Kapitel 14
- V1-2: Die endzeitliche Rückführung der Juden in ihr Land und ihre völligeWiederherstellung
- V3-23: Wenn Israel im messianischen Reich zur völligen Ruhe gekommen sein wird,wird man das Gedicht über den endzeitlichen „König von Babylon“ rezitieren: sein dramatischer Sturz vom Thron in die Grube (V13-15), sein Tod: Sturz ins Totenreich (V8-15), viele schauen den Gestürzten an (16), er versetzte die Welt in Entsetzen (V16), er erschütterte Königreiche (V16), er machte das Land zur Wüste (V17), er riss Städte ab (V17), er liess Gefangene nicht mehr heim (V17), er wurde begraben, aber sein Leichnam wurde geschändet (V18-19), er hat sein Land zugrunde gerichtet (V20) und sein eigenes Volk hingemordet (V20), sein Söhne wurde auch hingeschlachtet (V21)
- V12-15: Der endzeitliche König von Babylon wird mit Satan identifiziert (⇒ Besessenheit, vgl. Hes 28,12ff), deshalb sprechen diese Verse über den Sturz Luzifers (= lat. Glanzstern, V12)
- V24-27: Gottes Ratschluss über Assyrien kann nicht abgeändert werden: Assyrien (=der König des Nordens in Dan 11,40-45: „Gross-Syrien“: Gebiet von Libanon bis Pakistan) wird auf den Bergen Israels vernichtet werden (vgl. Jes 10,12ff; 28,14ff; Joel1-2; 4; Mich 5,4.5; Sach 12-14)
- V28: im Todesjahr des Ahas: 727 v. Chr.
- V28-32: Gottes Gericht über das Philisterland (Gazastreifen), vgl. Hes 25,16: „der Überrest an der Küste des Meeres" , Zeph 2,6: „der Landstrich am Meer“
- Das Gericht durch Hiskia: 2. Kö 18,8; 2. Chr 28,18·V32: Dieses Gericht bezieht sich zur Hauptsache auf die Endzeit, wenn Zionwiederhergestellt wird.
- Das Gericht durch den Überrest der Endzeit: Jes 11,14 (V29: „eine fliegende, feurige Schlange“)
- V32: Dieses Gericht bezieht sich zur Hauptsache auf die Endzeit, wenn Zion wiederhergestellt wird.
Kapitel 15
- Kapitel 15-16: Prophetie über Moab, (Moab = Mitteljordanien, das Gebiet jenseits des Toten Meeres)
- Kapitel 15: Verheerendes Gericht über Moab, Wehklage und Flucht (Jes 11,14; 25,10-12; Zeph 2,8-11)
- V5: Trauer des Propheten Jesaja über Moab
- Ortschaften Moabs: Ar-Moab (beim Arnon), Kir-Moab (heute Kerek), Dibon (heute Dhiban), Nebo, Medeba (heute auch Medeba), Cheschbon, Elale, Zoar, Luchith, Horonajim, Wasser von Nimrim, Weidenbach (Wadi Sufsaf), Eglajim, Beer-Elim, Dimon (wohl Wortspiel mit Dibon), in Kap 16: Kir-Hareseth, Sibma, Jaser, Kir-Heres
Kapitel 16
- V1-4: Moab weiss, was Flüchtlingselend ist. ⇒ Moab soll eine Zuflucht sein für den Überrest Israels, der am Anfang der Grossen Drangsal auf die Berge fliehen wird (Mt 24,15-21), und dann in die Wüste von Jordanien Zuflucht finden wird für 3 ½ Jahre (Off 12,6.13-17)
- V4: „Lass meine Vertriebenen bei dir weilen! Sei, o Moab, ein Schutz vor dem Verwüster!“
- „Verwüster“ = König des Nordens (Dan 11,40-45; vgl. Dan 9,27; Jes 33,1; 28,2)
- Sela (Petra) = 80 km südlich von Moab
- V5: Der Messias aus dem Haus Davids, der Herr Jesus (Lk 1,32)
- V6-12: Das Gericht über Moab wegen seines Hochmuts und wegen seines Wütens
- V9+11: Der Prophet freut sich nicht über das Gericht, er weint, ist zutiefst aufgewühlt, sein Inneres empfindet wie eine Harfe.
- V13-14: Gericht über Moab, das als Kurzzeitprophetie (in 3 Jahren) in Erfüllung gehen sollte (vgl. Jes 7,16-17, um 743 v. Chr.): Invasion der Assyrer in Moab
Kapitel 17
- V1: Prophetie über Damaskus, die Hauptstadt der Syrer / Aramäer
- V1-3: Durch Tiglath Pileser wurde Syrien um 733 v. Chr. Erobert. Das Gericht über Ephraim (10 Stämme Israels) erfolgte um 722 v. Chr. Syrien und Ephraim hatten ja das Haus Davids in der Zeit von Ahas bedroht (Jes 7); vgl. Jak 4,4
- V4: „An jenem Tag“ (hebr. b’jom = zu jener Zeitepoche, speziell „Epoche der Endzeit“; vgl. V7 und V9; vgl. z.B. Sach 12-14: ständig: b‘jom)
- V4-5: In der Endzeit kommt Israel in die grosse Drangsal. Doch es gibt einen Überrest, der gerettet werden wird (V6: „Nachlese“).
- V7-8: Der Überrest Israels wird auf den HERRN allein trauen.
- V9: Durch die grosse Drangsal wird das Land Israel aussehen wie damals, als Kanaan von Josua erobert worden war (Joel 2,4).
- V10-11: Zeit der Rückkehr der Juden im Unglauben, ausländische Reben aus Frankreich (Bordeaux, Baron de Rothschild) und Kalifornien wurden angepflanzt. Aber in der Drangsal wird alles verwüstet werden.
- V12-14: Die gegen Israel tobenden Völkermassen werden schliesslich selber unter Gottes Gericht fallen.
Kapitel 18
- V1: Kusch: Sudan / Äthiopien; Land des Flügelgeschwirrs = Land der Heuschreckenplagen; Land entlang / längs der Ströme von Kusch (Arbara, Blauer Nil, Weisser Nil, Bar el Jebel, Bar, Sudd, Bar el Arab ⇒ Nil)
- Vgl. das Los der äthiopischen Juden im 20. Jh. (Verfolgung, dramatische Rettungsaktionen aus Sudan u. Äthiopien von ca. 30‘000 Falaschas [„Fremde“] ab 1977: 4300 aus Sudan gerettet; 1981-1985: „Operation Moses“: 11.000 gerettet, vorzeitiger Abbruch, geheime US-Verhandlungen mit Khartum, Mai 1985: „Operation Saba“: 1000 gerettet, Mai 1991: „Operation Salomon“: 14.000 gerettet
- V2-3+7: eindrückliche Beschreibung Israels:
- eine Nation, die weithin geschleppt und gerupft wurde
- ein Volk, wunderbar seitdem es ist und hinfort
- die Nation von Vorschrift auf Vorschrift
- die Nation von Zertretung
- die Nation, deren Land beraubt wurde
- V3: Aufruf an alle Menschen auf der Erde: Achtet auf die Errichtung der Israel-Flagge und auf den Schall des Schofarhornes!
- V4: Gott hält sich zurück, Ereignisse erfüllen sich in der Vorsehung Gottes
- V7: Rückkehr der Juden aus aller Welt nach Zion
Kapitel 19
- Trilogie: Kap. 18; 19 und 20: Das ägyptisch-äthiopische Reich (18: Kusch (Sudan) – 19: Ägypten – 20: Kusch und Ägypten
- Vgl. die grosse Bedeutung Ägyptens für Israels Geschichte seit Abraham
- V1-15: Gerichtsbotschaft; V16-17: Israel – der Schrecken Ägyptens; V18-25: Verheissungsbotschaft
- V1a: Blick auf die Wiederkunft Christi als Richter der Welt (vgl. Am 1,2; Mi 1,2-4; Nah 1,3-6)
- V2b-4: Bürgerkrieg in Ägypten, Erfüllung: Revolution in Sais und Umsturz der äthiopischen Dynastie um 695 v. Chr., Einteilung Ägyptens und Äthiopiens in 12 kleine Königreiche, erst um 670 gelang es Psammetich I. (26. Dynastie; 664-610 v. Chr.; Vater von Necho II. [610-595 v. Chr.; 2Kön23,29-39; 2Chr 35,20; 36,4; Jer 46,2]), die Teilreiche unter seiner harten Herrschaft zusammenzuführen); entwurzelte 120‘000 Einheimische, die in harter Zwangsarbeit den Suezkanal bauen sollten, der Enkel von Necho II, Pharao Hophra (Apries; 589-570 v. Chr.; Jer 44,30; Apries war der Sohn von Psammetich II. [595-589]), wird 570 von einheimischen Truppen gestürzt ⇒ Ende der verhassten Herrschaft der Dynastie von Psammetich I.
- V5-10: Ökologische Katastrophe des Nils in der Endzeit (vgl. Jes 11,15!); betroffen ist: Landwirtschaft, Fischerei, Textilindustrie (Flachs und Baumwolle)
- V.11-15: Die Weisen des alten Ägyptens sind ratlos im Blick auf Gottes Ratschlüsse in der Bibel (Jes 11,15; 19; Hes 29-32 etc.); Zoan = Tanis; Noph = Memphis
- V16.18.23: „An jenem Tag“ ⇒ Endzeit (vgl. Sach 12-14)
- V16-17: Armee Israels = ein Schrecken für Ägypten (vgl. Sechstagekrieg 1967)
- V18-22: zukünftige Erweckung Ägyptens
- V18: Hebräisch = gesprochen Sprache in der Endzeit (Hebräisch: ca. 1600 Jahre = tote Sprache, Wiederbelebung durch Eliezer Ben Jehuda); Ir Heres = Stadt des Niederreissens, Abwandlung von Ir Cheres = Sonnenstadt (Heliopolis/Kairo) ⇒ Stadt in der alle götzendienerischen Kultstätte in Trümmern enden
- V23-25: Segen des messianischen Friedenreiches; Ägypten = „mein Volk Ägypten“
Kapitel 20
- V1: 711 v. Chr.: Der Tartan (= „Oberbefehlshaber“; des assyrischen Königs Sargon III. [722-705 v. Chr.) eroberte Ashdod.
