testament noch viermal vor (Apg 19,29; 20,4; Röm 16,23; 1. Kor 1,14). Damit sind wahrscheinlich andere Personen gemeint sind.

Einteilung

Absender, Empfänger, Persönliches (3. Joh 1,1-4)

Die Gastfreundschaft des Gajus (3. Joh 1,5-8)

Die Verurteilung des Diotrephes (3. Joh 1,9-11)

Die Empfehlung des Demetrius (3. Joh 1,12)

Schlussbemerkungen und Grüße (3. Joh 1,13-15)

Zweck

  • Gajus wird gelobt, weil er den reisenden Brüdern Gastfreundschaft erwies, und er wird ermutigt, diesen Dienst fortzusetzen.
  • Gajus soll sich nicht nach Diotrephes richten, der die gastfreien Brüder in ihrem guten Dienst behindert und die Apostel mit bösartigen Worten schlecht macht.
  • Dem Demetrius stellen Johannes und andere in diesem Brief ein gutes Zeugnis aus.

 

Inhalt

Thema: Warnung vor Verführern

Vom Lehrinhalt her hat der zweite Johannesbrief große Ähnlichkeit mit dem ersten. Immer wieder fordert Johannes auf, einander zu lieben und die Gebote zu halten. Einen neuen Schwerpunkt nimmt die Warnung vor Verführern ein, welche leugnen, dass Jesus Christus als Mensch gekommen ist.

Abfassung

Der Verfasser stellt sich selbst als der „Älteste“ vor (2. Joh 1,1). Auch wenn er nicht namentlich genannt wird, bestätigen doch der Inhalt und die Überlieferung, dass dieser Brief von dem Apostel Johannes stammt. Über Ort und Datum der Abfassung lässt sich nichts Sicheres sagen. Es wird angenommen, dass der 2. Johannesbrief zwischen 97 und 100 n. Chr. Ephesus, dem späteren Wohnsitz des Apostels, entstanden ist.

Empfänger

Dieser Brief ist an „die auserwählte Herrin und ihre Kinder“ (2. Joh 1,1) gerichtet. Näheres ist uns über die Empfängerin nicht bekannt. Sie könnte vielleicht eine gläubige Witwe mit ihren Kindern sein. Demnach wäre es der einzige Brief im Neuen Testament, der an eine Frau gerichtet ist. Die Auslegung, dass mit „Herrin“ eine Gemeinde oder die Gesamtheit der Christen gemeint ist, lässt sich schwer mit Vers 13 vereinbaren.

Einteilung

Absender, Empfänger, Gruß (2. Joh 1,1-3)

Der Wandel in Wahrheit und Liebe (2. Joh 1,4-6)

Die Warnung vor falscher Lehre (2. Joh 1,7-11)

Schlussbemerkungen und Grüße (2. Joh 1,12-13)

Zweck

  • Der Apostel bringt in diesem Brief seine Freude über die Herrin und ihre Kinder, die alle in der Wahrheit leben, zum Ausdruck. Gleichzeitig bittet er sie, Liebe zu üben.
  • Angesichts der vielen Verführer, die in diese Welt gekommen sind, warnt Johannes davor, das zu verlieren, was dem Leben den wahren Inhalt gibt. Menschen, die über die Lehre Christi hinausgehen, soll die Herrin nicht in ihrem Haus aufnehmen und sie auch nicht grüßen. Mit einem Gruß war damals ein tieferer Ausdruck der Gemeinschaft verbunden, als es heute der Fall ist. Wer Menschen in ihrer falschen Lebensweise unterstützt, macht sich ihrer Sünden teilhaftig und bringt sich selbst in Gefahr.

Inhalt

Thema: In der Gemeinschaft mit Gott leben
Während das Johannesevangelium zum Glauben an Jesus führen möchte, zeigt der erste Johannesbrief, wie das Leben im Glauben konkret aussieht. Das neue Leben mit Jesus ist ein Leben im Licht. Dort kann die Sünde nicht mehr geduldet werden. Wenn ein Christ dennoch sündigt, darf er wissen, daß er einen Fürsprecher beim Vater hat, nämlich Jesus Christus. Kennzeichen dieses neuen Lebens sind der Gehorsam Gott gegenüber, die Liebe zum Bruder und die persönliche Gewissheit, ewiges Leben zu haben.

