Der erste Brief des Apostels Johannes - Die Grundlagen des Glaubens

Man könnte den ersten Johannesbrief als einen Begleitbrief zum Johannesevangelium bezeichnen. Er ist voll von praxisnahen Anweisungen, wie man das Leben als Christ erfolgreich meistern kann. Ausgangspunkt eines jeden Christenlebens ist jedoch, dass man an Jesus Christus glaubt.
Mit seinen fünf Schriften (Johannesevangelium, 1., 2. und 3. Johannesbrief und Offenbarung) leistete der Apostel Johannes einen entscheidenden Beitrag zum NT. Auch thematisch zählen sie zu den umfangreichsten; er verfasste ein Evangelium, drei Briefe und ein prophetisches Werk.

Autor und Abfassungszeit

Der Brief nennt den Verfasser nicht, doch die starken, übereinstimmenden und frühesten Kirchenzeugnisse schreiben ihn dem Jünger und Apostel Johannes zu (vgl. Lk 6,13,14). Diese Anonymität bestätigt zutiefst die Auffassung der frühen Gemeinde, dass der Brief vom Apostel Johannes stammte, denn nur jemand mit dem bekannten und herausragenden Status eines Apostels wie Johannes wäre fähig gewesen, mit einer solch unverkennbaren Autorität zu schreiben, in der Erwartung eines vollkommenen Gehorsams seiner Leser, ohne sich selbst deutlich zu erkennen zu geben (z.B. 1. Joh 4,6). Er war seinen Lesern wohlbekannt, so dass es nicht nötig war, seinen Namen zu erwähnen. Johannes und Jakobus, sein älterer Bruder (Apg 12,2), waren als die „Söhne des Zebedäus“ bekannt (Mt 10,2-4), denen Jesus den Namen „Donnersöhne“ gab (Mk 3,17). Johannes zählte zu den drei vertrautesten Weggefährten Jesu (zusammen mit Petrus und Jakobus - vgl. Mt 17,1; 26,37), ein Augenzeuge, der an Jesus’ irdischem Dienst beteiligt war (1,1-4). Zusätzlich zu den drei Briefen verfasste Johannes auch das vierte Evangelium, in welchem er sich als der „Jünger, den Jesus liebte“ zu erkennen gibt und als derjenige, der während des letzten Passahmahls an der Brust Jesu lehnte (Joh 13,23; 19,26; 20,2; 21,7.20). Ebenso schrieb er das Buch der Offenbarung (Offb 1,1).

Schlüsselpersonen 

  • Johannes - schrieb den Gläubigen, um sie in den fundamentalen Wahrheiten des christlichen Glaubens zu bestätigen (1. Joh 1,1 - 5,21)
  • Jesus - Christus ist das Wort des Lebens. Er gab sich selbst als Opfer hin und ist auferstanden aus dem Grab, um allen, die glauben, ewiges Leben zu geben (1. Joh 1,1 - 5,20)

Hintergrund und Umfeld

Obgleich er schon ein höheres Alter erreicht hatte, als er diesen Brief verfasste, stand Johannes noch im aktiven Gemeindedienst in und um Ephesus und in ganz Kleinasien. Zu diesem Zeitpunkt war er der einzig verbliebene Apostel, der noch Augenzeuge des irdischen Wirkens Jesu, seines Todes, seiner Auferstehung und Himmelfahrt war. Die Kirchenväter (z.B. Justin der Märtyrer, Irenäus, Clemens von Alexandria, Eusebius) deuten an, dass Johannes, nachdem er sich in Ephesus quasi niedergelassen hatte, in Kleinasien ein umfangreiches evangelistisches Programm absolvierte, viele der neu entstandenen Gemeinden beaufsichtigte und einen um fassenden schriftlichen Dienst ausübte (z.B. seine Briefe, das Johannesevangelium und die Offenbarung). Ein Kirchenvater (Papias), der im direkten Kontakt mit Johannes stand, beschreibt ihn als eine „lebende und unvergängliche Stimme“. Als der letzte verbliebene Apostel besaß Johannes ein maßgebendes Zeugnis unter den Gemeinden. Viele versuchten eifrig, den zu hören, der mit dem Herrn Jesus hautnahe Erfahrungen gemacht hatte.
 