- V1: Asdod = eine der Philisterhauptstädte; Philistäa war mit Ägypten verbündet; damit Assyrien Ägypten und Kusch erobern konnte, musste zuerst Philistäa überwunden werden
- V2-4: Beispielhandlung Jesajas im Blick auf die bevorstehende Katastrophe über Ägypten und Äthiopien
- V2: „Sacktuch“ = härener Mantel/Obergewand = Prophetenmantel (vgl. 2. Kö 1,8; Sach 13,4; Mat 3,4; Heb 11,27)
- V5-6: Vertraut nicht auf Ägypten! Vgl. Jer 17,5-6
Kapitel 21
- V1-10: Prophetie über das Gericht an Babylonien; Jes 13-14 betrifft Endzeit; Jes 21 betrifft das Gericht der Assyrer über das revoltierende Babylon unter Merodak-Baladan (Marduk-apal-iddina).
- Hintergrund:
- Merodak-Baladan (Jes 39,1), chaldäischer Prinz aus Persischem Golf, revoltierte um 722 v. Chr. mit Hilfe von Elam (Südwestpersien) gegen Assyrien, eroberte Babel und wurde dort König.
- 710 konnte Sanherib den Merodak-Baladan, den König von Babylon vertreiben.
- 705: Nach dem Tod Sargons lehnte sich Merodak-Baladan mit Hilfe von Elam wieder auf gegen Sanherib.
- 702: Sanherib verwüstete Elam.
- 689: Sanherib legte Babylon in Staub und Asche.
- V1: „Wüste des Meeres“ = Die Wüste, die am Meer liegt = das Wüstengebiet am Golf von Persien (Südbabylonien / Persien)
- V2a: „Räuber“ / „Verwüster“ = Assyrien (33,1!)
- V2b: Elam und Medien werden zur Befreiung Babylons gerufen, um allem Seufzen der Unterdrückten ein Ende zu bereiten.
- V3: Der Prophet leidet. Babylon kann die Region nicht von Assyrien befreien, sondern wird selber ins Unglück fallen. Hiskias Beziehung zu Merodak-Baladan würde Israel keine Hilfe bringen, sondern sollte dem gläubigen König vielmehr zum Verhängnis werden (inkl. Babylonische Gefangenschaft; Jes 39,1-8).
- V6-9: Ein Wächter soll über den hochaktuellen Kampfablauf berichten.
- V9: Sanherib zerstörte die Stadt Babylon im Jahr 689 v. Chr. völlig.
- V10: Botschaft an das leidende Israel
- V11-12: Prophetie über „Seir“ (= Edom; 1. Mo 32,3): Die Eroberung des Nahen Ostens durch die Assyrer brachte „Nacht“ über alle betroffenen Völker, inkl. über Edom. Diese Zeit der Not wird vergehen („der Morgen kommt“), aber schon bald wird ein neues Gericht kommen („und auch die Nacht"). Edom soll doch Busse tun und zu dem wahren Gott umkehren!
- V11: „Duma“ = Schweigen / Stille (Ps 94,17), = Dumat al-Jandal (1. Mo 25,14), unmittelbar südöstlich von Edom
- Sanherib (734) und Sargon (711) berichten, dass sie von Edom Tribut genommen hatten.
- V13-17: Prophetie über Arabien; auch die arabischen Wüstenbewohner sollten durch Assyrien gerichtet werden.
- V13: Dedaniter: arabischer Stamm von Dedan (Oase Al-Ula, 170 km südwestlich von Tema, im heutigen Saudiarabien)
- V14: Land Tema: im heutigen Saudiarabien, Gebiet um die Stadt Tema (eine grosse Oase) herum
- V16-17: „Söhne Kedars“: ein arabischer Stamm im nördlichen Saudiarabien (Kedar = Sohn Ismaels, 1. Mo 25,13)
- V16: „binnen Jahresfrist, wie die Jahre eines Tagelöhners“ = kein einziger Tag länger als ein Jahr
- Um 715 schrieb Sargon II. von dem Sieg über mehrere arabische Stämme und über deren Deportation nach Samaria.
Kapitel 22
- V1: „Das Tal der Gesichte/Visionen“ = Jerusalem, die Stadt beim Kidrontal, wo Gott dem Propheten Jesaja Visionen gab
- V1-3; 5-6: Die assyrische Invasion in Juda zur Zeit von Hiskia (2Chr 32,1.9; Mich 1,8-16); Assyrien erobert 46 Städte
- V6: Elam und Kir = südliche und nördliche Flanke des assyrischen Reiches
- V8-11: Sicherheitsvorkehrungen von Hiskia gegen Assyrien (vgl. die heutigen Ausgrabungen dazu in Jerusalem!). Man sollte auf den HERRN vertrauen und nicht auf diese Massnahmen!
- V12-14: Buße statt Vergnügungssucht!
- V. 15-19: Schebna (2. Kö 18,18), der untreue Palastverwalter Hiskias soll unter Gottes Gericht kommen.
- V20-25: Der treue Eljakim („Gott richtet auf“; 2. Kö 18,18) soll ihn ersetzen.
- V22: „Schlüssel des Hauses Davids“ (vgl. Off 3,7)
Kapitel 23
- V1-18: Gericht über die Handelsstadt Tyrus
- Erfüllung: Zerstörung von Tyrus durch Nebukadnezar nach 13 Jahren Belagerung (585-572 v. Chr.); Hes 26,1-11; 29,17-21; vgl. Jes 23,13!
- Hintergrund: Die phönizische (kanaanitische) Stadt Tyrus war damals die führende Welthandelsstadt (vgl. Hes 27). Sie war geprägt von Geldliebe und Luxussucht (Hes 26-28; 1. Tim 6,10)
- V1.5: Tarsis = Kolonie in Spanien
- V1: Land der Kittim = Insel Zypern
- V15: Nach 70 Jahren babylonischem Druck gegen Tyrus, soll die Stadt wieder aufsteigen (609-539 v. Chr.)
Kapitel 24
Die Prophetie aus den Kapiteln 13-23 über einzelne Nationen läuft nun zusammen in einen grossen Strom: die prophetische Gesamtschau in den Kapiteln 24-27;
- Prophetie des Gerichts (1-39)
- 1. Prophetie über Juda und Israel (1-12)
- 2. Prophetie über die Heiden (13-27)
- 3. Israel in der grossen Drangsalszeit (28-35)
- 4. Rettung von Assyrien als Bestätigung der Prophetie (36-39)
- V1-13: Gottes Gericht über das Land Israel in der grossen Drangsal (Mt 24,20). ‘eretz bedeutet: Erde / Land; in diesen Versen sollte man „Land“ übersetzen: V1.3.4.5.6.11; vgl. V13: „inmitten der Erde“ / „inmitten der Völker“; V2: „Priester“ = kohen (= Priester Israels)
- V2: Alle sozialen Schichten werden betroffen sein.
- V4: Das Land wird völlig vertrocknen (V7; Joel 1-2; Jes 24,4; Off 11,16).
- V5: Grund des Gerichts: Übertretung der Gesetze Gottes im Bund vom Sinai
- V12: „Die Stadt“ = Jerusalem
- V13: „Weinernte“ = Gericht über Jerusalem und Israel (Off 14,18-20)
- V14-16a: Der Überrest aus den Nationen, eine unzählbare Schar gemäss Off 7,9-17. Dieser Überrest wird durch die Drangsal hindurch gehen und schliesslich in den Segendes 1000-jährigen Reiches ererben.
- V15: „die Inseln des Meeres“ = „die ‘ijim des Meeres“; = die Inseln und Küstenländer des Mittelmeeres auf der europäische Seite von Kleinasien (Türkei) bis Spanien (Keil / Delitzsch: Kommentar zum AT, Bd. I, S. 134): 1: Mo 10,5; Est 1,10; Ps 72,10; 97,1; Jes 11,11; 24,15; 40,15; 41,1.5; 42,4.10.12.15; 49,1; 51,5; 59,18; 60,9; 66,19; Jer 2,10; 25,22; Hes 26,15.18.18; 27,3.6.7.15.35; 39,6; Dan 11,18; Zeph 2,11
- V16b-20: Das Gericht Gottes über die ganze Erde
- V21-22: Satan und seine Dämonen (gefallene Engel) werden im „Kerker“ eingesperrt werden (Off 20,1-3.7: „Abgrund“ (abyssos) / „Gefängnis“; Mat 8,29; Luk 8,31); auch die Könige der Erde werden gerichtet werden (Mt 25,31ff)
- V22: „nach vielen Tagen“ = nach 1000 Jahren (Off 20,7-15)
- V23a: Verdunkelung von Sonne und Mond (Mt 24,29)
- V24b: Der Messias, „der HERR der Heerscharen“ ergreift die Königsherrschaft in Jerusalem, auf dem Berg Zion.
Kapitel 25
- V1-5: Gebet des gläubigen Überrestes aus Israel (144‘000 + 1/3 Israel [Off 7,1-8; Sach 13,8]); Dank und Anbetung wegen der Bewahrung in der grossen Drangsal
- V6-8: Fest für den gläubigen Überrest aus den Nationen auf dem Tempelberg (Off 7,9-17)
- V9-12: Dank des Überrestes aus Israel für die Rettung aus der Drangsal und für die Besiegung Moabs (= Mitteljordanien)
Kapitel 26
- V1-21: Lied des Überrestes, das im 1000-jährigen Reich in Judäa gesungen werden wird. Die Gläubigen drücken darin ihre Gefühle aus, die sie in der Drangsal empfinden, und die Freude, die sie nach der Befreiung durch das Kommen des HERRN erleben werden.
- V8: Der Name Gottes, JHVH = ein Trost in der Not („Gedächtnis“: 2. Mo 3,15)
- V8-9: Das tiefe Sehnen nach Gott in Not (vgl. Hohl 3,1)
- 9b: Die Zeit der Gerichte über die Welt (nach der Entrückung der Gemeinde) wird die Menschheit lehren, was göttliche Gerechtigkeit ist.
- V10: Die Zeit der Gnade wird von vielen missbraucht, sodass die Menschen nicht mehr Gottes Gerechtigkeit sehen.
