Markusevangelium
Inhalt
Thema: Jesus Christus, der Knecht und Diener Gottes
Nach einer kurzen Beschreibung der Wirksamkeit von Johannes dem Täufer berichtet das Markusevangelium vom Dienst und Leiden Jesu Christi. In einfacher Weise beschreibt Markus wichtige Ereignisse aus dem Leben Jesu, wobei es ihm nicht so sehr auf die chronologische Reihenfolge ankommt. Während das Matthäusevangelium viele Reden Jesu enthält, gibt das Markusevangelium besonders viele Taten Jesu wieder.
Verfasser
Johannes Markus war der Vetter des Apostels Barnabas (Kol 4,10). Seine Mutter Maria und er wohnten in Jerusalem. In ihrem Haus traf sich die junge Gemeinde zum Beten (Apg 12,12). Später begleitete er Paulus und Barnabas auf ihrer ersten Missionsreise (Apg 13,5). Doch auf Zypern trennte er sich von ihnen und kehrte nach Jerusalem zurück (Apg 13,13). Auf der zweiten Missionsreise war Paulus nicht mehr bereit, Johannes Markus mitzunehmen. Darum trennte sich auch Barnabas von Paulus und brach mit Markus nach Zypern (Apg 15,36-39) auf. In 2. Timotheus 4,11 wird Markus als ein brauchbarer Mitarbeiter des Apostels Paulus erwähnt.
Markus kam wahrscheinlich durch Petrus zum Glauben (1. Petr 5,13). Später war er auch ein enger Mitarbeiter und Dolmetscher von ihm. Somit ist das von ihm abgefasste Evangelium wohl weitgehend ein Evangelium, wie er es von dem Augenzeugen Petrus gelernt hatte.
Abfassung
Die altkirchliche Überlieferung bestätigt, dass Markus der Verfasser dieses Evangeliums ist. Sein vollständiger Name lautet Johannes Markus. Er gehörte nicht zu den zwölf Jüngern Jesu. Darum war er auch kein Augenzeuge der Ereignisse im Leben Jesu, doch er hatte enge Beziehungen zur Urgemeinde in Jerusalem.
Aufgrund alter Überlieferungen kann Rom als Abfassungsort genannt werden. Das Markusevangelium ist wahrscheinlich in der Zeit zwischen 64-67 n. Chr. von Markus selbst geschrieben worden.
Empfänger und Zweck
Aus dem Inhalt des Markusevangeliums geht deutlich hervor, dass es für Leser bestimmt ist, die mit den jüdischen Sitten nicht vertraut waren. Wahrscheinlich wurde es in erster Linie für Heidenchristen, besonders für die Römer geschrieben. Folgende Hinweise machen das deutlich:
  • sehr wenige Zitate aus dem Alten Testament
  • keine Geschlechtsregister
  • jüdische Sitten und Ausdrücke werden erklärt
  • lateinische Ausdrücke werden häufiger gebraucht
Schon im ersten Vers (Mk 1,1) gibt Markus den Zweck seines Schreibens an: "Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes." Es ist Markus ein Anliegen, das Evangelium von Jesus Christus mitzuteilen. Darum verwendet er ein Drittel seiner Aufzeichnungen für die Berichte über das Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu.
Einteilung
Die Vorbereitungen für den Dienst Jesu (Mk 1,1-13)
1. Der Wegbereiter Jesu (Mk 1,1-8)
2. Die Taufe und Versuchung Jesu (Mk 1,9-13)
Der Einsatz des Dieners (Mk 1,14-10,52)
  1. Seine Wirksamkeit in Galiläa (Mk 1,14-6,6)
    1. Jesus in Kapernaum und Umgebung (Mk 1,14-45)
    2. Heilungen und Auseinandersetzungen (Mk 2,46-3,35)
    3. Gleichnisse (Mk 4,1-34)
    4. Wundertaten und Ablehnung (Mk 4,35-6,6)
  2. 2. Jesus auf der Wanderung (Mk 6,7-10,52)
    1. Wanderungen in Galiläa und in benachbarten Gebieten (Mk 6,7-9,50)
    2. Wanderung von Galiläa nach Jerusalem (Mk 10,1-52)
Das Opfer des Dieners (Mk 11,1-15,47)
  1. Jesu Wirksamkeit in Jerusalem (Mk 11,1-13,37)
  2. Jesu Leiden (Mk 14,1-15,47)
Der Sieg des Dieners (Mk 16,1-20)
  1. Seine Auferstehung (Mk 16,1-8)
  2. Seine Erscheinungen (Mk 16,9-18)
  3. Seine Himmelfahrt (Mk 16,19-20)
Besonderheiten
  • Folgende Berichte kommen ausschließlich im Markusevangelium vor:
    • Die Sorge der Eltern Jesu, er sei von Sinnen Markus 3,21
    • Die Saat, die ohne Zutun wächst                   Markus 4,26-29
    • Die Heilung eines Taubstummen                   Markus 7,31-37
    • Die stufenweise Heilung eines Blinden         Markus 8,22-26
    • Die Mahnung zur Wachsamkeit                    Markus 13,33-37
    • Der Jüngling, der nackt flüchtete                  Markus 14,51-52
  • Das Markusevangelium beschreibt den Dienst und das Leben Jesu in einer sehr einfachen Art. Es enthält mehr Handlungen und Wundertaten als Reden Jesu.
  • Markus betont neben Jesu Gottessohnschaft seine Erniedrigung, seine Dienstbereitschaft und sein echtes Menschsein, z.B.:
    • Jesus betete                                                  Markus 1,35
    • Jesus konnte zornig und bekümmert sein   Markus 3,5
    • Jesus kam, um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben Markus 10,45
    • Jesus hatte Hunger                                      Markus 11,12
    • Jesus war betrübt bis an den Tod                Markus 14,34
 

Erklärung der Farben

im Bibeltext

Blau Handeln Gottes
Blau Rede Gottes
Rot Betrift mein Leben
Grün

Verheißung / Versprechen

Grün Verheißung / Versprechen
Braun wichtig
Beige wichtig
Türkis Jesus
Gelb Heiliger Geist