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Tag 296

Informationen zum Buch

  1. Informationen zum Buch Klagelieder  - M. Röseler
  2. Informationen zum Buch Klagelieder - J. MacArthur
  3. Einführung in das Buch der Klagelieder - R. Liebi

Fragen

  • Was wird über die Barmherzigkeit Gottes gesagt?
  • Was erbittet das Volk jetzt vom Herrn?

Bibeltext

Klagelieder 3-5

Klagelieder 3

Ich bin der Mann, der Elend gesehen hat durch die Rute seines Grimmes. Mich hat er geleitet und geführt in Finsternis und Dunkel. Nur gegen mich kehrt er immer wieder seine Hand den ganzen Tag.

Er hat verfallen lassen mein Fleisch und meine Haut, meine Gebeine hat er zerschlagen. Bitterkeit und Mühsal hat er gegen mich gebaut und mich damit umringt. Er ließ mich wohnen in Finsternissen wie die Toten der Urzeit.

Er hat mich umzäunt, dass ich nicht herauskommen kann; er hat schwer gemacht meine Fesseln. Wenn ich auch schreie und rufe, so hemmt er mein Gebet. Meine Wege hat er mit Quadern vermauert, meine Pfade umgekehrt.

Ein lauernder Bär ist er mir, ein Löwe im Versteck. Er hat mir die Wege entzogen und hat mich zerfleischt, mich verwüstet. Er hat seinen Bogen gespannt und mich wie ein Ziel für den Pfeil hingestellt.

Er ließ die Söhne seines Köchers in meine Nieren dringen. Meinem ganzen Volk bin ich zum Gelächter geworden, <bin> ihr Saitenspiel den ganzen Tag. Mit Bitterkeiten hat er mich gesättigt, mit Wermut mich getränkt.

Und er hat mit Kies meine Zähne zermalmt, hat mich niedergedrückt in die Asche. Und du verstießest meine Seele vom Frieden, ich habe das Gute vergessen. Und ich sprach: Dahin ist meine Lebenskraft und meine Hoffnung auf den HERRN.

Gedenke meines Elends und meines Umherirrens, des Wermuts und der Bitterkeit! Beständig denkt meine Seele daran und ist niedergebeugt in mir. Dies will ich mir zu Herzen nehmen, darum will ich hoffen:

Es sind die Gütigkeiten des HERRN, dass wir nicht aufgerieben sind; denn seine Erbarmungen sind nicht zu Ende; sie sind alle Morgen neu, deine Treue ist groß. Der HERR ist mein Teil, sagt meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen.

Gütig ist der HERR gegen die, die auf ihn harren, gegen die Seele, die nach ihm trachtet. Es ist gut, dass man still warte auf die Rettung des HERRN. Es ist gut für einen Mann, dass er das Joch in seiner Jugend trage.

Er sitze einsam und schweige, weil er es ihm auferlegt hat. Er lege seinen Mund in den Staub: Vielleicht gibt es Hoffnung. Dem, der ihn schlägt, halte er die Wange hin, werde mit Schmach gesättigt.

Denn der Herr verstößt nicht auf ewig; sondern wenn er betrübt hat, erbarmt er sich nach der Menge seiner Gütigkeiten. Denn nicht von Herzen plagt und betrübt er die Menschenkinder.

Dass man alle Gefangenen der Erde unter seinen Füßen zertritt, das Recht eines Mannes beugt vor dem Angesicht des Höchsten, einem Menschen unrecht tut in seiner Streitsache – sollte der Herr nicht darauf achten?

Wer ist es, der sprach, und es geschah, ohne dass der Herr es geboten hat? Das Böse und das Gute, geht es nicht aus dem Mund des Höchsten hervor? Was beklagt sich der lebende Mensch? Über seine Sünden <beklage sich> der Mann!

Prüfen und erforschen wir unsere Wege, und lasst uns zu dem HERRN umkehren! Lasst uns unser Herz samt den Händen erheben zu Gott im Himmel! Wir, wir sind abgefallen und sind widerspenstig gewesen; du hast nicht vergeben.