- V12: Ruhe und Frieden des Erlösten im Werk des HERRN
- V13: Israel unter Fremdherrschaft (vgl. dazu die Aussage in Joh 8,33)
- V15: Israels zukünftige Befreiung: Vermehrung und Erweiterung der Grenzen (vgl. Hes 47,13 – 48,35; 1Mo 15,18
- V19: Die Totenauferstehung als AT-Hoffnung (vgl. Hi 19,25-27; Dan 12,2; 1Thess 4,13ff; Heb 11,39-40; Off 20,4; vgl. als Bild: Hes 37)
- V20-21: Aufruf an den Überrest, sich in Sicherheit zu bringen während der Drangsal (Mat 24,15ff; Off 12,13-17)
- V21: die Wiederkunft Christi in Macht und Herrlichkeit
Kapitel 27
- V1: das Gericht Gottes über:
- Assyrien, „die flüchtige Schlange“ ⇒ der schnell fliessende Tigris
- Babylonien, „die gewundene Schlange“ ⇒ der sehr gewundene Euphrat
- Ägypten, „das Ungeheuer im Meer“ ⇒ der „Meer“ genannte Nil (Jes 19,5)
- Beachte: Hinter diesen Mächten steht Satan, der rote Drache (Off 12,3; Eph 6,10; Luk 4,5-6).
- „Leviathan“ = der Gewundene; Hi 3,8; 41,1; Ps 74,14; 104,26; Jes 27,1.2; ein Wassersaurier in der Art eines Tylosaurus aus der Familie der Masosaurier
- V2-6: Israel, Gottes Weinberg, wird von Gott gehegt und beschützt (Jes 5,1ff; Ps 80,9). Israels Feinde sollten mit Gott Frieden schliessen. Im messianischen Reich wirddieser Weinstock aufblühen.
- V7-13: Gott musste Israel nach Massen züchtigen. Es gab eine zeitweise Verstossung. Jerusalem wurde eine heruntergekommene Stadt. Dies alles wird aber dazu führen, dass es in der Endzeit eine Wiederherstellung geben wird. Aller Götzendienst wird abgeschafft werden. Gott wird den Weizen von der Spreu trennen. Juden werden aus Ägypten und Irak heimkehren (im 20. Jh. geschehen; vgl. Jes 11,11). Der Überrest ausdiesen Ländern wird den HERRN auf dem Tempelberg anbeten (V13).
Kapitel 28
- Neuer Teil: 28-35: Israel in der grossen Drangsalszeit
- V1-4: Gottes Gericht über die dem Alkohol ergebenen 10 Stämme durch Assyrien; Untergang des Nordreiches Israel im Jahr 722 v. Chr.
- V1: „Wehe“ ⇒ 28,1; 29,1; 29,15; 30,1; 31,1; 33,1
- V1: „Ephraim“ = 10 Stämme unter der Führung des Stammes Ephraim (Jerobeam I. war aus Ephraim)
- „Krone Ephraims“ = Hauptstadt Samaria; „das Haupt des fetten Tales“: Samaria lag auf einem Hügel
- Assyrien = „Hagelwetter“; „verderbender Sturmwind“; „überflutende Wasser“ (vgl. dazu Dan 9,27; 11,40; Jes 8,7-8; 28,15.17.18)
- V5-6: Kontrast: Der treue, gläubige Überrest aus Israel in der Endzeit (typisch: „An jenem Tag“; vgl. 2. Thess 1,10; 2Tim 1,18; 4,8)
- V7-13: Nicht nur in „Israel“, auch in „Juda“ (Südreich der 2 Stämme Juda und Benjamin) war der Alkoholismus gerichtsreif geworden; sogar Priester und Propheten waren ihm verfallen
- V11-12: Gott wird einmal durch Fremdsprachen zu diesem Volk reden, aber leider werden sie auch so nicht auf Gott hören. Erfüllung: Pfingsten 32 n. Chr. (Apg 2; 1Kor 14,21-22). Sprachenreden war ein Zeichen speziell für Israel. Aber nur ein kleiner Überrest bekehrte sich, die Meisten hörten nicht auf Gott.
- V14-15: Die abgefallenen Juden der Endzeit werden mit dem wiedererstehenden Römischen Reich (= das neuen Europa) einen Bund schliessen. Der kommende Diktator Europas = „der Tod“ (vgl. Off 13,1-10); das neue Europa = „der Scheol“ / „das Totenreich“; ein Bund von „Lüge“ und „Falschheit“, um sich gegen Assyrien („überflutende Geissel“; vgl. V2; Dan 9,27; 11,40 [„König des Nordens“ = „Gross-Syrien“ = Türkei, Libanon, Syrien, Armenien, Aserbaidschan, Irak, Kuwait, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgistan, Tadschikistan, Afghanistan, Pakistan]; „Assyrien“ = grösste Ausdehnung: Türkei, Libanon, Syrien, Israel, Jordanien, Ägypten, Armenien, Aserbaidschan, Irak, Iran, Saudi-Arabien)
- V16: Anstatt auf Europa und auf seinen Diktator zu vertrauen, sollte Israel auf den Messias vertrauen, der sowohl „Fundament“ als auch „Eckstein“ ist, wie der Fels auf der Spitze des Tempelberges (1. Petr 2,6; Mat 16,18; Eph 2,20)
- V17-20: Der Bund mit dem Tod wird nichts nützen. Assur / der König des Nordens / der von Norden kommende wird Israel überrennen (Jes 10,24.28-32; 14,24-27; Dan 11,40-45; Joel 1-2; Micha 5,4; Sach 12-14)V21-22: Schlisslich wird Gott zugunsten Israels eingreifen, genauso wie zur Zeit Davids beim Berg Perazim (1. Chr 14,11) und im Tal zu Gibeon (1. Chr 14,13-16).
- V22: „Festbeschlossenes“: Jes 10,22.23; Dan 9,26.27; 11,36: Es wird genau so geschehen, es ist nicht von einer Bedingung abhängig wie bei Jona (Jona 3,4: Sinn = In 40 Tagen, falls sie nicht Busse tun).
- V 23-29: Gott gab dem Menschen Unterweisung in landwirtschaftlichem Verfahren (vgl. 1. Mo 2,15; 3,23). Die Weisheit Gottes in der Landwirtschaft ist ein Bild von seinem Handeln mit dem Menschen in Zucht, um Frucht hervorzubringen: nicht ständig Pflügen, nur solange wie nötig (Jer 4,3; Hos 10,14); Säen nach Plan (Luk 8,5.11); das Dreschen (Gericht; Mat 3,12) geschieht wohl bemessen, damit kein Schaden an der Frucht geschieht. Alles im Gericht geschieht nach Gottes Weisheit (V29).
Kapitel 34
- V1-5: Gottes Gericht wird in der Drangsalszeit alle Nationen der Welt vernichten. Es wird ein kosmisches Drama im Weltall geben. Das sich ausdehnende Welt (Hi 9,8; Ps 104,2 [wie eine schwarze Zeltblache aus Ziegenhaar]; Jes 45,12; 48,13; Sach 12,1) wird „zusammengerollt“ werden wie eine Buchrolle (V4).
- V5-8: Vernichtendes Gericht über Edom (Südjordanien; Land Esaus); vgl. Jes 63,1-8; Jer 49,7-22; Hes 35-36; Obadja 1,1-24
- V9-17: Totale Vernichtung Südjordaniens; keine Besucher mehr (V10); Feuer steigt auf von Generation zu Generation; vgl. die Totalvernichtung Babyloniens (Südirak) in Jes 13,20-22; Jer 50,3.39; 51,25-26.29
- V16: Aufruf zum Studium der Prophetie in der Bibel; vgl. Jes 14,24; 45,11.21; 46,9-13
Kapitel 35
- V1-2.7: Die Wüste wird im 1000-jährigen Reich aufblühen. ⇒ Das Land Israel wird das Gebiet vom Nil bis zum Euphrat umfassen (1. Mo 15,18). ⇒ So wird die Sinai- und die Negevwüste sowie die Wüste Juda bewohnbar werden!
- V3-4: Die Botschaft von Gottes Kommen in diese Welt ermutigt die Verzagten. Sein Kommen bringt Rettung (für Gläubige) und Gericht (für Gottlose)
- V5-6: Beim Kommen des Messias werden Blinde, Taube, Lahme und Stumme geheilt werden, sowohl beim ersten als auch beim 2. Kommen (vgl. die Evangelienberichte). Beachte den Ausdruck „Wunder des zukünftigen Zeitalters“ in Hebr 6,5! Vgl. Jes 29,18-19.24
- V8-9: Die sichere Strasse durch die einstige Wüste (vgl. Jes 19,23: Strasse von Ägypten nach Assyrien; durch den Sinai und durch den Negev hindurch)
- V10: bleibende Freude für Israel
Kapitel 36
- Geschichte Hiskias: 36-39; vgl. die Parallelen: 2. Kö 18-20; 2. Chr 29-32; 3x im AT!
- Daten: mit 25 J. König; Regierungszeit: 29 J.; 727 – 698 v. Chr.
- Schlechte Voraussetzungen:
- Assyrien beherrschte die Welt des Nahen Ostens.
- Assyrien zerstörte 722 das Nordreich und deportierte die 10 Stämme.
- Vater Ahaz war von Gott abgefallen und diente den Götzen.
- Vater Ahaz unterwarf sich freiwillig den Assyrern als tributpflichtiger Diener.
- Bedeutung der Kapitel 36-39 in Jesaja:
- Gottes Errettung von Jerusalem zur Zeit Hiskias ist ein prophetischer Vorgeschmack von der Errettung Jerusalems durch den Angriff des endzeitlichen Assyriens (Prophetisches Pfand; vgl. Berg der Verklärung in 2. Petr 1,16ff; „wir besitzen das prophetische Wort befestigter“). ⇒ Jes 8,9-10; 10,12.16-19.24-34; 14,24-27; 29,6-8; 30,27-33; 31,4-5; 33,1-2.10-13.22
- Hiskia lebte in einer dunklen Zeit. Er beschliesst, trotz eines gottlosen Vaters, Gott treu zu sein. Er führt das Volk zurück zum Wort Gottes (4 Wiederherstellungen: die Heiligkeit des Tempels, der Priesterdienst, das Passah, die Abgaben für den HERRN)
- Die Erweckung unter Hiskia ist ein Vorbild auf den gläubigen Überrest der Endzeit, der durch die Drangsal hindurch gerettet werden soll (Jes 37,31-32; 10,20-22; 11,16; 12,1-6; 25,9; 26,2.20-21; 28,5; 30,19; 32,18; 33,34; 35,9-10
- Kapitel 36-37: 1. Prüfung durch den Feind als „brüllender Löwe“ (1. Petr 5,8)
- Kapitel 38: 2. Prüfung Gottes durch Krankheit
- Kapitel 39: 3. Prüfung durch den Feind als „Schlange“ (2. Kor 12,3)
- Übergang von I. zu Teil III. (Assyrien ⇒ Babylon)
- V1: 14. J. = 713 v. Chr.: Krieg Assyriens gegen Judäa (vgl. Prophetie in Micha 1,8-16)
- V1: „alle festen Städte“ ⇒ Sanheribs Taylor Prisma: 46 befestigte Städte erobert
- V2: Rabshake = Obermundschenk; „Wasserleitung“ = kanaanitischer Siloakanal, ca. 1800 v. Chr. gegraben, 300 m lang, zur automatischen Bewässerung der Gärten im Kidrontal (nicht dasselbe wie der Hiskia-Tunnel [2. Kö 20,20]!); „oberer Teich“ = Teich neben der Gihonquelle; „Walkerfeld“ ⇒ bei der Walkerquelle (En Rogel = arab. Bir Eyyub) in Silvan (En Rogel: Jos 15,7; 18,16; 2. Sam 17,17; 1. Kö 1,9); vgl. die Begegnung zwischen Jesaja und Ahaz am selben Ort; Lachis = wichtigste Festung nach Jerusalem (vgl. Lachis-Palastrelief von Sanherib in Ninive: Belagerung und Krieg dargestellt!); Lachis = Beherrschungsort des Weges nach Ägypten
- V3: 3 hohe Minister des Königs Hiskia verhandeln an seiner Stelle.
