Matthäusevangelium
Inhalt
Thema: Jesus Christus, der verheißene Messias und König
Das Matthäusevangelium ist das Bindeglied zwischen dem Alten und dem Neuen Testament. Es zeigt, dass Jesus der im Alten Bund verheißene Messias ist. Dazu werden ca. 60 Verheißungen aus dem Alten Testament zitiert, die durch Jesus Christus erfüllt wurden.
Das Matthäusevangelium ist überwiegend lehrmäßiger Art. Es enthält fünf große Redeeinheiten:
- die Bergpredigt (Mt 5-7)
- die Missionsrede (die Aussendung der zwölf Jünger) (Mt 10)
- die sieben Himmelreich-Gleichnisse (Mt 13)
- die Weisungen an die Jünger; die Gemeinde (Mt 18)
- die Endzeit (Mt 24-25)
Die einzelnen Reden werden unterbrochen von Berichten über den Anfang der Wirksamkeit Jesu, seine Wunder, den Widerstand in seinem Dienst, sein Wirken in Galiläa und Judäa sowie über sein Leiden, Sterben und seine Auferstehung.
Verfasser
Matthäus wurde auch Levi genannt (Lk 5,27) und war ursprünglich von Beruf ein römischer Zöllner. Als Jesus ihn am Zoll sitzen sah, rief er ihm zu: „Folge mir!“ Da stand Matthäus auf und folgte ihm (Mt 9,9). Er gehörte zu dem Kreis der zwölf Apostel und war ein Augenzeuge der Ereignisse im Leben Jesu.
Abfassung
Im Matthäusevangelium wird selbst nicht gesagt, wer der Verfasser dieses Evangeliums ist. Doch die Urgemeinde schreibt dieses Evangelium einstimmig dem Apostel Matthäus zu. Außerdem wird Matthäus in der Überschrift, die das Buch bei der Sammlung der Evangelien später erhielt, ebenfalls erwähnt.
Das genaue Datum der Abfassung lässt sich nicht mehr ermitteln. Matthäus hat sein Evangelium wahrscheinlich in der Zeit zwischen 40-63 n. Chr. in Palästina geschrieben.
Empfänger und Zweck
- Als Jude schrieb Matthäus sein Evangelium in erster Linie für die Juden. Mit vielen Belegen aus dem Alten Testament machte er deutlich, daß Jesus der angekündigte Messias und König ist. Er wollte ihnen ein richtiges Bild über Christus vermitteln und sie zum Glauben führen.
- Den Christen zeigt Matthäus den Wert des Alten Testaments. Er lehrt darüber, was das Wichtigste im Leben ist, er weckt die Hoffnung auf Jesu baldige Wiederkunft und vermittelt den Auftrag, das Evangelium allen Menschen weiterzusagen.
Einteilung
Die Vorbereitung des Königs zum Dienst (Mt 1-4)
- Sein Stammbaum (Mt 1,1-17)
- Seine Geburt (Mt 1,18-25)
- Seine Kindheit (Mt 2)
- Sein Dienst wird vorbereitet (Mt 3)
- Seine Prüfung (Mt 4,1-11)
- Sein Auftreten (Mt 4,12-25)
Die Vorstellung des Königs durch seinen Dienst (Mt 5-13)
- Die Ordnungen seines Reiches (Mt 5-7)
- Die Vorrechte seines Reiches (Mt 8-9)
- Die Forderungen seines Reiches (Mt 10)
- Die Auseinandersetzungen zwischen den Reichen (Mt 11-12)
- Die Geheimnisse seines Reiches (Mt 13)
Die Verwerfung des Königs im Dienst (Mt 14-25)
- Der Tod Johannes des Täufers (Mt 14,1-12)
- Das übernatürliche Wirken des Königs (Mt 14,13-15,39)
- Über die rechte Nachfolge (Mt 16)
- Über die wahre Größe im Reich Gottes (Mt 17-20)
- Der König kommt nach Jerusalem (Mt 21-22)
- Des Königs Klage über Jerusalem (Mt 23)
- Über die Zukunft der Welt (Mt 24-25)
Jesus, der König, vollendet seinen Dienst (Mt 26-28)
- Jesus wird gefangen genommen (Mt 26)
- Jesus wird verurteilt und gekreuzigt (Mt 27)
- Jesu Auferstehung und Missionsbefehl (Mt 28)
Besonderheiten
- Durch die fünf Redeeinheiten ist ein klarer Aufbau des Matthäusevangeliums zu erkennen. Die erzählenden Abschnitte sind bedeutend kürzer als z.B. im Markusevangelium.
- Es war für Matthäus besonders wichtig zu zeigen, dass Jesus Christus der Messias ist, der bereits im Alten Testament angekündigt worden ist. Deshalb kommen des öfteren Redewendungen vor, wie z.B. :
- „damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat…“ (Mt 1,22; 2,15.17.23) oder
- „denn so steht's durch den Propheten geschrieben…“ (Mt 2,5).
- Obwohl wir durch den neuen Bund, den Jesus Christus aufgerichtet hat, nicht mehr unter dem Gesetz stehen, weist das Matthäusevangelium gleichzeitig auf die große Bedeutung des Gesetzes hin (Mt 5,17-19).
- In sieben Gleichnissen spricht Jesus in Matthäus 13 vom „Himmelreich“ oder vom „Königreich der Himmel“. Mit dem Kommen Jesu in diese Welt wird auch das Reich Gottes in dieser Welt offenbart.
- Matthäus spricht ausführlicher als die anderen Evangelisten in Matthäus 24-25 über die zukünftigen Ereignisse.