Maleachi

Inhalt

 
Thema: Warnung vor äußeren Formen ohne geistliches Leben
 
Nach der Rückkehr des Volkes aus der babylonischen Gefangenschaft wurden der Tempel und die Stadtmauer wieder gebaut. Unter Esra und [[[[2]]]] gab es einige geistliche Aufbrüche, doch das geistliche Leben nahm immer mehr ab. Nach ihnen erschien der Prophet Maleachi. Offenbar hatte das Volk keinen richtigen Blick für das Wirken Gottes in ihrer Mitte. Darum ließ Gott ihnen durch Maleachi zunächst sagen, dass er sie lieb hat. Danach begann Gott, die Missstände unter ihnen aufzudecken. Es wurden z.B. Opfer gebracht, die Gott nicht ehrten. Die Priester gaben falsche Anweisungen und brachten viele zu Fall. Es gab Ehescheidungen und Ehen mit heidnischen Frauen. Manche vertraten die Meinung, dass derjenige Gott gefällt, der Böses tut. Deshalb wies Gott die Menschen auf das zukünftige Gericht hin und rief sie auf, sich zu bekehren. Sie sollten aufhören, Gott zu betrügen und den Zehnten in voller Höhe in sein Vorratshaus bringen. Einige meinten, es sei umsonst, Gott zu dienen. Gott antwortete, dass am Ende ein Unterschied zwischen den Gerechten und Gottlosen sein wird. Es wird einen Tag geben, der brennen wird wie ein Ofen. Dann werden alle Verächter und Gottlosen wie Stroh sein. Denen aber, die den Namen des Herrn fürchten, wird aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit.
 

Verfasser

 
Über den Verfasser dieses Buches, Maleachi, ist uns sehr wenig bekannt. Sein Name wird nur in Maleachi 1,1 genannt: „Dies ist die Last, die der Herr ankündigt für Israel durch Maleachi“. Sein Name bedeutet „Mein Bote“. Er war der letzte schreibende Prophet im Alten Testament und wirkte nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft.
 

Abfassung

 
Über den Zeitpunkt der Abfassung gibt es nur wenige Hinweise. Die Zustände, die Maleachi in seinem Volk vorfand, erinnern an die Zeit Nehemias. As Nehemia das zweite Mal von Babel nach Palästina zurückgekehrt war, sah er, dass das Volk in der Abgabe des Zehnten untreu geworden war (Neh 13,10), und die Ehen der Juden mit ausländischen Frauen waren ebenfalls ein großes Problem (Neh 13,23-30). Wenn Maleachi in der Zeit Nehemias wirkte, könnte die Abfassung um 430 v. Chr. geschehen sein. Die jüdische Tradition hält Maleachi für einen Zeitgenossen von Haggai und Sacharja.
 

Zweck

  • Die zurückgekehrten Juden hatten weiterhin ein hartes Leben zu führen. Der erhoffte Wohlstand war nicht eingekehrt, und sie hatten immer noch Auseinandersetzungen mit ihren Feinden. Manche zweifelten an der Liebe Gottes und meinten, dass es nichts nützt, Gott zu dienen. Aber Gott geht auf die Fragen des Volkes ein. Er zeigt ihnen, dass es ihnen nicht um ihrer Gottesfurcht willen schlecht geht, sondern wegen ihrer Sündhaftigkeit. Ihr Opferdienst war in äußeren Formen erstarrt. Zauberei und verschiedene andere Sünden hielten den Segen Gottes zurück.
  • Das Volk wird aufgefordert, den Herrn nicht länger zu betrügen, indem es ihm fehlerhafte Tiere opfert. Die Männer sollen ihren Frauen, mit denen sie einen Bund geschlossen haben, nicht untreu werden.
  • Gott kündigt das Gericht über alle Zauberer, Ehebrecher, Meineidigen und Gewalttätigen an. Er ruft sein Volk auf, sich zu bekehren, dann will er sich auch zu ihnen kehren. Sie sollen ihn auch nicht länger betrügen, indem sie die Abgabe des Zehnten nur teilweise durchführen.
  • Die Priester sollen dem Herrn die Ehre geben, aufrichtig wandeln und richtige Weisungen weitergeben.
  • Denen, die meinen, dass es umsonst sei, Gott zu dienen, wird gezeigt, dass am Ende ein Unterschied sein wird zwischen dem Gottlosen und dem, der Gott dient.
 