Ephesus (vgl. Apg 19,10) befand sich im intellektuellen Zentrum Kleinasiens. Wie der Apostel Paulus Jahre zuvor voraussagte (Apg 20,28-31), würden aus den Reihen der Gemeinde falsche Lehrer aufstehen, durchdrungen vom vorherrschenden Klima philosophischer Trends, und die Gemeinde mit falschen Lehren verunreinigen, indem sie fundamentale apostolische Lehren verdrehten. Diese falschen Lehrer traten für neue Ideen ein, die schließlich als „Gnosis“ bekannt wurden (vom gr. Wort für „Erkenntnis“ hergeleitet). Nach dem paulinischen Kampf für Freiheit vom Gesetz (Judaismus) war Gnosis die gefährlichste Irrlehre, die die frühe Gemeinde während der ersten drei Jh. bedrohte. Sehr wahrscheinlich bekämpfte Johannes die Anfänge dieser bösartigen Irrlehre, die drohte, die Grundlagen des Glaubens und der Gemeinden zu zerstören. Da selbst eine geringe Dosis Irrlehre sich bereits absolut tödlich auswirken kann, zögerte Johannes keinen Augenblick, gegen sie vorzugehen. Er tat dies mit Barmherzigkeit und in Liebe, aber auch mit der unmissverständlichen Autorität eines Apostels. Seine Briefe richteten sich an die Gemeinden in seinem Einflussgebiet mit dem Ziel, der sich ausbreitenden Seuche der Irrlehre dadurch Einhalt zu gebieten.

Schlüssellehren 

  1. Grundlagen des Glaubens - gesunder Glaube, Gehorsam und Liebe arbeiten Hand in Hand, um in den Leben der Gläubigen Freude, Heiligkeit und Gewissheit zu bewirken (1. Joh 1,4.9; 2,1.3.15; 4,4-6; 5,13; Ps 32,3-5; Spr 28,13; Joh 14,30; 16,11; Röm 6,12-14; 8,12.13; 1Kor 15,34; Eph 4,32; Kol 2,13) 
  2. Dämonische Lehren - falsche Lehrer leugneten das Mensch-Sein Jesu Christi (1. Joh 2,18.26; 3,7; 4,1-7; Jes 53,3.4; Mt 1,18; Lk 1,31; 1Kor 15,21; Gal 4,4; Hebr 2,14-17; 2Joh 1,7)

Gottes Wesen 

  • Gott ist treu (1. Joh  1,9)
  • Gott ist gerecht (1. Joh 1,9)
  • Gott ist Licht (1. Joh 1,5)
  • Gott ist Liebe (1. Joh 2,5; 3,1; 4,8-10.12.16.19)
  • Gott hält seine Versprechen (1. Joh 2,25)
  • Gott ist wahrhaftig (1. Joh 1,10; 5,10)
  • Gott ist eins (1. Joh 5,7)

Christus 

In diesem Brief streitet Johannes wider die Lehre der Gnostiker, die Jesu Mensch-Sein leugneten. Er verkündet Jesus, den fleischgewordenen Sohn Gottes. Jesus ist seinem Wesen nach ganz Gott und ganz Mensch. „Er ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist“ (1. Joh 5,6). Dieser Vers beschreibt das Leben und Sterben Christi; er ist „der Menschensohn“.

Schlüsselworte 

Sünde: Griechisch hamartia (1. Joh 1,7.8; 3,4.5.8.9; 5,16.17) - wortwörtlich „das Ziel verfehlen“. Johannes unterscheidet zwei Arten von Sünde; von der einen erholt man sich, die andere ist tödlich. Im Gegensatz zu uns heute, verstanden Johannes Leser damals ganz genau wovon er sprach. Die Grundaussage dieses Briefes scheint folgende zu sein: Wer die Gemeinschaft der Christen verließ (1. Joh 2,18-19), um falschen und „antichristlichen“ Lehren anzuhangen, für den gab es kein Zurück mehr. Ihre Rebellion und Leugnung der wahren Identität Jesu (1. Joh 4,1-3) bewirkt eine Form von Sünde, die ihr Herz absolut unbußfertig machte und letztendlich zum geistlichen Tod führt. 
Fürsprecher: Griechisch parakletos (1. Joh 2,1) - wortwörtlich „jemand, der herbeigerufen wird, um sich auf unsere Seite zu stellen“. Dieses griechische Wort bezieht sich auf einen Tröster, Beistand oder Verteidiger. In Johannes 14,26 und 15,26 wird der Heilige Geist als „Fürsprecher“ der Gläubigen bezeichnet. Er wirkt in uns und tröstet uns, hilft uns, fleht für uns und setzt sich beim Vater im Himmel für uns ein (Röm 8,26-27.34).