Du hast dich in Zorn gehüllt und hast uns verfolgt; du hast hingemordet ohne Schonung. hast dich in eine Wolke gehüllt, so dass kein Gebet hindurchdrang. Du hast uns zum Kehricht und zum Ekel gemacht inmitten der Völker.

Alle unsere Feinde haben ihren Mund gegen uns aufgesperrt. Grauen und Grube sind über uns gekommen, Verwüstung und Zertrümmerung. Mit Wasserbächen rinnt mein Auge wegen der Zertrümmerung der Tochter meines Volkes.

Mein Auge ergießt sich ruhelos<,> ohne Rast, bis der HERR vom Himmel herniederschaut und dareinsieht. Mein Auge schmerzt mich wegen aller Töchter meiner Stadt.

Wie einen Vogel haben mich heftig gejagt, die ohne Ursache meine Feinde sind. Sie haben mein Leben in die Grube hinein vernichtet und Steine auf mich geworfen. Wasser strömten über mein Haupt; ich sprach: Ich bin abgeschnitten!

HERR, ich habe deinen Namen angerufen aus der tiefsten Grube. Du hast meine Stimme gehört; verbirg dein Ohr nicht vor meinem Seufzen, meinem Schreien! Du hast dich genaht an dem Tag, als ich dich anrief; du sprachst: Fürchte dich nicht!

Herr, du hast die Rechtssachen meiner Seele geführt, hast mein Leben erlöst. HERR, du hast meine Bedrückung gesehen; verhilf mir zu meinem Recht! Du hast gesehen all ihre Rache, alle ihre Pläne gegen mich.

HERR, du hast ihr Schmähen gehört, alle ihre Pläne gegen mich, das Gerede derer, die gegen mich aufgestanden sind, und ihr Sinnen gegen mich den ganzen Tag. Schau an ihr Sitzen und ihr Aufstehen! Ich bin ihr Saitenspiel.

HERR, erstatte ihnen Vergeltung nach dem Werk ihrer Hände! Gib ihnen Verblendung des Herzens, dein Fluch komme über sie! Verfolge sie im Zorn und tilge sie unter dem Himmel des HERRN hinweg!

Klagelieder 4

Wie wurde verdunkelt das Gold, verändert das gute, feine Gold! Wie wurden verschüttet die Steine des Heiligtums an allen Straßenecken!

Die Kinder Zions, die kostbaren, die mit gediegenem Gold aufgewogenen, wie sind sie irdenen Krügen gleichgeachtet, dem Werk von Töpferhänden!

Selbst Schakale reichen die Brust, säugen ihre Jungen; die Tochter meines Volkes ist grausam geworden wie die Strauße in der Wüste.

Die Zunge des Säuglings klebt vor Durst an seinem Gaumen; die Kinder fordern Brot, niemand bricht es ihnen.

Die Leckerbissen aßen, verschmachten auf den Straßen; die auf Karmesin getragen wurden, liegen auf Misthaufen.

Und die Schuld der Tochter meines Volkes ist größer geworden als die Sünde Sodoms, das plötzlich umgekehrt wurde, ohne dass Hände dabei tätig waren.

Ihre Fürsten waren reiner als Schnee, weißer als Milch; röter waren sie am Leib als Korallen, wie Saphir ihre Gestalt.

Dunkler als Schwärze ist ihr Aussehen, man erkennt sie nicht auf den Straßen; ihre Haut klebt an ihrem Gebein, ist dürr geworden wie Holz.

Die vom Schwert Erschlagenen sind glücklicher als die vom Hunger Getöteten, die hinschmachten, durchbohrt vom Mangel an Früchten des Feldes.

Die Hände barmherziger Frauen haben ihre Kinder gekocht; sie wurden ihnen zur Speise bei der Zertrümmerung der Tochter meines Volkes.

Der HERR hat seinen Grimm vollendet, seine Zornglut ausgegossen; und er hat in Zion ein Feuer angezündet, das seine Grundfesten verzehrt hat.

Die Könige der Erde hätten es nicht geglaubt, noch alle Bewohner des Erdkreises, dass Bedränger und Feind in die Tore Jerusalems kommen würden.

Es ist wegen der Sünden seiner Propheten, der Ungerechtigkeiten seiner Priester, die in seiner Mitte das Blut der Gerechten vergossen haben.