Abfassung

Der Verfasser dieses Briefes nennt sich nicht selbst mit seinem Namen. Die gesamte frühe Gemeinde bestätigt allerdings die Abfassung durch den Apostel Johannes. Es gibt eine Anzahl von Hinweisen im Brief selbst, welche die Verfasserschaft durch Johannes bekräftigen:
  • Aus dem Inhalt geht hervor, dass der Verfasser ein Augenzeuge des Lebens Jesu ist (vgl. 1. Joh 1,1-3).
  • Die Namen, mit denen er seine Leser anspricht (z.B. meine Kinder, liebe Kinder, meine Lieben), bestätigen, dass er bereits ein älterer Mann war, ein Vater in Christus, als er diesen Brief schrieb.
  • Der erste Johannesbrief und das Johannesevangelium ähneln sich so sehr, dass sie von demselben Verfasser stammen müssen:
    • Das Vorwort bildet eine genaue Parallele zu dem Vorwort des Johannesevangeliums.
    • Typische Ausdrücke aus dem Wortschatz des Johannes finden sich in diesem Brief wieder, z.B. Wahrheit, Lüge, Licht, Finsternis, Liebe, Freude, Leben.
    • Die Themen des Briefes bilden eine gute Fortsetzung des Johannesevangeliums.

Das Leben des Apostels Johannes

Johannes kam aus einem Ort, der am oder in der Nähe vom See Genezareth lag. Dort betrieb sein Vater Zebedäus ein Fischergewerbe. Die Eltern des Johannes scheinen nicht arm gewesen zu sein, da sie Arbeiter beschäftigten (Mk 1,19-20). Johannes gehörte zum engeren Kreis der Jünger Jesu. Mehrmals wird berichtet, dass Jesus seine Jünger Johannes, Petrus und Jakobus in besondere Verantwortung einbezog (Mk 5,37; Mt 17,1; 26,37; Lk [[2]],8).
In der Apostelgeschichte erleben wir Johannes als einen mutigen Zeugen für seinen Herrn, der es nicht scheute, um seinetwillen ins Gefängnis zu gehen (Apg 4,13.19). Er gehörte mit Petrus und Jakobus zu den Grundsäulen der jungen Gemeinde in Jerusalem (Gal 2,9). Eine zuverlässige Überlieferung der Kirchenväter sagt, dass er aus der Verbannung auf der Insel Patmos (Offb 1,9) wieder freigekommen und Leiter der Gemeinde in Ephesus geworden ist. Aus den Briefen und Sendschreiben kann entnommen werden, dass er eine anerkannte Stellung in den Gemeinden Kleinasiens bekleidete. Er soll in einem hohen Alter (mit ca. 100 Jahren) gestorben sein.
Ort und Datum der Abfassung lassen sich sehr schwer bestimmen. Es wird angenommen, dass der 1. Johannesbrief zwischen 95 und 100 n. Chr in Ephesus, dem späteren Wohnsitz des Apostels, entstanden ist.

Empfänger

Im 1. Johannesbrief werden die Empfänger nicht direkt genannt. Es scheint aber, dass sie dem Schreiber Johannes gut bekannt waren. Seine vertraute Beziehung zu ihnen geht aus Ausdrücken wie z.B. „Meine Lieben, ich schreibe euch…“ (1. Joh 2,7), „Liebe Kinder, ich schreibe euch…“ (1. Joh 2,12) hervor. Da in diesem Brief der übliche Briefcharakter mit Grüßen und persönlichen Informationen fehlt, ist es naheliegend, ihn als einen Rundbrief anzusehen, der an mehrere Gemeinden gerichtet war. Wahrscheinlich war er für die Gemeinden in Kleinasien bestimmt, die Johannes nahestanden.

Zweck

  • Die großen Wahrheiten über das Leben im Licht, Gemeinschaft mit Gott, Gehorsam und die Bruderliebe sollen entfaltet und auf das Leben angewandt werden.
  • Da die jungen Gemeinden durch verschiedene Irrlehren gefährdet waren, fordert Johannes sie auf, die Geister zu prüfen. Er beschreibt, woran der Antichrist zu erkennen ist, und gibt praktische Anweisungen für die Gläubigen weiter, damit sie den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums unterscheiden können.