Gliederung

I (1,1 - 2,17) Grundlegende Kennzeichen echter Gemeinschaft - SPIRALE

  • Grundlegende lehrmäßige Prüfungen (1,1 - 2,2)
  • Grundlegende moralische Prüfungen (2,3-17)

II (2,18 - 3,24) Grundlegende Kennzeichen echter Gemeinschaft - SPIRALE

  • Teil 2 der lehrmäßigen Prüfung (2,18-27)
  • Teil 2 der moralischen Prüfung (2,28 - 3,24)

SPIRALE III (4,1-21) Grundlegende Kennzeichen echter Gemeinschaft

  • Teil 3 der lehrmäßigen Prüfung (4,1-6)
  • Teil 3 der moralischen Prüfung (4,7-21)

Grundlegende Kennzeichen echter Gemeinschaft - SPIRALE IV (5,1-21)

  • Das siegreiche Leben in Christus (5,1-5)
  • Das Zeugnis Gottes über Christus (5,6-12)
  • Christliche Gewissheit durch Christus (5,13-21)

Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort auf der Erde …

Die Grenzen des römischen und chinesischen Reiches rücken immer näher zusammen. Einzig die Berge Armeniens und das kaspische Meer trennen die beiden Reiche noch voneinander.

Häufig auftauchende Fragen

1. Wie hilft uns der erste Johannesbrief dabei, uns ein Bild der zerstörerischen Irrlehre, die die Gemeinde des ersten Jahrhunderts bedrohte, zu machen?

Paulus, Petrus und Johannes kämpften alle bereits mit frühen Erscheinungsformen einer Irrlehre, die später unter dem Namen Gnosis bekannt wurde. Der Begriff stammt von dem griechischen Wort für „Erkenntnis“. Die so genannten Gnostiker beanspruchten ein höheres Wissen, eine höhere Wahrheit, die nur denen bekannt war, die den Einblick in tiefere Zusammenhänge hatten. Nur die Eingeweihten besaßen die mystische Erkenntnis der Wahrheit, die sogar über der Schrift stand. Anstatt der göttlichen Offenbarung, die der Richter der Gedanken der Menschen ist, richteten die menschlichen Vorstellungen Gottes Offenbarung (1. Joh 2,15-17).
Die Gnosis, beeinflusst durch Philosophen wie Plato, befürwortete einen Dualismus, der behauptete, dass Materie von Natur aus böse war und der Geist gut. Als Folge dieser Annahme leugneten die falschen Lehrer - obwohl sie Christus eine gewisse Form der Gottheit beimaßen - sein wahrhaftiges Menschsein, um ihm nichts Böses zuzuschreiben (denn wäre er ganz Mensch gewesen, so hätte er laut ihrer Auffassung auch böse sein müssen). Solch häretische Auffassungen zerstören nicht nur das wahrhaftige Menschsein Jesu, sondern auch das Sühneopfer, denn Jesus musste nicht nur wahrer Gott gewesen sein, sondern ebenso der wahre Mensch (in seiner physischen Realität), der am Kreuz litt und starb, um das annehmbare stellvertretende Opfer für Sünde zu sein (vgl. Hebr 2,14-17). Die biblische Sicht über Jesus bestätigt sein vollkommenes Menschsein ebenso wie seine vollkommene Gottheit. Die gnostische Irrlehre war in den Tagen des Johannes durch zwei grundlegende Formen gekennzeichnet. Erstens, einige behaupteten, dass Jesus physischer Körper nicht real war, sondern nur physisch „erschien“ (bekannt als „Doketismus“ von dem griechischem Wort mit der Bedeutung „scheinen“). Johannes bestätigte eindringlich Jesus physische Realität, indem er seine Leser daran erinnerte, dass er ein Augenzeuge Jesu war („gehört“, „gesehen“, „betastet“, „Jesus Christus im Fleisch gekommen“ (1. Joh 1,1-4; 4,2.3). Laut einer frühen Überlieferung (Irenäus) tauchte durch einen Mann namens Kerinthos eine andere Form dieser von Johannes bekämpften Irrlehre auf; dieser behauptete, dass Christi „Geist“ bei der Taufe auf den Menschen Jesus herab fuhr, ihn aber direkt vor der Kreuzigung wieder verließ. Johannes schrieb, dass der Jesus, der zu Beginn seines Dienstes getauft wurde, die gleiche Person war, die gekreuzigt wurde (1. Joh 5,6). Johannes unterlässt es, die gnostischen Glaubensinhalte näher zu definieren. Anhand seiner Argumentation können wir aber Rückschlüsse ziehen, die uns dabei behilf ich sind, die eigentliche Absicht des Apostels zu erkennen. In seiner Weisheit unterließ er es auch, schnelllebige Irrlehren zu seinem direkten Ziel zu erklären. Stattdessen finden wir in seinem Brief zeitlose Aussagen in Bezug auf die unveränderlichen Grundlagen des Glaubens. Diese zeitlosen Wahrheiten bilden wiederum einen unvergänglichen und wertvollen Schatz für alle nachfolgenden Generationen.

