Inhalt
Thema: Jesus Christus kommt wieder
Im 1. Thessalonicherbrief bringt Paulus zunächst seine Freude über das geistliche Leben der Gemeinde zum Ausdruck. Er schreibt, wie sehr er sich mit ihr verbunden fühlt und wie tröstend der Bericht des Timotheus für ihn war. Im zweiten Teil weist Paulus darauf hin, wie ein Leben in der Heiligung aussieht, welche Hoffnung in der Auferstehung der Toten liegt und wie das Leben als Christ richtig gestaltet wird im Blick auf den kommenden Tag des Herrn.
Im 2. Thessalonicherbriefmacht Paulus der Gemeinde Mut, die Bedrängnisse im Glauben zu erdulden. Gott wird einmal Vergeltung üben an denen, die dem Evangelium ungehorsam waren. In Bezug auf das Kommen des Herrn soll die Gemeinde nüchtern bleiben und sich nicht durch eine falsche Lehre verwirren lassen.
Abfassung
Paulus ist der Verfasser der beiden Thessalonicherbriefe. Bereits am Anfang eines jeden Briefes nennt er sich als Autor sowie Silvanus und Timotheus als Mitverfasser (1. Thes 1,1; 2. Thes 1,1). Die Abfassung der beiden Briefe mag kurz nacheinander geschehen sein. Daher sind sie sich thematisch auch sehr ähnlich.
Der 1. Thessalonicherbrief wurde ca. 50 n. Chr. von Korinth aus geschrieben.
Der 2. Thessalonicherbrief wurde ca. 50/51 n. Chr. wahrscheinlich von Korinth aus geschrieben.
Empfänger
Die mazedonische Handelsstadt Thessalonich hatte zur Zeit, als Paulus sie besuchte, ca. 100.000 Einwohner. Unter ihnen waren viele Juden, die eine eigene Synagoge besaßen. Die Stadt wurde ca. 300 v. Chr. durch Kassandros von Mazedonien gegründet. Thessalonich war eine wichtige Handelsstadt und Residenz des römischen Prokonsuls.
Auf seiner zweiten Missionsreise (ca. 49/50 n. Chr.) kam Paulus in Begleitung von Silas und Timotheus nach Thessalonich (Apg 17,1-10). Sie predigten zunächst in der Synagoge der Juden. Daraufhin bekehrten sich einige Juden, viele Griechen und nicht wenige von den angesehnsten Frauen. Das erweckte die Eifersucht der Juden. Sie zettelten einen Aufruhr an, so dass Paulus und Silas sich gezwungen sahen, noch in derselben Nacht zu fliehen. Sie reisten daraufhin weiter nach Beröa.
Zweck
In der Gemeinde in Thessalonich konnte Paulus nicht viel länger als drei Wochen arbeiten. Es war darum besonders wichtig, die Neubekehrten durch Briefe zu ermutigen und ihnen mehr Unterweisung zu geben. Die Briefe an die Thessalonicher geben Informationen zu folgenden Themen weiter:
· Die Freude von Paulus über die Festigkeit der Thessalonicher im Glauben und ihr gutes Vorbild
· Die innere Haltung des Paulus bei seinem Dienst unter den Gläubigen
· Aufruf zu einem geheiligten Leben angesichts des kommenden Tages des Herrn
· Das Festhalten an der richtigen Lehre über die Wiederkunft Jesu und das vorherige Auftreten des „Gesetzlosen“
Einteilung
1. Thessalonicher: Das Leben angesichts des kommenden Tages des Herrn
Die Situation der Gemeinde (1. Thess 1-3)
- Verfasser, Empfänger, Gruß (1. Thess 1,1-2)
- Der vorbildliche Wandel der Gemeinde (1. Thess 1,3-10)
- Der Dienst des Paulus in der Gemeinde (1. Thess 2,1-12)
- Die gute Aufnahme des Evangeliums in der Gemeinde (1. Thess 2,13-16)
- Die Sehnsucht des Apostels nach der Gemeinde (1. Thess 2,17-20)
- Der ermutigende Bericht des Timotheus aus Thessalonich (1. Thess 3,1-8)
- Das Gebet des Paulus für die Gemeinde (1. Thess 3,9-13)
Die Unterweisung der Gemeinde (1. Thess 4-5)
- Ermahnung zu einem geheiligten Lebensstil (1. Thess 4,1-12)
- Über die Auferstehung der Toten (1. Thess 4,13-18)
- Wachsamkeit im Blick auf die Wiederkunft Christi (1. Thess 5,1-11)
- Abschließende Ermahnungen (1. Thess 5,12-25)
- Grüße und Segenswunsch (1. Thess 5,26-28)
2. Thessalonicher: Das Leben angesichts des kommenden Tages des Herrn
- Verfasser, Empfänger, Gruß, Kap. 1,1-2)
- Die Bedrängnis der Gemeinde (2. Thess 1,3-12)
- Das Auftreten des „Gesetzlosen" vor der Wiederkunft Christi (2. Thess 2,1-12)
- Ermahnung zum Festhalten an der Lehre (2. Thess 2,13-17)
- Die Wünsche des Apostels für sich und die Gemeinde (2. Thess 3,1-5)
- Abschließende Ermahnungen (2. Thess 3,6-16)
- Gruß und Segenswunsch (2. Thess 3,17-18)
Besonderheiten
- Der 1. Thessalonicherbrief gibt uns Einblick in das Leben einer jungen Gemeinde und zeigt, wie sehr sich der Apostel Paulus mit ihr verbunden fühlt.
- Die Thessalonicher haben das Evangelium unter großer Bedrängnis angenommen. Sie sind dem Beispiel des Paulus gefolgt. In ihrem missionarischen Eifer wurden sie ein Vorbild für die Gläubigen in ganz Mazedonien und Achaja.
- Das Wissen um die Auferstehung der Toten und die Wiederkunft des Herrn ist schon jetzt ein Trost für die Gläubigen, die oftmals durch große Bedrängnisse gehen müssen.