2. Korinther

Inhalt

Thema: Die Autorität des Apostels Paulus und sein Dienst
In die Gemeinde von Korinth waren falsche Apostel eingedrungen, welche die Autorität des Paulus als Apostel abstritten, falsche Lehren einführten und die Gemeinde verwirrten. Paulus machte der Gemeinde deutlich, dass ihr Dienst am Evangelium mit vielen Auseinandersetzungen und Leiden verbunden ist, aber auf der anderen Seite ein Dienst voller Herrlichkeit und Sieg ist. Er sprach über die Wiederaufnahme eines bußfertigen Gemeindegliedes und über die Geldsammlung für die Gemeinde in Jerusalem. Doch einen großen Teil seines Briefes musste er für die Verteidigung seines eigenen Apostelamtes verwenden.

Abfassung

Die Abfassung des 2. Korintherbriefs durch Paulus (1. Kor 1,1) geschah auf seiner dritten Missionsreise wahrscheinlich im Jahre 56 n. Chr. in Mazedonien.
Hier ist es hilfreich, sich einen weiteren Überblick über den geschichtlichen Hintergrund der Gemeinde zu verschaffen:
  • Die Gründung der Gemeinde geschah in den Jahren 50-52 n. Chr. während der zweiten Missionsreise des Paulus (Apg 18,1-18).
  • Die Abfassung des 1. Korintherbrief geschah während des Ephesus-Aufenthaltes von Paulus auf seiner dritten Missionsreise im Jahre 54 n. Chr.
  • Falsche Apostel drangen in die Gemeinde ein. Sie lehrten ein anderes Evangelium und erkannten die Autorität von Paulus nicht an (2. Kor 11,5.12-15).
  • wahrscheinlich stattete Paulus von Ephesus aus den Korinthern einen kurzen Zwischenbesuch ab, der aber unbefriedigend verlief (2. Kor 2,1).
  • Daraufhin mag Paulus einen weiteren Brief an die Korinther geschrieben haben, der uns nicht mehr erhalten ist (2. Kor 7,5-13) und als der sogenannte „Tränenbrief“ bezeichnet wird.
  • Die Gemeinde bereute auf den Brief hin ihre Haltung und sehnte sich wieder nach dem Apostel Paulus. Titus überbrachte Paulus diese Nachricht, wodurch er wieder getröstet wurde (2. Kor 7,6-10).
  • Der 2. Korintherbrief entstand als Antwort des Paulus auf die vorausgegangenen Auseinandersetzungen.

Empfänger und Zweck

Empfänger dieses Briefes ist die Gemeinde Gottes in Korinth samt allen Heiligen Ignanz Achaja (2. Kor 1,1).
  • Es war Paulus ein Anliegen, der Gemeinde in Korinth seine Aufrichtigkeit im Aposteldienst zu bezeugen, damit sie in der Lage ist, zwischen seinem Dienst und den der falschen Apostel zu unterscheiden.
  • Er freute sich über die Reue und Sinnesänderung, die durch seinen vorangegangenen Brief geschehen war und wollte dieser Freude Ausdruck verleihen.
  • Die Geldsammlung für die Gemeinde in Jerusalem sollte vorbereitet werden.
  • Er schrieb, dass die Aufgabe, ein Diener des Evangeliums zu sein, von Herrlichkeit gekennzeichnet ist.
  • Er kündigte seinen dritten Besuch in Korinth an (2. Kor 13,1), der wahrscheinlich im Jahre 57 n. Chr. stattfand.

Einteilung

Das Verhältnis zwischen Apostel und Gemeinde (2. Kor 1-7)

  1. Einleitung (2. Kor 1,1-2)
  2. Danksagung für Gottes Trost (2. Kor 1,3-11)
  3. Der Grund für die Änderung der Reisepläne (2. Kor 1,12-2,4)
  4. Ein bußfertiges Gemeindeglied soll wieder aufgenommen werden (2. Kor 2,5-11)
  5. Der beständige Siegeszug Christi (2. Kor 2,12-17)
  6. Die Herrlichkeit des Dienstes am Evangelium (2. Kor 3)
  7. Der Dienst am Evangelium ist mit Leiden verbunden (2. Kor 4)
  8. Die Hoffnung eines Dieners auf die himmlische Heimat (2. Kor 5,1-10)
  9. Die Motivation für einen Botschafter Christi (2. Kor 5,11-21)
  10. Die Bewährung des Paulus in seinen Leiden (2. Kor 6,1-10)
  11. Warnung vor Gemeinschaft mit Ungläubigen (2. Kor 6,11-7,1)
  12. Die Freude des Paulus über die Reue der Gläubigen (2. Kor 7,2-16)

Die freiwilligen Gaben für die Gemeinde in Jerusalem (2. Kor 8-9)

  1. Das Beispiel der Mazedonier im Geben (2. Kor 8,1-5)
  2. Der Ansporn für die Korinther zum Geben (2. Kor 8,6-15)
  3. Die Empfehlung des Titus als Überbringer der Liebesgaben (2. Kor 8,16-24)
  4. Der Segen des freudigen Gebens (2. Kor 9,1-15)

Die apostolische Autorität des Paulus (2. Kor 10-13)

  1. Die göttliche Bestätigung für das Apostelamt des Paulus (2. Kor 10)
  2. Die Aufrichtigkeit des Paulus im Unterschied zu den falschen Aposteln (2. Kor 11,1-15)
  3. Die Bewährung des Paulus in Leiden und Schwachheit (2. Kor 11,16-33)
  4. Die Stärke des Paulus in seiner Schwachheit (2. Kor 12,1-10)
  5. Das Bemühen des Paulus um die Gläubigen in Korinth (2. Kor 12,11-21)
  6. Die Ankündigung des dritten Besuchs in Korinth (2. Kor 13,1-10)
  7. Abschließende Ermahnungen und Segenswunsch (2. Kor 13,11-13)

Besonderheiten

  • Der 2. Korintherbrief ist weniger von systematischer Lehre gekennzeichnet als der erste. Dennoch sind einige wichtige Fragen des Christseins Inhalt seiner lehrmäßigen Anweisungen, z.B.:
    • Die Wiederaufnahme eines bestraften Gemeindegliedes (2. Kor 2,5-11).
    • Das richtige Verhalten gegenüber Nicht-Christen (2 Kor 6,11-18).
  • Dieser Brief gibt eine ausführliche Erklärung über das Geben und über den Segen, der darauf liegt.
  • Paulus schreibt offen über seine persönlichen Nöte, über seine Schwachheit und über die Kraft Gottes, die gerade in der Schwachheit zur Vollendung kommt.
  • Der 2. Korintherbrief ist der persönlichste Brief von allen überlieferten Briefen des Paulus. In keinem anderen Brief berichtet er so ausführlich über sein eigenes Leben, seine Pflichten und seine Kämpfe.

Erklärung der Farben

im Bibeltext

Blau Handeln Gottes
Blau Rede Gottes
Rot Betrift mein Leben
Grün

Verheißung / Versprechen

Grün Verheißung / Versprechen
Braun wichtig
Beige wichtig
Türkis Jesus
Gelb Heiliger Geist