- V4-10: Assyriens Botschaft an Hiskia:
- Spott über sein Vertrauen auf den Gott Israels (V4)
- Unterschiebung des Vertrauens auf Ägypten (V6; vgl. Jes 30,7; 31,1-3)
- Unterschiebung der Beseitigung des Altars Gottes (V7; 2. Kö 16,10-16: Es war die Tat des gottlosen Ahaz!
- Spott über die Armee Israels (V8-9; vgl. 1. Sam 17,26.45)
- Assyrien beruft sich auf „Jahwe“.
- V11-12: „Jüdisch“ = Hebräisch. Aramäisch wurde erst nach dem Untergang Assyriens (612 v. Chr.) mehr und mehr Weltsprache (im Babylonischen und besonders im Persischen Reich, 538 v. Chr.). Die Führer wollten das Volk Gottes vor der Versuchung schützen.
- V13-20: Assyriens Botschaft an das Volk:
- V14: Hiskia sei ein Betrüger, der nichts nütze. Hiskias Ermutigung, dem HERRN zu vertrauen sei Verführung (V18a)
- V15: Das Vertrauen auf den HERRN nütze nichts. Der HERR könne nicht helfen. V16: Man soll nicht auf Hiskia hören, sondern auf den König von Assyrien.
- V17: Assyrien werde durch Deportation einen ebenbürtigen Ersatz für das Land Israel geben.
- V18-20: Der HERR wird als so unfähig wie die falschen Götter der Heiden hingestellt.
- V21: Keine Verhandlung mit dem Feind!
- Demütigung der 3 Minister
- Gottes Urteil über den Rabshake: „der Böses sann wider den HERRN, ein nichtswürdiger Ratgeber“ (Nah 1,11) ⇒ Untergang Assyriens im Jahr 612 (vgl. Buch Nahum)
Kapitel 37
- V1-4: Hiskias Reaktion:
- Demütigung (Zerreissen der Kleider, vgl. Joel 2,13)
- Hinwendung zum HERRN (er ging in den Tempel)
- Hiskia will das Wort Gottes hören.
- Er verurteilt die Reden Assyriens als Lästerung.
- Er anerkennt die Notwendigkeit der Zucht über Juda (V3).
- Er bittet um Fürbitte.
- V5-7: Prophetie: Assyrien wird abziehen. Sanherib wird ermordet werden.
- V8: Lachis = wichtigste Festung nach Jerusalem (vgl. Lachis-Palastrelief von Sanherib in Ninive: Belagerung und Krieg dargestellt!)
- V9: Tirhaka (= Taharka) = III. kuschitischer Pharao der 25. Dynastie (vgl. Statue im Louvre / Paris)
- V9b-13: Brief-Botschaft Assyriens an Hiskia:
- Gott soll Hiskia nicht täuschen.
- Kein Gott könne gegen Assyrien bestehen.
- V14: Hiskia legt den Brief vor Gott (vgl. Phil 4,5ff)
- V15-20: Hiskias Gebet:
- Er bekennt den HERRN als den allein wahren Gott.
- Er verurteilt die Reden Assyriens als Lästerung.
- Die Götter der Heiden sind Materie.
- Er bittet um Rettung durch den HERRN.
- Die Heiden sollen den HERRN erkennen (missionarisches Denken).
- V21-35: Gottes Antwort durch Jesaja:
- V22-29: Botschaft an Sanherib (Gottes prophetische Allwissenheit; Gottes Allmacht in der Geschichte)
- V30-35: Botschaft Gottes an Hiskia
- V36-38: Gericht über die assyrische Arme; Abmarsch nach Ninive ohne Krieg gegen Jerusalem (Mich 1,9: „... es reicht bis an das Tor, bis an Jerusalem.“); Ermordung Sanheribs; Esar-Haddon (vgl. Reliefbild im Pergamon-Museum in Berlin); Taylor Prisma von Sanherib: Erwähnung von 46 eroberten Städte in Juda, es fehlt Jerusalem, keine Zerstörungsspuren in Jerusalem aus der Zeit Hiskias
Kapitel 38
- V1: „In jenen Tagen“ = 14. Jahr Hiskias 15 J. Verlängerung (38,5) = 29 (2. Kö 18,2)
- Neue Prüfung: Krankheit und Ankündigung des Todes (bessere Übersetzung der Durativform: „sollst nicht“ anstatt „wirst nicht“)
- V2-3: Hiskias Reaktion:
- Er betet.
- Er weint.
- V4-8: Gottes Botschaft durch Jesaja:
- Gott erhört das Gebet.
- Gott schenkt weitere 15 Jahre.
- Gott verheisst die Rettung Jerusalems.
- Gott gibt ein Zeichen an der Sonnenuhr.
- 9-20: Hiskias Aufzeichnung
- seine Resignation und Niedergeschlagenheit
- sein Leiden
- sein gläubiges Gebet
- seine Dankbarkeit und Freude
- sein Zeugnis von Gottes Treue für die Kinder (vgl. aber sein gottloser Sohn Manasse)
- V21-22: Hiskias von Gott gewirkte Heilung mit Medizin (vgl. Jak 5,14 [2 verschiedene Wörter im NT für salben: 1. rituell salben (chrio; Apg 4,27); 2. medizinisch salben (aleipho). In Jak 5,14 steht aleipho.]; vgl. 1. Tim 5,23; Lk 10,34). Gott heilte mit Medizin!
- 3 Jahre nach der Genesung wird Manasse geboren, der das Werk seines Vaters wieder zerstören würde (2. Kö 21,1): 29 – 12 = 17 (Im 17. Jahr Hiskias wurde Manasse geboren!)
Kapitel 39
- Neue Prüfung: Die Welt kann verführerisch und freundlich auftreten (⇒ wie eine Schlange; 2. Kor 11,3).
- Merodak-Baladan (= Marduk gibt eine Sohn [marduk appla iddin]; Babylonier: Marduk =oberster Gott, Schöpfer, Gott von Babylon, Krankenheilung / Auferstehung aus den Toten
- Vgl. Jes 21:
- Jes 21 betrifft das Gericht der Assyrer über das revoltierende Babylon unter Merodak-Baladan Hintergrund:
- Merodak-Baladan ( Jes 39,1), chaldäischer Prinz aus Persischem Golf, unterwarf sich um 731 v. Chr. dem assyrischen König Tiglath-Pileser.
- Merodak-Baladan revoltierte um 722 v. Chr. mit Hilfe von Elam (Südwestpersien) gegen Assyrien, eroberte Babel und wurde dort König.
- 710 konnte Sanherib den Merodak-Baladan, vertreiben.
- 705: Nach dem Tod Sargons lehnte sich Merodak-Baladan mit Hilfe von Elam wieder auf gegen Sanherib.
- 702: Sanherib verwüstete Elam. Merodak-Baladan, der 703-702 nochmals 9 Monate in Babylon regierte hatte, setzte sich ab nach Elam.
- 689: Sanherib legte Babylon in Staub und Asche.
- V1: „Wüste des Meeres“ = Die Wüste, die am Meer liegt = das Wüstengebiet am Golf von Persien (Südbabylonien / Persien)
- V2a: „Räuber“ / „Verwüster“ = Assyrien (33,1!)
- V2b: Elam und Medien werden zur Befreiung Babylons gerufen, um allem Seufzen der Unterdrückten ein Ende zu bereiten.
- V3: Der Prophet leidet. Babylon kann die Region nicht von Assyrien befreien, sondern wird selber ins Unglück fallen. Hiskias Beziehung zu Merodak-Baladan würde Israel keine Hilfe bringen, sondern sollte dem gläubigen König vielmehr zum Verhängnis werden (inkl. Babylonische Gefangenschaft; Jes 39,1-8).
- V6-9: Ein Wächter soll über den hochaktuellen Kampfablauf berichten.
- V9: Sanherib zerstörte die Stadt Babylon im Jahr 689 v. Chr. völlig.
- V10: Botschaft an das leidende Israel
- Jes 21 betrifft das Gericht der Assyrer über das revoltierende Babylon unter Merodak-Baladan Hintergrund:
- V1: verführerische Anerkennung durch den König von Babylon, wohl um Hiskia als Bundesgenossen gegen Assyrien zu gewinnen
- V2: gefährliche Freude über die Anerkennung der Welt
- V2: Hochmut über seinen Besitz
- V3-4: Jesaja spricht Hiskias Sünde an. Hiskia verbirgt nichts!
- V5-8: Prophetie über die Wegführung nach Babylon; vgl. Daniel, seine Freunde und weitere junge Männer aus dem königlichen Samen (Dan 1); „Kämmerer“ (hebr. saris): dasselbe Wort wie in Dan 1,3
- Wichtige Prophetie über Babylon als Vorbereitung für die Prophetie in Jes 40-66
Kapitel 40
- V1-2: Gottes Aufruf, Israel nach der grossen Drangsal über alle Not, die eine Folge der Verwerfung des leidenden Messias waren (ab 70 n. Chr.), zu trösten.
- V3: Johannes, der Täufer, sollte in der Aravah (= „Steppe“) das Kommen des Messias vorbereiten (Mt 3,3; Mk 1,3; Lk 3,4-6; Joh 1,23).