Einteilung

Unsere Gemeinschaft mit Gott (1. Joh 1-2)

  1. Einleitung: Die Grundlage christlicher Gemeinschaft (1. Joh 1,1-4)
  2. Unser Wandel im Licht (1. Joh 1,5-2,2)
  3. Unser Wandel in der Bruderliebe (1. Joh 2,3-11)
  4. Ein Wort an Kinder, Väter und junge Leute (1. Joh 2,12-14)
  5. Warnung vor der Verlockung der Welt (1. Joh 2,15-17)
  6. Die Kennzeichen des Antichristen (1. Joh 2,18-23)
  7. Ermahnung, im Herrn zu bleiben (1. Joh 2,24-29)

Unser Leben in Heiligkeit (1. Joh 3-4)

  1. Der Anlass für einen geheiligten Lebensstil (1. Joh 3,1-3)
  2. Eine Unterscheidung zwischen dem, der recht und dem, der unrecht tut (1. Joh 3,4-12)
  3. Die praktische Bruderliebe (1. Joh 3,13-24)
  4. Den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums unterscheiden (1. Joh 4,1-6)
  5. Unsere Liebe zu Gott und zu den Brüdern (1. Joh 4,7-21)

Die Kennzeichen der Gotteskindschaft (1. Joh 5)

  1. Unser Glaube als Zeichen der Gotteskindschaft (1. Joh 5,1-5)
  2. Gottes Zeugnis für seinen Sohn (1. Joh 5,6-13)
  3. Unsere Zuversicht im Gebet (1. Joh 5,14-17)
  4. Die Gewissheit der Christen (1. Joh 5,18-20)
  5. Warnung vor den falschen Göttern (1. Joh 5,21)

Besonderheiten

  • Der erste Johannesbrief ist nicht nach einer exakten Gliederung aufgebaut. Wichtige Themen des Briefes erscheinen an verschiedenen Stellen. Fuldas persönliche Studium ist es angebracht, mehrere Aussagen zu einzelnen Begriffen (z.B. Liebe, Sünde, Licht) thematisch zu sammeln und zu erarbeiten.
  • Auffallend oft kommt der Begriff „wissen“ vor (1. Joh 2,20; 3,2.5.14; 5,13.15.18.19.20). Der Glaube ist keine unsichere Angelegenheit. Er ist ein sicheres, festes Fundament für den Gläubigen.

Inhalt

Thema: Ermahnung, für den Glauben zu kämpfen
Unter den Gläubigen, an die Judas seinen Brief richtet, haben sich Verführer eingeschlichen, die den Herrn Jesus verachten. Sie führen ein gottloses und ausschweifendes Leben. Mit verschiedenen Beispielen aus dem Alten Testament macht Judas ihnen deutlich, dass Gott über solch ein Treiben ein schreckliches Gericht ergehen lassen wird. Daher sollten sich die Gläubigen vor einem solchen Leben hüten und sich auf den Glauben gründen, in der Kraft des Heiligen Geistes beten, in der Liebe bleiben und für ihren Glauben kämpfen.

Abfassung

Der Verfasser des Briefes nennt sich selbst in Vers 1: „Judas, Knecht Christi Jesu und Bruder des Jakobus“. Judas war sehr wahrscheinlich ein Bruder Jesu und auch ein Bruder des Jakobus, der den Jakobusbrief schrieb. Aus [[2]],55 und Markus 6,3 wird deutlich, dass Jesus einen Bruder namens Judas hatte. Judas stellt sich vielleicht deshalb als ein Bruder des Jakobus vor, weil Jakobus sehr bekannt war und eine bedeutende Position in der Gemeinde in Jerusalem hatte (Apg 12,17; 15,13-21; 21,18; Gal 1,19; 2,9). Aus 1. Korinther 9,5 könnte geschlossen werden, dass beide Brüder verheiratet waren.
Ob Judas identisch ist mit dem Judas, der den Beinamen Barsabbas trug und von Paulus - zusammen mit Silas - von Antiochia nach Jerusalem gesandt wurde, bleibt offen (Apg 15,22.27.32).
Im Neuen Testament werden noch weitere Männer mit dem Namen Judas erwähnt, die aber kaum als Verfasser in Frage kommen. Vergleiche dazu Markus 3,19; Lukas 6,16; Johannes 14,22 und Apostelgeschichte 1,13; 5,37; 9,11.
Als Datum für die Abfassung könnte die Zeit zwischen 70-80 n. Chr. angenommen werden. Aufgrund der großen Ähnlichkeit zwischen dem Judasbrief und dem 2. Petrusbrief kann angenommen werden, dass Judas den 2. Petrusbrief zum Zeitpunkt seiner Abfassung bereits kannte. Über den Ort der Abfassung gibt es keine Angaben.