2. Welches sind laut Johannes die unanfechtbaren Grundlagen des Glaubens, die quasi wie in Stein gemeißelt für alle Zeit verbindlich sind?

Johannes stellt die Grundlagen des christlichen Lebens mit absoluten und nicht mit relativen Begriffen dar. Anders als Paulus, der Ausnahmen erwähnte und sich oftmals mit dem Versagen der Gläubigen, die göttlichen Richtlinien zu erfüllen, befasste, behandelt Johannes nicht die Themen, die sich auf ein mögliches Scheitern der Gläubigen beziehen. Johannes ist sich zwar der Wichtigkeit der Vergebung und der Rolle Christi als Fürsprecher der Gläubigen absolut bewusst (1. Joh 1,8-9; 2,1), nichtsdestotrotz stellt er Wahrheiten häuf g durch harte Kontraste dar, liefert aber keine Schattierungen, z.B. „Licht“ und „Finsternis“ (1. Joh 1,5-7; 2,8-11), „Wahrheit“ und „Lüge“ (1. Joh 2,21.22; 4,1), „Kinder Gottes“ und „Kinder des Teufels“ (1. Joh 3,10). Im ersten Johannesbrief finden wir keine neutrale Grauzone. Die, die behaupten Christen zu sein, müssen die Merkmale von wahren Christen auch aufweisen: gesunde Lehre, Gehorsam und Liebe. Denen, die wirklich wiedergeboren sind, wurde eine neue Natur gegeben, die von sich selbst Beweis ablegt. Diejenigen, die keine Merkmale der neuen Natur aufweisen, besitzen sie nicht und wurden folglich auch nie wirklich wiedergeboren. Die Themen handeln weniger (so wie es in den Schriften des Paulus häufig der Fall ist) von der Aufrechterhaltung der täglichen Gemeinschaft mit Gott, sondern vielmehr von grundlegenden Prüfungen im Leben eines Menschen, um zu bestätigen, dass eine Errettung wirklich stattgefunden hat. Solch absolute Unterschiede kennzeichnen auch das Johannes-Evangelium.

3. Warum tauchen im ersten Johannesbrief scheinbar immer wieder dieselben Gedankenmuster auf?

Durch das Wiederholen ähnlicher Themen fordert Johannes die Ausleger und Leser in einzigartiger Weise heraus, die fundamentalen Wahrheiten echten Christentums zu erkennen und zu verinnerlichen. Einige haben Johannes Wiederholungen mit einer Spirale verglichen, die sich nach außen bewegt, größer und größer wird und dabei die gleiche Wahrheit immer mehr ausbreitet und beleuchtet, so dass sie immer mehr Aspekte des Lebens ab- bzw. aufdeckt. Andere meinten, dass sich die Spirale nach innen bewegt, immer tiefer in die gleichen Wahrheiten eindringt und sich gleichzeitig durch ihre Gedanken ausdehnt. Wie man das Bild der Spirale auch sehen mag, Johannes verwendet die Wiederholung von fundamentalen Wahrheiten als ein Mittel, um ihre Wichtigkeit zu betonen, und als Hilfe für seine Leser, sie zu verstehen und zu behalten.