- V4: Jedes Hindernis in den Herzen sollte durch die Busspredigt beseitigt werden (Luk 3,4-6).
- V5: Durch das Kommen des Messias sollte Gottes Herrlichkeit gesehen werden (Joh 1,14.18).
- V6-8: Die Menschen vergehen, aber Gottes Wort bleibt erhalten durch alle Zeiten hindurch. ⇒ Verheissung der Bewahrung des Bibeltextes!
- V9-11: Der Überrest Jesrusalems wird in der Endzeit das Kommen des Messias als Richter („Vergeltung“) und Hirte Israels verkündigen (Mat 10,23).
- V12-17: Gottes Allmacht und unergründliche Weisheit als Schöpfer im Kontrast zur Nichtigkeit der Menschen.
- V:18-26: Der Schöpfer kann mit nichts in der Schöpfung verglichen werden. Die Torheit des Götzendienstes verehrt die Natur anstatt den Schöpfer, der die ganze Sternenwelt ins Dasein gerufen hat (vgl. Röm 1,18ff).V22: chug ha’aretz = „Kugel der Erde“ (Benjamin Davidson: Analytical Hebrew and Chaldee Lexicon, Bagster LTD, S. 249); vgl. Hiob 26,7
- V26: „Heer“ = zava‘ ⇒ vgl. die systematische Strukturierung des Universums: Sonnensysteme ⇒ Galaxien ⇒ lokale Galaxienhaufen ⇒ Supergalaxienhaufen angeordnet an leeren Kosmosblasen
- V27-31: Israel soll wissen, dass der Schöpfer für sein Volk sorgt und ihm neue Kraft schenken will.
Kapitel 41
- V1-7: Botschaft an Europa: Europa und die persischen Eroberungen unter Kyrus I. Gott hat die Bedrohung des Medopersischen Weltreiches von Osten her bewirkt. Die Götzendiener suchten jedoch in ihrer Angst Zuflucht bei den nutzlosen Götzen.
- V1: „Inseln“ = hebr. ‘ijim = die Inseln und Küstenländer des Mittelmeeres auf der europäischen Seite von Kleinasien bis Spanien (Keil / Delitzsch: Kommentar zum AT,Bd. I, S. 134) = Heimat der Japhetiten (1. Mo 10,5)
- Alle Bibelstellen mit ‘ijim:
- 1. Mo 10,5: Japhetiten besiedeln Europa.
- Est 10,1: Xerxes besteuert Mittelmeer-Inseln.
- Ps 72,10: Europa im 1000-jährigen Reich (Abgaben)
- Ps 97,1: Europa im 1000-jährigen Reich (Freude)
- Jes 11,11: Rückkehr der Juden aus Europa
- Jes 24,15: Europa im 1000-jährigen Reich (Anbetung)
- Jes 40,15: Europa ist wie ein Stäubchen, das emporschwebt
- Jes 41,1.5: Europa und die persische Eroberung unter Kyrus I.
- Jes 42,4.10.12.15; 49,1: Europa und der Messias
- Jes 51,5: Europa wartet auf das Heil Gottes.
- Jes 59,18: Gottes Gericht über Europa
- Jes 60,9: Europa im 1000-jährigen Reich (Rückführung der letzten Juden)
- Jes 66,19: Europa im 1000-jährigen Reich (Verkündigung)
- Jer 2,10: Europäer wechseln nicht ihre Götter aus.
- Jer 25,22: Gerichtsprophetie Jeremias über Europa
- Jer 31,10: Europa soll hören: Gott führt sein Volk nach Hause.
- Hes 26,15.18.18: Entsetzen über den Untergang von Tyrus
- Hes 27,3.6.7.15.35: Handelsbeziehung mit Tyrus
- Hes 39,6: Gericht über Europa und Russland
- Dan 11,18: Antiochus III. wollte die griechischen Inseln erobern.
- Zeph 2,11: Europa im 1000-jährigen Reich (Anbetung)
- V8-16: Botschaft an den Überrest Israels (Jes 10,20-22): Gott macht Israel Mut, bringtes von den weitentferntesten Teilen der Welt zurück ins Land der Väter und hilft ihm gegen seine Feinde. Der Überrest wird erfolgreich kämpfen (vgl. Sach 10,13ff; 12,6).
- V17-20: Im 1000jährigen Reich wird das Land wieder aufblühen wie ein Garten (vgl. 35,1-2).
- V21-24: Gott fordert die Götter der anderen Religionen der Welt heraus: Der wahre Gott steht über Raum und Zeit und muss den Test der erfüllten Prophetie bestehen!
- V25-29: Das Kommen der Medoperser von Osten und von Norden her konnten die Götter der Heiden nicht ankündigen. Sie sind Nichtse. Aber der Gott der Bibel hat es sehr wohl getan.
Kapitel 42
- V1-9: Der Messias wird als „Knecht des HERRN“ angekündigt. ⇒ Vgl. die 5 messianischen Gottesknecht-Gedichte: 42,1-9; 49,1-13; 50,2-11; 52,13 – 53,12; 61,1-3
- V1: Gottes Wohlgefallen (Mt 3,17; 7x im NT!); Salbung mit dem Geist (Mt 3,16); sein Dienst für Israel und die Nationen
- V2: kein Revolutionär
- V3: nimmt sich der Schwachen an; verkündigt Gottes Gerechtigkeit (Mt 5-7)
- V4: wird seinen Dienst nicht vorzeitig beenden, sondern vollenden; Europa wartet auf seine Lehre
- V5-7: Der Gott, der das Weltall ausdehnt, sendet den Messias für Israel (neuer Bund) und die Heidenvölker
- V8-9: Jahweh (HERR) = der Ewigseiende / Unwandelbare; nur er kennt die Zukunft; diese Ehre bekommt niemand anders, auch nicht die Engel / Dämonen
- V10-12: Das Lied der Erlösung (das neue Lied; 9x: Ps 33,3; 40,4; 96,1; 98,1; 144,9; 149,1; Jes 42,10; Off 5,9; 14,3) in Europa („Inseln“): V10.12; Saudi-Arabien („Kedar“): V11; Jordanien („Sela“ = Petra): V11
- V13-17: Gott wird als Richter eingreifen, nachdem er „ewig lang geschwiegen“ hatte (V14a).
- V18-25: Israel, obwohl berufen „Knecht des HERRN“ zu sein, hat sich als blind erwiesen. Gottes Gericht kam deshalb über Israel, doch die Blindheit hielt an. Aber: Ein Überrest kommt zur Umkehr (V24).
Kapitel 43
- V1-7: Botschaft an den Überrest Israels: Gott will den Überrest durch grösste Nöte hindurch befreien. Er wird Israel von den Extremitäten aller Himmelsrichtungen heimführen (⇒ Rückkehr aus Russland [N], aus Südafrika [S], aus USA [W] und China [O].
- V8: Das blinde Volk Israel soll gesammelt werden.
- V9: Die Heidenvölker sollen sich dem prophetischen Test stellen!
- V10-13: Die Israeliten sollen Gottes Zeugen sein, die Zeugen des Gottes, der sich durch die erfüllte Prophetie als allein wahrer Gott erwiesen hat.
- V14-21: Gott hat sich als Befreier Israels erwiesen bei der Babylonischen Gefangenschaft und auch beim Auszug aus Ägypten. Aber es soll nicht bei der Vergangenheit bleiben: Gott wird auch in der Zukunft eingreifen und zugunsten Israels handeln und es in den Segen des Friedensreiches am Ende der Tage hineinführen.
- V16: Aufgrund von Jes 43,16 und Ps 8,8 hat Matthew Fontaine Maury (1806-1873) entdeckt, dass die Ozeane zirkulierende Systeme sind (Golfströme!).
- V22-28: Israel hat sich Gott gegenüber als untreu erwiesen (mangelnder Opferdienst und Abfall). Aber Gott will Israels Sünden in der Zukunft völlig vergeben (V25).
Jes 52,13 - 53,12 = „das Evangelium nach Jesaja“
- Echtheit: vollständige Jesaja-Rolle, Höhle I, ca. 125 v. Chr.; Jes 52,13 beginnt auf neuer Kolonne, auf der obersten Zeile; LXX (280 v. Chr.)
- Jes 53 im NT: Mt 8,17; Joh 12,38; Apg 8,32-33; Röm 10,16; 15,21; 1. Pet2,22
- Das messianische Verständnis in der rabbinischen Literatur: Babylonischen Talmud, Traktat Sanhedrin 98b; Buch Peskita Rabbati, Pisqa 37 (700 n.Chr.),
- Midrasch Ruth Rabbah zu Ruth 2,12; Abrabanel zu Jes 53; Rabbi Alschesch (16. Jh.); Midrasch Tanchuma (9. Jh.?); Targum Jonathan Ben Uzziel
- Jes 53 ist nicht Teil der Haftara (Synagogen-Vorleseverzeichnis)
- Heutige jüdische Umdeutung: «Der Knecht des Herrn» sei nicht der Messias, sondern das Volk Israel, oder ein Teil davon. Über das Volk Israel seien solche Leiden gekommen, wie sie hier beschrieben sind. Dieses Verständnis von Jesaja 53 ist aber aus verschiedenen inhaltlichen Gründen unhaltbar:
- Wann hat das Volk Israel, oder ein Teil davon, für die Sünden anderer gelitten (Jes 53,4.5.6.8.10.11.12)? Nicht einmal gerechte Menschen wie Noah, Daniel und Hiob hätten dies gemäss Hes 14,12-20 tun können!
- Kann von irgendeinem Juden, ausser dem Messias, gesagt werden, dass „ Er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Mund gewesen ist“ (Jes 53,9)?
- Wann befand sich das Volk Israel, oder ein Teil davon, im Grab eines Reichen, anstatt in einem Grab bei Gesetzlosen (Jes 53,9)?
- Gemäss Vers 8 sollte „der Knecht des Herrn“ stellvertretend für das Volk Israel sterben. Wie kann er mit dem Volk identisch sein, wenn er hier doch deutlich von ihm unterschieden wird?
- V13: Bevor die schrecklichen Leiden des Messias beschrieben werden, wird zuerst sein Triumph vorgestellt. Der Messias soll erhoben werden (aus dem Grab; Apg 2,24), erhöht werden (in der Himmelfahrt; Apg 1,9) und sehr hoch sein (zur Rechten Gottes auf dem Thron; Mk 16,19).