Sie irrten blind auf den Straßen umher; sie waren mit Blut befleckt, so dass man ihre Kleider nicht anrühren mochte.

„Weicht! Unrein!“, rief man ihnen zu. „Weicht, weicht, rührt nicht an!“ Wenn sie flüchteten, so irrten sie umher; man sagte unter den Nationen: Sie sollen nicht länger <bei uns> weilen!

Das Angesicht des HERRN hat sie zerstreut, er schaut sie nicht mehr an. Auf die Priester hat man keine Rücksicht genommen, an Greisen keine Gnade geübt.

Noch schmachten unsere Augen nach unserer nichtigen Hilfe; in unserem Warten warten wir auf ein Volk, das nicht retten wird.

Sie stellen unseren Schritten nach, so dass wir nicht auf unseren Straßen gehen können. Unser Ende ist nahe, erfüllt sind unsere Tage; ja, unser Ende ist gekommen.

Unsere Verfolger waren schneller als die Adler des Himmels; sie jagten uns nach auf den Bergen, in der Wüste lauerten sie auf uns.

Unser Lebensodem, der Gesalbte des HERRN, wurde in ihren Gruben gefangen, von dem wir sagten: In seinem Schatten werden wir leben unter den Nationen.

Sei fröhlich und freue dich, Tochter Edom, Bewohnerin des Landes Uz! Auch an dich wird der Becher kommen; du wirst betrunken werden und dich entblößen.

Zu Ende ist deine Ungerechtigkeit, Tochter Zion! Er wird dich nicht mehr wegführen. Er wird deine Ungerechtigkeit heimsuchen, Tochter Edom, er wird deine Sünden aufdecken.

Klagelieder 5

Gedenke, HERR, dessen, was uns geschehen ist! Schau her und sieh unsere Schmach!

Unser Erbteil ist Fremden zugefallen, unsere Häuser Ausländern.

Wir sind Waisen, ohne Vater; unsere Mütter sind wie Witwen.

Unser Wasser trinken wir für Geld, unser Holz bekommen wir gegen Zahlung.

Unsere Verfolger sind uns auf dem Nacken; wir ermatten, man lässt uns keine Ruhe.

Ägypten reichen wir die Hand <und> Assyrien, um mit Brot gesättigt zu werden.

Unsere Väter haben gesündigt, sie sind nicht mehr; wir, wir tragen ihre Ungerechtigkeiten.

Knechte herrschen über uns; da ist niemand, der uns aus ihrer Hand reißt.

Wir holen unser Brot mit Gefahr unseres Lebens wegen des Schwertes der Wüste.

Vor den Gluten des Hungers brennt unsere Haut wie ein Ofen.

Sie haben Frauen entehrt in Zion, Jungfrauen in den Städten Judas.

Fürsten sind durch ihre Hand aufgehängt, das Angesicht der Alten wird nicht geehrt.

Jünglinge tragen die Handmühle, und Knaben straucheln unter dem Holz.

Die Alten bleiben fern vom Tor, die Jünglinge von ihrem Saitenspiel.

Die Freude unseres Herzens hat aufgehört, in Trauer ist unser Reigen verwandelt.

Gefallen ist die Krone unseres Hauptes. Wehe uns, denn wir haben gesündigt!

Darum ist unser Herz krank geworden, um dieser Dinge willen sind unsere Augen verdunkelt:

Wegen des Berges Zion, der verwüstet ist; Füchse streifen darauf umher.

Du, HERR, thronst in Ewigkeit; dein Thron ist von Geschlecht zu Geschlecht.

Warum willst du uns für immer vergessen, uns verlassen auf immerdar?

HERR, bring uns zu dir zurück, dass wir umkehren; erneuere unsere Tage wie vor alters!

Oder solltest du uns ganz und gar verworfen haben, allzu sehr auf uns zürnen?

Erklärung der Farben

im Bibeltext

Blau Handeln Gottes
Blau Rede Gottes
Rot Betrift mein Leben
Grün

Verheißung / Versprechen

Grün Verheißung / Versprechen
Braun wichtig
Beige wichtig
Türkis Jesus
Gelb Heiliger Geist