4. Welcher Zusammenhang besteht zwischen „bekennen“ und dem Erhalt von „Vergebung“ (1. Joh 1,9)?

Die Irrlehrer, denen Johannes entgegentrat, lassen sich sehr gut mit den Menschen von heute vergleichen. Sie lebten zwar in geistlicher Finsternis (Sünde), schreckten dabei aber in keinerlei Weise davor zurück, diese Existenz einer sündigen Natur in ihrem Leben zu leugnen. Wenn jemand nie zugibt, ein Sünder zu sein, dann ist seine Errettung ein Ding der Unmöglichkeit (Mt 19,16-22; der reiche Jüngling, der seine Sünde nicht bekennen wollte). Bekennen (seine Sünde eingestehen) ist so, als ob man seine Hand öffnet, um etwas herzugeben. Ist die Hand erst einmal geöffnet, kann sie auch Vergebung empfangen.
Beständiges Bekennen von Sünde ist ein Zeichen echter Errettung. Während falsche Lehrer ihre Sünde nie eingestehen würden, gibt ein wahrer Christ sie zu und bricht mit ihr (Ps 32,3-5; Spr 28,13). Der Begriff „bekennen“ bedeutet, das Gleiche über die Sünde zu sagen wie Gott, seine Sichtweise über die Sünde zu teilen. Das Bekennen von Sünde kennzeichnet echte Christen, die Gott beständig reinigt (vgl. 1. Joh 1,7). Statt dem Bekennen jeder einzelnen Sünde meint Johannes hier vor allem das wiederholte Erkennen und Anerkennen, dass man ein Sünder ist, der Reinigung und Vergebung benötigt (Eph 4,32; Kol 2,13).

5. Warum sollten wir die Welt nicht lieben (2,15)?

Obwohl Johannes die Wichtigkeit der Liebe oftmals wiederholt und ebenso, dass Gott Liebe ist (1. Joh 4,7.8), zeigt er auch, dass Gott eine bestimmte Art von Liebe hasst: die Liebe zur Welt (Joh 15,18-20). Ein Mangel an Liebe zur Welt muss ein ständiges Kennzeichen derer sein, die wahrhaft wiedergeboren sind, oder positiv ausgedrückt: der Christ liebt Gott und seine Mitchristen. „Liebe“ meint an dieser Stelle Zuneigung und Ergebenheit. Gott, und nicht die Welt, muss den ersten Platz im Leben eines Christen einnehmen (Mt 10,37-39; Phil 3,20). Mit dem Begriff „Welt“ ist nicht die physische, materielle Welt gemeint, sondern das unsichtbare geistliche System des Bösen, das von Satan beherrscht wird sowie all das, was es im Widerstand zu Gott, seinem Wort und seinem Volk hervorbringt (vgl. 1. Joh 5,19; Joh 12,31; 1Kor 1,21; 2Kor 4,4; Jak 4,4; 2Pt 1,4).

Kurzstudium zum ersten Johannesbrief/einige Fragen

  • Was lehrt Johannes über „bekennen“ und „Vergebung“ im ersten Kapitel?
  • Welche vier Gründe führt Johannes an, warum ein Christ unmöglich beständig sündigen kann (1. Joh 3,4-10)?
  • Der erste Johannesbrief nennt fünf Motive, warum Christen lieben (1. Joh 4,7-21). Welche?
  • In welchem Sinne benutzt Johannes Kain als ein Vorbild im ersten Johannesbrief?
  • Warum ist es laut Johannes ein Ding der Unmöglichkeit, Gott zu lieben und seinen Nachbarn zu hassen?
  • Wie wendest du den Ausdruck „wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“ in deinem Leben an?

Impressum

John F. MacArthur
1. Auflage 2003
© 2001 by John MacArthur
Originaltitel: The MacArthur Quick Reference Guide To The Bible
Nelson / Word Publishing Group, Nashville
© der deutschen Ausgabe 2003
by CLV • Christliche Literatur-Verbreitung
Postfach 11 01 35 • 33661 Bielefeld
Internet: www.clv.de 
Übersetzung: Martin Manten, Berlin
Lektorat: Claudia Kreutzer und Gabi Manten
Satz: CLV
Umschlag: Dieter Otten, Gummersbach
Druck und Bindung: Ebner & Spiegel, Ulm
ISBN: 3-89397-644-2

Erklärung der Farben

im Bibeltext

Blau Handeln Gottes
Blau Rede Gottes
Rot Betrift mein Leben
Grün

Verheißung / Versprechen

Grün Verheißung / Versprechen
Braun wichtig
Beige wichtig
Türkis Jesus
Gelb Heiliger Geist