- V14: Hier wird von dem von Menschen misshandelten Messias gesprochen: Der Rücken des Herrn Jesus wurde in eine blutige Masse verwandelt und sein Fleisch zerstückelt, als Pilatus ihn geissein liess (mit Lederriemen, an deren Ende es sehr wahrscheinlich spitze Metalle, Steine oder Widerhaken hatte; Joh 19,1). Auf sein Haupt wurde eine Dornenkrone gesetzt, mit Domen, deren Länge etwa 5-8 cm betrugen, so dass sein Blut in Rinnsalen über seine Haare und über sein Angesicht floss (Joh 19,2). Sein Aussehen war nicht mehr menschlich.
- VI5: Die Botschaft vom misshandelten Messias Jesus wurde später über die Grenzen Israels hinaus in der ganzen Welt verkündigt, wo sie grosses Aufsehen erregte (vgl. Röm 15,18-21). Selbst Könige hörten von dieser Botschaft (Agrippa: Apg 26,27-28; der Kaiser von Rom: vgl. Apg 25,11.12; usw.).
Kapitel 53
- V1: Obwohl die Verkündigung vom Messias und seinen Leiden in die ganze Welt ausging, stiess sie auf grossen Unglauben. Aus den Juden glaubten nur verhältnismässig wenige (Joh 12,37-38). Aber auch unter den Heiden, den Nicht-Juden, stiess (und stösst) das Evangelium auf sehr viel Ablehnung.
- V2a: Dieser Vers spricht vom Aufwachsen des Messias als kleines Kind (das hebr. Wort joneq [= „Reis“] bedeutet zugleich auch „Säugling“!). Dieses Aufwachsen geschah bei dem Herrn Jesus aber „vor ihm“, d.h. in völliger Gemeinschaft mit seinem Gott (Lk 2,40-52). Er wuchs auf inmitten eines durch Verhärtung, Unglauben und tote Religiosität gekennzeichneten Volkes, eben «aus dürrem Erdreich».
- V2b.3: Unter den Juden erwartete man als Messias einen Freiheitskämpfer, der das Joch der Römer abschütteln würde. So brachte man dem Herrn Jesus, der als demütiger „Knecht des Ewigen“ kam, nur Verachtung und Schmach entgegen. Es waren dies besonders die Führer des Volkes, die ihn ablehnten (das hebr. Wort ‘ishim bezeichnet besonders hochgestellte Menschen).
- Nur ganz wenige erkannten seine Herrlichkeit, „eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit“ (Joh 1,14).
- 4a: Das Leiden der vielen Kranken in Israel hat der Herr Jesus tief mitempfunden und so in seiner Seele während seines Lebens auf der Erde getragen (Mt 8,16-17 vgl. Joh 11,33-36). Man beachte, dass in diesem Vers von „Leiden“ und „Schmerzen“ und nicht von „Übertretungen“ und „Missetaten“ gesprochen wird!
- V4b-6: Es war eine Sache, dass der Messias Jesus von Seiten der Bosheit der Römer und der Juden litt (und dies konnte keine einzige Sünde sühnen!), aber hier wird davon gesprochen, dass Gott ihn am Kreuz in den drei Stunden der Finsternis stellvertretend bestrafte für die Sünden all derer, die Gott ihre Sünden reuig bekannt haben (oder sie noch bekennen werden) und an das sühnende Opfer auf Golgatha vertraut haben (oder noch vertrauen werden). Vgl. 1. Joh 1,9; Röm 3,23-26.
- V7: Der Herr Jesus lies all die Misshandlungen widerstandslos über sich ergehen. Wie trefflich hat es sich doch erfüllt, dass «er seinen Mund nicht auftat, gleich dem Lamm» (siehe Mt 26,62; 27,12-14 usw.)!
- Im AT brachte man für Sünden Gott Tieropfer dar; bemerkenswert ist, dass man z.B. aus dieser Jesaja-Stelle erkennen kann, wie schon zur damaligen Zeit klar war, dass diese Opfer nur Vorbilder auf das wirklich Sünden wegnehmende Opfer des Messias waren!
- V8: Die Verurteilung des Herrn Jesus war eine korrupte Pseudogerichtsverhandlung, die in schändlichem Kurzverfahren ablief. Das Synedrium pflegte bei „Gerichtsverhandlungen um Leben und Tod“ solche aufzurufen, die zugunsten des Angeklagten hätten aussagen können. Wo waren Jesu Verteidiger? Eben, in Eile wurde er durch die Gerichtsverhandlung hindurch gerissen. Wer kann die Verderbtheit dieses Geschlechts beschreiben? Sie begingen Mord an ihrem Messias! Aber gleichzeitig starb er im Hinblick auf das ganze Volk Israel (vgl. Mt 1,21; Joh 11,50-51)!
- V9: Das „Grab bei Gesetzlosen“ wäre im Tal Hinnom ausserhalb der Stadt Jerusalem, in der „Kehrichtverbrennungsanlage“ gewesen. Gott liess aber keine solche Schändung mehr zu. So kam es, dass er in das Grab des reichen Joseph von Arimathäa gelegt wurde (Mt 27,57-60). Jesu Unschuld wird durch ein dreifaches apostolisches Zeugnis bestätigt:
- Er kannte Sünde nicht (2. Kor 5,21: Paulus),
- Er tat keine Sünde (1. Petr 2,22: Petrus),
- Sünde ist nicht in ihm (1.Joh 3,5: Johannes).
- V10: Als der Herr Jesus in den drei Stunden der Finsternis mit fremder Schuld beladen am Kreuz hing, musste der heilige und gerechte Gott ihn verlassen (Mt 27,46) und stellvertretend zerschlagen. Aber als er das Werk der Erlösung vollendet hatte, „verlängerte er seine Tage“, indem er am dritten Tag aus den Toten auferstand (Apg 1,3; 10,40.41; Röm 6,9; Off 1,18; usw.).
- V11: Sein Erlösungswerk hat Konsequenzen: Menschen werden von ihrer Schuld befreit; sie sind die „Frucht der Mühsal seiner Seele“. Durch ihn können alle Glaubenden vor Gott gerechtfertigt werden (Röm 3,26).
- V12: Der Herr hat sein Leben freiwillig gegeben (ausgeschüttet in den Tod; Joh 10,17-18) und ist den „Übertretern“ (hebr.posch'im = „Verbrecher“, „Revoltierende“) beigezählt worden (Lk 23,33). Deshalb wird Gott ihm als Lohn in der Zukunft sein messianisches Reich als Beute geben (Offb 20,6), und auch der gläubige Überrest Israels wird daran teilhaben (= „die Gewaltigen“). Am Kreuz tat der Herr Jesus Fürbitte für Unwürdige (Lk 23,34). Er trug die Sünde vieler, aber nicht aller (vgl. Heb 9,28; Mk 10,45)! Jeder, der seine Schuld Gott nicht bekennt und ihm nicht dankt für die Opferung seines Messias Jesus, wird selber in das ewige Gericht Gottes kommen (Mt 25,41.46). Aber heute ist noch der Tag des Heils. Jeder, der zum Herrn Jesus kommt, wird angenommen werden (Mt 11,28-30; Joh 6,37)!
Kapitel 54
- V1: Die Folge des stellvertretenden Todes des Messias (Kap. 53) ist: Jubel und Jauchzen!
- Jerusalem wird als verstossene Frau gesehen (vgl. Jes 50,1; Hos 1,8-9):
- „Unfruchtbare“ (VI) / „Vereinsamte“ (VI) / Witwe (V4; ⇒ 4 vgl. den Tod des Messias in Jes 53) / „betrübte Frau“ (V6) / „verstossene Frau der Jugend“ (V6) / „Elende“ (V11), „Sturmbewegte“ (V11)/ „Ungetröstete“ (VI1)
- Gott wird als „der Ehemann“ Israels beschrieben (V5)
- Kontrast zwischen Jerusalem unter dem Gericht Gottes (während der Gefangenschaft in Babylon / während der weltweiten Zerstreuung unter den Völkern): Jerusalem als verlassene, einsame Frau wird von Gott gerufen und wieder als seine Ehefrau angenommen.
- V1-3: Jerusalem wird eine Bevölkerungsexplosion erleben. Israel wird die Weltherrschaft erlangen.
- V4-6: Die vergangene Schmach wird vergessen werden. Gott nimmt Jerusalem wieder an als seine Frau.
- V7-8: Die Zeit der Not gleicht „einem Augenblick“ im Kontrast zu dem ewigen Erbarmen, das Gott dem bekehrten Israel entgegenbringt.
- So wie Gott sich an den Noah-Bund gehalten hat (IMo 9), wird er sich an den neuen, ewigen Friedens-Bund halten (Hes 36,26; Heb 13,20).
- V11-14: Jerusalem wird im 1000jährigen Reich zu einer wunderbaren und überaus herrlichen Stadt werden (vgl. Hes 40-48).
- V15-17: Alle Feinde Jerusalems werden schliesslich zu Fall kommen (vgl. Sach 12-14).
Kapitel 55
- V1-3: Gott gibt geistlichen Segen aufgrund von reiner Gnade, ohne Verdienst (vgl. Röm 3,23ff; Eph l,3ff). V2 warnt vor Bemühungen, um Erfüllung in falschen Dingen zu suchen. V3: der neue Bund (vgl. Jer 31,31), in dem die Verheissungen des David-Bundes erfüllt werden sollen (Ps 89,3.4.36).
- V4-5: Israel wird durch Gottes Gnade die höchste Stellung unter den Völkern erlangen (vgl. 5Mo 28,1.13). Israel wird zum Segen der Völker werden.
- V6-7: Gottes Ruf zur Umkehr an alle Menschen
- V8-9: Gottes Gedanken und Pläne sind für den Menschen unerforschlich.
- V10-11: Gottes Wort bringt immer Segen.
- V12-13: Im 1000jährigen Reich wird die gesamte Flora herrlich aufleben (Röm 8,19-22; Apg 3,19). Klatschen der Bäume = Bewegung der Blätter (wie Handflächen) im Wind
Kapitel 56
- V1: Aufruf zur Treue, unmittelbar vor der Wiederkunft Christi, die Heil und Gerechtigkeit in dies Welt bringen wird.