Einteilung

 

Gottes Zusicherung seiner Liebe zu Israel (Mal 1,1-5)

Israels Ablehnung der Liebe Gottes (Mal 1,6-2,17)

 
  1. Das Volk entheiligt Gottes Namen durch minderwertige Opfer (Mal 1,6-14)
  2. Die Priester haben viele zu Fall gebracht (Mal 2,1-9)
  3. Gott verurteilt Ehescheidung und Ehen mit ausländischen Frauen (Mal 2,10-17)
 

Die Wiederkunft des Herrn (Mal 3)

 
  1. Gott wird zum Gericht erscheinen (Mal 3,1-5)
  2. Ein Aufruf zur Umkehr (Mal 3,6-7)
  3. Treue in der Abgabe des Zehnten (Mal 3,8-12)
  4. Der Unterschied zwischen Gerechten und Gottlosen (Mal 3,13-18)
  5. Der kommende Tag des Herrn (Mal 3,19-24)
 

Besonderheiten

 
  • Der überwiegende Teil des Buches ist in Gesprächsform abgefasst. Gott geht auf die kritischen Fragen und Argumente seines Volkes ein und beantwortet sie. Häufig kommen ähnliche Aussagen vor wie
    • „ihr sprecht“ (z.B. Mal 1,2.4-6.7.12.13; 2,17).
    • „der Herr spricht“ (z.B. Mal 1,1.4.8.9.10.11; 3,1).
  • Einen besonderen Segen verheißt Gott denen, die den Zehnten geben (Mal 3,10-11).
  • Bevor Gott seinem Volk seine Sünden zeigt und sie zur Umkehr auffordert, erklärt er ihnen, dass er sie lieb hat (Mal 1,2). Die Sünden des Volkes sind:
    • mangelnde Gottesfurcht (Mal 1,6)
    • das Darbringen von unwürdigen Opfern (Mal 1,7-14)
    • die Priester geben keine verläßliche Weisung weiter (Mal 2,1-9)
    • die Eheschließungen mit ausländischen Frauen, Ehescheidungen (Mal 2,10-16)
    • das Reden gegen den Herrn (Mal 2,17; 3,14-15)
    • Zauberei, Ehebruch, Meineid, Gewalt, Unrecht (Mal 3,5)
    • Betrug in bezug auf den Zehnten und die Opfergaben (Mal 3,8-10)
  • Maleachi spricht von der Größe Gottes und der Ehre, die seinem Namen zukommen soll, z.B.:
    • die Liebe Gottes (Mal 1,2) 
    • der Zorn Gottes (Mal 1,4.13) 
    • die Herrlichkeit Gottes (Mal 1,5) 
    • die Ehre und Furcht, die wir ihm gegenüber haben sollen (Mal 1,6; 2,2)
    • die Gnade Gottes (Mal 1,9) 
    • die Herrlichkeit des Namens Gottes unter den Nationen (Mal 1,11) 
    • Gott ist ein großer König (Mal 1,14) 
    • Gott ist der Schöpfer (Mal 2,10) 
    • Gott ist der Richter (Mal 3,2-5.19)
  • Der Prophet Maleachi wird im Neuen Testament dreimal zitiert (Röm 9,13; Mt 11,10; Lk 1,17).

Erklärung der Farben

im Bibeltext

Blau Handeln Gottes
Blau Rede Gottes
Rot Betrift mein Leben
Grün

Verheißung / Versprechen

Grün Verheißung / Versprechen
Braun wichtig
Beige wichtig
Türkis Jesus
Gelb Heiliger Geist