Empfänger

Die Empfänger des Briefes werden in Judas 1 zwar genannt, aber nicht näher beschrieben:
Judas, Knecht Jesu Christi und Bruder des Jakobus, an die Berufenen, die in Gott, dem Vater, geliebt und für Jesus Christus bewahrt sind.(Jud 1,1)
Aus dem Inhalt des Briefes kann außerdem geschlossen werden, dass es sich um eine Gemeinde oder um eine Gruppe von Christen handeln muss, die sich im Alten Testament gut auskannte. Das zeigen die vielen Verweise aufs Alte Testament. Gleichzeitig waren es Christen, die durch falsche Lehren bedroht wurden. Vielleicht war der Brief an eine Gemeinde in Israel gerichtet.

Zweck

In Vers 3 bringt Judas die Absicht seines Schreibens zum Ausdruck: Er möchte    - über das Heil durch Jesus Christus schreiben - ermahnen, für den Glauben zu kämpfen.
Der Einfluss der Verführer ist in der Gemeinde sehr stark. Darum macht Judas den Christen Mut, den falschen Lehren mit aller Entschiedenheit zu widerstehen, indem sie
  • sich auf den Glauben gründen (Jud 1, 20)
  • in der Kraft des Heiligen Geistes beten (Jud 1, 20)
  • in der Liebe bleiben (Jud 1, 21)
  • auf die Barmherzigkeit Gottes warten (Jud 1, 21)
  • sich über andere erbarmen (Jud 1, 22.23)
  • die Sünde verabscheuen (Jud 1,23)

Einteilung

Verfasser, Empfänger, Gruß (Jud 1, 1-2)

Warnung vor Irrlehren (Jud 1, 3-19)

  1. Aufruf, für den Glauben zu kämpfen (Jud 1, 3-4)
  2. Beispiele des Abfalls aus dem Alten Testament (Jud 1, 5-7)
  3. Die Beschreibung der Irrlehrer (Jud 1, 8-16)
  4. Erinnerung an die Worte der Apostel, (Jud 1,17-19)

Ermahnung und Lobpreis (Jud 1, 20-25)

  1. Das Leben als Christ in einer nichtchristlichen Welt (Jud 1, 20-23)
  2. Ein Lob Christi (Jud 1, 24-25)

Besonderheiten

  • Der Brief ist durch die Zitate aus dem Alten Testament stark jüdisch geprägt. Außerdem sind darin Zitate aus nichtbiblischen jüdischen Schriften enthalten, z.B. dem Henochbuch (vgl. Vers 14).
  • Es bestehen viele Parallelen zwischen dem 2. Petrusbrief und dem Judasbrief, wahrscheinlich war der 2. Petrusbrief dem Judas bekannt. Dennoch darf der Judasbrief nicht als eine Abschrift des 2. Petrusbriefes angesehen werden. Er ist als ein eigenständiger Brief anzusehen.
  • Der Judasbrief ist ein besonders ernster Brief. Es wird sehr eindrücklich vor Ungehorsam und Abfall von Gott gewarnt und der herausfordernde Auftrag der Christen beschrieben.
  • Zu den Merkmalen der Irrlehrer gehörte
    • dass sie sich in die Gemeinde eingeschlichen hatten (Jud 1, 4)
    • dass sie ein ausschweifendes Leben führten (Jud 1, 4)
    • dass sie Jesus Christus als Herrn verleugneten (Jud 1, 4.12)
    • dass sie jede Herrschaft verachteten und sogar die himmlischen Mächte lästerten (Jud 1, 8)
    • dass sie gewinnsüchtig waren (Jud 1, 11)
    • dass sie große Worte machten und um ihres Vorteils willen den Leuten schmeichelten (Jud 1, 16)
    • dass sie Spaltungen hervorriefen (Jud 1, 19)
  • Der Untergang und die Bestrafung der Irrlehrer wird verglichen mit dem Untergang und der Bestrafung
    • der Engel, die ihren himmlischen Rang nicht bewahrten (Jud 1, 6)
    • von Sodom und Gomorra (Jud 1, 7)
    • von Kain, Bileam und Korah (Jud 1, 11)

Erklärung der Farben

im Bibeltext

Blau Handeln Gottes
Blau Rede Gottes
Rot Betrift mein Leben
Grün

Verheißung / Versprechen

Grün Verheißung / Versprechen
Braun wichtig
Beige wichtig
Türkis Jesus
Gelb Heiliger Geist

noch 1000 Zeichen möglich