- Liebe zu Gott und Liebe zum Mitmenschen anhand von 2 Geboten illustriert (vgl. Mat 22,34-40):
- Sabbathgebot: Gebot im Verhalten Gott gegenüber
- Verbot von Unrecht mit der Hand (Stehlen): Gebot im Verhalten dem Nächsten gegenüber
- V3-8: Gott nimmt die Gläubigen aus den Nationen an (vgl. die unzählbare Schar aus allen Völkern in Off 7,9-17). Sie dürfen auch in die Vorhöfe des Tempel im 1000-jährigen Reich eingehen (V5+7; Off 7,15). Sogar die Verschnittenen dürfen kommen (vgl. Gegensatz unter dem Bund vom Sinai: 5. Mo 23,1). Unter dem Neuen Bund mit Israel wird es auch ein Sabbathgebot geben (vgl. Hes 45,17; 46,3). Es wird auch für die Heidenvölker im Reich gelten. Aber für die Gemeinde gibt es kein Sabbathgebot: Kol 2,18!
- V9-12: Die falschen Propheten sind keine Wächter, die die geistlichen Gefahren des Volkes erkennen könnten, um rechtzeitig zu warnen (vgl. Gegensatz: 1. Chr 12,32; Hes 3,17).
Kapitel 57
- VI: Verfolgung des Überrestes in der Zeit des Antichristen (vgl. Ps 10; 11; 12; 42; 43).
- V3-13:
- Der gottlose Teil Israels ist gekennzeichnet durch: V1: Okkultismus, Ehebruch, Unzucht; V2: Verachtung und Verspottung anderer, Abfall von Gott und seinem Wort;
- V5-9: Lüge, Götzendienst, rituelle Unzucht, rel. Formalismus (V8a; vgl. 5. Mo 6,9), Selbsterniedrigung
- V10: Ermüdung auf dem falschen Weg, aber statt Schluss zu machen, fassten sie wieder neuen Mut, um im Bösen weiterzufahren,
- V10: Keine Scham, keine Reue, keine Einsicht, keine Gottesfurcht
- V10b: Gott schaute lange zu und griff nicht ein.
- V12-13a: Doch schliesslich wird das Gericht schonungslos über Israel kommen.
- V13b-14: Für den Teil des Volkes Israel, der umkehrt und bei Gott Zuflucht sucht, wird es einen Ausweg geben. Ihnen verheisst Gott das Land Israel (vgl. Mat 5,5) und den Tempelberg.
- V15: Gott, obwohl unerreichbar erhaben, neigt sich nieder zu dem, der sich demütigt und Busse tut.
- V16: Die Gerichtszeit über Israel ist zeitlich beschränkt.
- V17: Der gerechte Gott musste Israel wegen seiner Sünde bestrafen.
- V18: Doch es wird eine Zeit der Wiederherstellung geben.
- V19: Die Wiederherstellung im 1000-jährigen Reich betrifft die ganze Welt: Israel (die Nahen) und alle Völker (die Femen). Vgl. Eph 2,17
- V20-21: Refrain schliesst Teil 5 von Jesaja. Übersicht:
- II.Prophetie des Trostes (40-66)
- 5. Trost durch Gottes Grösse (40-48)
- Refrain: 48,22: Kein Friede dem Gesetzlosen!
- 6. Trost durch Gottes Gnade (48-57)
- Refrain: 57,21: Kein Friede den Gesetzlosen!
- 7. Trost durch Gottes Herrlichkeit (58-66)
- 5. Trost durch Gottes Grösse (40-48)
- II.Prophetie des Trostes (40-66)
Kapitel 58
- V1: Jesaja soll Israel seine Sünde vorhalten.
- V2: Die Israeliten stellen geistliche Fragen und wünscht, dass Gott in Gericht eingreife, obwohl sie fern von Gott sind.
- V3-4: Äusserliche und heuchlerische Religiosität wollen sie vor Gott geltend machen.
- V5: Gott verschmäht äusserliche Religiosität (vgl. 2. Tim 3,5).
- V6: Wahres Fasten besteht in der Überwindung des Egoismus zugunsten derer, die in Not sind (vgl. Jak 2,14-16; 1. Joh 3,17)
-
V8-11: WennIsrael umkehrt und Gerechtigkeit wirkt, dann wird Gott eingreifen und seinen vollen Segen schenken.
-
V12: Segen Gottes: Trümmer werden wieder aufgebaut werden.
-
V13-14: Wenn Israel sich in der Zukunft wieder voll an den Sabbath halten wird, wird auch Gottes Segen kommen. (Achtung: Israel darf nicht mit der Gemeinde verwechseltwerden [vgl. Kol 2,16]!)
Kapitel 59
-
V1-2: Die Sünde trennt von Gott! Wichtiger Vers für die Evangelisation!
-
V3-8: Israels Sünde und Verdorbenheit. Jes 59,7-8 = Röm 3,15-17 = eines der 7 Zitate aus dem AT in Röm 3, welche die Verdorbenheit des Menschen vor Gott beschreiben.
-
V9-11: Folgen der Sünde: geistliche Blindheit, Orientierungslosigkeit, Unzufriedenheit, kein Eingreifen Gottes
-
V12-15: Israel wird sich seiner Sünde bewusst.
-
V16-21: Bei der Wiederkunft Jesu wird das Unrecht auf Erden bestraft werden. „Helm des Heils“ (V17) ⇒ Eph 6,17; Jes 59,20-21 = Röm11,26-27: Israel wird befreit werden nach der Zeit der Gemeinde.
-
V18: „Vergeltung seinen Feinden“ ⇒ 2. Thess 1,8 (die Unerreichten und die Erreichten!); „die Inseln“= hebr. ‘ijim= die Inseln und Küstenländer des Mittelmeeres auf der europäischen Seite vonKleinasien bis Spanien[Keil / Delitzsch: Kommentar zum AT, Bd. I, S. 134])
-
V19: „der Bedränger wie ein Strom“ = der Assyrer/der König des Nordens (Dan 9,27; 11,40; Jes 8,7-8; 28,2.15.17.18)
-
V21: Der neue Bund (vgl. Jer 31,31) beinhaltet die Ausgiessung des Heiligen Geistes über Israel am Anfang des 1000-jährigen Reiches (Jes 44,3; Hes 36,27; 37,14; Joel 3,1-2; Sach 12,10). „von nun an bis in Ewigkeit“ = das 1000-jährige Reich ⇒ Ps 113,2; 115,18; 121,8; 125,2; 131,3; Jes 9,7; Mich 4,7.
Kapitel 60
-
V1-7: Israeler hält am Anfang des 1000-jährigen Reiches Gottes vollen Segen. Die letzten der Zerstreuten werden gesammelt werden (V4; Hes 39,28; Mat 24,31). Die Völker werden grosse Zahlungen an Israel leisten(V5-6). Araber werden zu den Opfern und dem Rauchwerk des Dritten Tempels beisteuern (V6b-7; vgl. Mat 2,11-12). Der Dritte Tempel wird überaus herrlich werden (V 13; Hes 40-48).
-
V8: Endzeitliche Rückkehr der Juden über den Luftweg.
-
V9: Endzeitliche Rückkehr auf Schiffen (mitsamt Reichtum), aus Tarsis (Spanien) und den „die Inseln“(= hebr. ‘ijim= die Inseln und Küstenländer des Mittelmeeres auf der europäischen Seite von Kleinasien bis Spanien [Keil / Delitzsch: Kommentar zum AT, Bd. I, S. 134])
-
V10: Die Nationen werden sich am Wiederaufbau Israels beteiligen.
-
V11: Israel in völliger Sicherheit, (Reparatur)-Zahlungen der Nationen
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V12: Nationen, die sich Israel nicht unterstellen werden, werden untergehen.
-
V13: Der Dritte Tempel wird überaus herrlich werden durch diverse Holzarten (vgl. V7; Hes 40-48).
-
V14: Alle Schmäher Israels werden sich beugen müssen.
-
V15: Kontrast zwischen einem verwüsteten Palästina und dem herrlichen Israel der Endzeit.
-
V16: Israel wird von den Nationen profitieren.
-
V17: Reichtum, Frieden und Gerechtigkeit werden Israels Teil sein.
-
V18: Keine Gewalt und keine Verwüstung mehr in Israel.
-
V19-20: Der HERR wird Israels Licht sein.
-
V21: Israel = ein Volk von Wiedergeborenen
-
V22: enorme Vermehrung Israels
Kapitel 61
- V1-3: Der Messias verkündet Gottes Gnade und Gottes Gericht. Vgl. die 5 messianischen Gottesknecht-Gedichte: 42,1-9; 49,1-13; 50,2-11; 52,13 – 53,12; 61,1-3. Vgl. die Erfüllung in Luk 4,14ff. („Tag der Rache“ weggelassen!). „Jahr der Annehmung“ = Jubeljahr (vgl. 3Mo 25,8-13) ⇒ Gnadenzeit = „Tag der Annehmung“ = „Tag des Heils“ (Jes 49,8: 2. Kor 6,2) = die Zeit vom 1. Kommen Christi bis zu den Gerichten vor seiner Wiederkunft
- V4: Alttestamentliche Städte werden wieder aufgebaut (vgl. Am 9,14).
- V5: Ausländer werden in der Landwirtschaft helfen.
- V6: Israel = ein Volk von Priestern
- V7: Doppelter Segen verglichen mit der schrecklichen Vergangenheit, wie bei Hiob (Hi 42,10; vgl. auch „das Schicksal wenden“ / “die Gefangenschaft wenden“ in Hi 42,10 mit „Die Gefangenschaft wenden“ / „das Schicksal wenden“ (2,7; 3,20); vgl.: 5. Mo 30,3; Jer 29,14; 30,3.18; 31,23; 32,44; 33,7.11.26; Klgl 2,14; Hes 39,25; Hos 6,11; Joel 3,1; Amos 9,14; Zephanja 2,7; 3,20; ⇒ Hiob = ein Bild für Israel
- V8: der ewige Bund (vgl. Hebr 13,20) = der neue Bund (Jer 31,31ff; 32,40; Hes 16,60; 37,26)
- V9: Israel wird von allen Völkern anerkannt werden.
- V10-11: Israel jubelt über die göttliche Befreiung. ⇒ Anwendung auf die Erlösten der Gemeinde heute!
Kapitel 62
- V1: Jerusalem und der Tempelberg ist für Gott so wichtig, dass er sein Schweigen brechen wird.
- V1-5: Jerusalem wird zu höchster Herrlichkeit unter den Nationen der Welt aufsteigen.
- V4: „Verlassene“ = hebr. „Azuvah“; „Wüste“ = „Shemamah“ [zerstörtes / schrecken einflössende Wüste]; „Meine Lust/Freude an ihr“ = hebr. „Chephtzibah“; vgl. Frau von Hiskia (2. Kö 21,1); „Vermählte“ = hebr. „be’ulah“ Gott wird Jerusalem wieder als seine Frau annehmen (vgl. Jes 50,1; 54,4-8; Hes 16; Hos 1- 3).
- V6-7: Wächter auf Jerusalems Mauern = gerechte Israeliten, die Gott im Gebet an seine Verheissungen erinnern und nach seinem Willen um Jerusalems Wiederherstellung flehen.
- V8-9: Gott schwört, dass er Israel von seinen Feinden völlig erretten wird. Zum Verlust der landwirtschaftlichen Produkte vgl. die Giedeonsgeschichte in Ri 7!•V9b: Hinweis auf den Dritten Tempel
- V10-12: Der Messias wird kommen mit Gericht und Lohn. Dann wird Israel und seine Stadt Jerusalem völlig erlöst werden.
- „Ende der Erde“: 5. Mo 13,7; 28,49.64; Ps 46,10; 61,3; 135,7; Spr 17,24; Jes 5,26; 24,16; 42,10; 43,6; 48,20; 49,6; 52,10; 62,11; Jer 6,22; 10,13; 25,31.32.33; 31,8; 50,41; 51,16; Dan 4,8.19; Mk 13,27; Apg 1,8; 13,47 //
- „Enden der Erde“: 5. Mo 33,17; 1Sam 2,10; Hi 28,24; Ps 2,8; 22,28; 48,11; 59,14; 65,6.9; 72,8; 98,3; Spr 30,4; Jes 11,12; 40,28; 41,5.9; 45,22; 52,10; Jer 16,19; Mi 5,3; Sach 9,10; Mat 12,42; Luk 11,31 //
- „Ende des Erdkreises“: Ps 19,5 //
- „Ende des Himmels“: 5Mo 4,32.32; 30,4; Neh 1,9; Jes 13,5; Mk 13,27 //
- „Ende der Himmel“: Mat 24,31
- das am weitesten von Israel am Knotenpunkt der drei Kontinente Asien, Europa und Afrika liegende Festland (vgl. Hes 5,5; 38,12 [tabbur ha‘aretz = w. „der Nabel der Erde“
Kapitel 65
- V1-2: Heidenvölker finden den wahren Gott (V1; vgl. Röm 10,20), während Israel Gott gegenüber Verstockung zeigt (V2; vgl. Röm 10,21).
- V3-4: Beschreibung des abgöttischen Kultes der abgefallenen Israeliten.
- V5-7: Gottes Zorngericht soll die Götzendiener Israels treffen.
- V7: „zuvor“ = bevor der endgültige Segen Gottes über Israel kommen wird im 1000jährigen Reich, wird das Gericht Israel treffen müssen.
- V8-10: Gott bewahrt sich einen Überrest, der den Segen Gottes ererben wird. Der Überrest wird das Land Israel bekommen, inkl. die Berge (⇒ das Westjordanland), die Sharonebene am Mittelmeer und das Tal Achor bei Jericho (vgl. Mt 5,5).
- V11-12: 8 Kennzeichen derer, die unter das Gericht fallen; Gad = Glücksgott (PlanetJupiter); Meni = Schicksalgöttin (Planet Venus)
- V13-14: 4 Kontraste zwischen den Gesegneten und den Verfluchten
- V15-16: Fluch über die Verworfenen, Segen über die Auserwählten Israels.
- V17: Kurze Verheissung, dass Gott eine neue Schöpfung machen wird (2. Petr 3,13; Offb 21,1-8; vgl. Ps 72,5.7.17; 102,25-26; Heb 1,10-12)
- V18: Man soll sich freuen über das, was Gott neu schafft, ebenso, dass er Jerusalem zu einer Stadt der Freude macht! Ab Vers 18 ist wieder vom 1000jährigen Reich die Rede. ⇒ Beweis: in der Neuen Schöpfung gibt es gar keinen Tod (V20) und gar keinen Fluch (V20.25b): Offb 21,1-8!
- V19: Gott wird sich über Jerusalem freuen. Jerusalems Leid wird vorbei sein.
- V20a: Keine Säuglingssterblichkeit, keine Sterblichkeit vor dem hohen Alter.
- V20b: Mit 100 Jahren wird man noch ein Jüngling sein. Ausnahmsweise wir es den Tod noch geben: Rebellen werden durch das Gericht Gottes getötet werden (Ps 101,8).
- V21-22: Man wird das Erarbeitete auch geniessen können. Das Alter der Menschen wird wie vor der Sintflut sein, und daher dem der Bäume gleichen.
- V24: Verheissung für wunderbare Gebetserhörung
- V25a: Der Fluch des Sündenfalles wird weitgehend weggenommen sein, aber nicht vollständig! Vgl. 1Mo 3,14; Jes 11,5-9. ⇒ „Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn“ (Apg 3,19); „die Zeit der Wiederherstellung aller Dinge“ (Apg 3,21)
- V25b: Der Tempelberg wird vollkommen heiliggehalten werden (vgl. Ps 15; Hes 40-48).
Kapitel 66
- V1: Das Weltall kann Gott nicht fassen (1. Kö 8,27; Jer 23,24), wie viel weniger ein Tempelhaus (1. Kö 8,27; Apg 7,43; 17,24).
- V2b: Gott ist der Urheber dieses unfasslich grossen Weltalls. Trotzdem sind Menschen, die sich vor ihm und seinem Wort beugen, nicht zu klein. Er achtet ganz besonders auf sie.
- V3-5: Aber Götzendiener wird Gott richten.
- V5: Die Feinde der Gottesfürchtigen werden unter das Gericht kommen.
- V6: Der Dritte Tempel in Jerusalem. Jesus Christus wird als Richter kommen und Jerusalem und den Tempel retten.
- V7: Geburt ohne Schmerzen: Nach dem Auszug aus Ägypten wurde Israel zum ersten Mal zur Nation konstituiert, am Sinai. Dies geschah ohne Geburtsschmerzen.
- V8-9: Prophetie über die Geburt des modernen Staates Israel: 14. Mai 1948. Nach fast 2000 Jahren Staatenlosigkeit wurde Israel inmitten schrecklicher kriegerischer Ereignisse (1947-1949).
- V10: Alle, die Jerusalem als Stadt Gottes lieben, werden aufgefordert sich über die Schicksalswende zu freuen.
- V11-14: Jerusalem wird zur Quelle des Segens werden.•V14b-16: Die Wiederkunft Jesu in Macht und Herrlichkeit als Richter der Welt (vgl. 2. Thes 1,7-10)
- V17: Die Götzendiener werden gerichtet werden (vgl. 65,3-4.7.11; 66,3.17)
- V18: Alle Nationen werden sich in Jerusalem versammeln (vgl. Mt 25,31ff.). Dann werden sie alle die Herrlichkeit des Herrn Jesus sehen.
- V19: Botschafter aus den Nationen werden die Herrlichkeit des Herrn verkünden: Tarsis ⇒ Spanien; Pul (Put) ⇒ Libyen; Lud ⇒ Libyen; Tubal ⇒ Russland; Jawan ⇒ Griechenland; „Inseln“ (hebr. ‘ijim) = Inseln und Küstenstreifen des Mittelmeeres von der Türkei bis nach Spanien ⇒ Europa
- V20-21: Diese Botschafter werden Menschen als Opfergabe Gott zum Tempelberg bzw. zum Endzeittempel in Jerusalem bringen (vgl. Röm 15,16). Manche werden den Status als Priester und Leviten erhalten.
- V22a: nochmalige Verheissung einer neuen Schöpfung (Jes 65,17; 2Pet 3,13; Off 21,1-8; vgl. Ps 72,5.7.17; 102,25-26; Heb 1,10-12).
- V22b: So wie die neue Schöpfung ewig Bestand haben wird, so werden auch die wahren Gläubigen ewigen Bestand haben (vgl. Joh 10,28: „und sie gehen nicht verloren ewiglich“; 1. Joh 2,17).
- V23: An den Neumonden (Monatsanfang) und an den Sabbathen werden die Nationen besondere Anbetungszeiten haben im Hesekiel-Tempel (vgl. Hes 46,1ff).
- V24: Die Aufständischen /Abgefallenen werden sterben (Jes 65,20) und ihre Leichname werden im ewigen Feuer brennen. Diese Abschreckung wird ein Hinweis auf das ewige Feuer der Hölle sein, wie früher das Abfall-Feuer im Tal Hinnom (vgl. 2. Kö 23,10; Mk 9,43-48).
AUFBAU DES BUCHES
Titel (1,1)
- Prophetie des Gerichts (1-39)
- Prophetie über Juda und Israel (1-12)
- Prophetie über die Heiden (13-27)
- Israel in der grossen Drangsalszeit (28-35)
- Rettung von Assyrien als Bestätigung der Prophetie (36-39)
- Prophetie des Trostes (40-66)
- Trost durch Gottes Grösse (40-48) Refrain: 48,22: Kein Friede dem Gesetzlosen!
- Trost durch Gottes Gnade (48-57) Refrain: 57,21: Kein Friede den Gesetzlosen!
- Trost durch Gottes Herrlichkeit (58-66)
ZUM AUFBAU DER KAPITEL 1-12
- Gott klagt Jerusalem und Juda an (1,1-31)
- Gott widersteht dem Hochmütigen am Tag des HERRN (2,1 – 5,30)
- Die Vision von der Herrlichkeit des HERRN (6,1-13)
- Der verheissene Messias und das Gericht durch Assyrien (7,1 – 12,6)
PRAKTISCHE LEHREN
- Das Zentrum der Heilsgeschichte ist der Messias.
- Der tiefe Eindruck der Heiligkeit und der Herrlichkeit des HERRN ist die Grundlage für einen gesegneten Dienst (6).
- Gott setzt in seiner Souveränität das Mass des Glaubens fest (Röm 12,3).
BIBLIOGRAPHIE
- ARCHER, G.L.: Einleitung in das Alte Testament, I und II, Bad Liebenzell.
- ELLISEN, S.A.: Von Adam bis Maleachi, Das Alte Testament verstehen, Dillenburg 1988.
- REMMERS, A.: Das Alte Testament im Überblick, Hückeswagen.
- UNGER, M.F.: Ungers grosses Bibelhandbuch, Asslar 1987.
- WALVOORD, J.F. / ZUCK, R.B.: Das Alte Testament erklärt und ausgelegt, Holzgerlingen 1990.Roger Liebi, 2009
IMPRESSUM
Roger Liebi, März 2010
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