TAG 155
INFORMATIONEN
- Informationen zu den Psalmen nach M. Röseler
- Informationen zu den Psalmen nach J. MacArthur
- Einführung in das Buch der Psalmen nach R. Liebi
FRAGEN
- Das eigentliche Ziel des Bibelstudiums ist, Gott, den Vater und den Herrn Jesus besser kennenzulernen. Was sagt dieses Kapitel über das Wesen und die Persönlichkeit Gottes aus?
- Gott hat mir die Bibel gegeben, damit sie mein Leben verändert. Welche Dinge in Bezug auf meine Gewohnheiten oder Charaktereigenschaften fallen mir während der Bearbeitung dieses Kapitels ein, die der Korrektur oder Änderung bedürfen?
- Welches sind in diesem Kapitel ...
- die Schlüsselverse, Schlüsselsätze, Schlüsselwörter?
- die Schlüsselpunkte oder Prinzipien - und wie wirken sie in meinem Leben?
- Erkenne ich in diesem Kapitel ...
- Anweisungen, denen ich gehorchen sollte?
- Verheißungen, auf die ich mich berufen kann?
- Wertmaßstäbe, nach denen ich mich richten sollte?
- Beispiele, die mich etwas lehren wollen?
- Welche Überschrift (drei bis sechs Worte) würde ich diesem Kapitel geben, die mir hilft, seine Aussage zu behalten?
Die beste Vorbereitung für die Bearbeitung der einzelnen Kapitel: Lies das Kapitel ... lies es noch einmal ... und lies es noch einmal.
BIBELTEXT
Psalm 50
Ein Psalm von Asaph.
Der Mächtige, Gott, der HERR, hat geredet und die Erde gerufen vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang.
Aus Zion, der Schönheit Vollendung, ist Gott hervorgestrahlt.
Unser Gott kommt, und er wird nicht schweigen; Feuer frisst vor ihm her, und rings um ihn stürmt es gewaltig.
Er ruft dem Himmel droben zu und der Erde, um sein Volk zu richten:
„Versammelt mir meine Frommen, die meinen Bund geschlossen haben beim Opfer!“
Und die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit, denn Gott ist es, der richtet. – Sela.
Höre, mein Volk, und ich will reden, Israel, und ich will gegen dich zeugen! Ich bin Gott, dein Gott.
Nicht wegen deiner Schlachtopfer tadle ich dich, und deine Brandopfer sind beständig vor mir.
Nicht werde ich Stiere nehmen aus deinem Haus <oder> Böcke aus deinen Hürden.
Denn mein ist alles Getier des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen.
Ich kenne alle Vögel der Berge, und das Wild des Feldes ist mir bekannt.
Wenn mich hungerte, ich würde es dir nicht sagen; denn mein ist der Erdkreis und seine Fülle.
Sollte ich das Fleisch von Stieren essen und das Blut von Böcken trinken?
Opfere Gott Lob, und bezahle dem Höchsten deine Gelübde;
und rufe mich an am Tag der Bedrängnis: Ich will dich erretten, und du wirst mich verherrlichen!
Zu dem Gottlosen aber spricht Gott: Was hast du meine Satzungen herzusagen und meinen Bund in deinen Mund zu nehmen?
Du hast ja die Zucht gehasst und meine Worte hinter dich geworfen.
Wenn du einen Dieb sahst, so gingst du gern mit ihm um, und dein Teil war mit Ehebrechern.
Deinen Mund ließest du los zum Bösen, und Trug flocht deine Zunge.
Du saßest da, redetest gegen deinen Bruder, gegen den Sohn deiner Mutter stießest du Schmähung aus.
Dieses hast du getan, und ich schwieg; du dachtest, ich sei ganz wie du. Ich werde dich strafen und es dir vor Augen stellen.
Merkt doch dies, die ihr Gott vergesst, damit ich nicht zerreiße und kein Retter da sei!
Wer Lob opfert, verherrlicht mich, und wer <seinen> Weg einrichtet, ihn werde ich das Heil Gottes sehen lassen.
Psalm 73
Ein Psalm von Asaph.
Gewiss, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind.
Ich aber – wenig <fehlte>, so wären meine Füße abgewichen, um nichts wären meine Schritte ausgeglitten.
Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah.
Denn keine Qualen <haben sie> bei ihrem Tod, und wohlgenährt ist ihr Leib.
Nicht sind sie im Ungemach der Sterblichen, und mit den Menschen werden sie nicht geplagt.
Deshalb umgibt sie der Hochmut wie ein Halsgeschmeide, Gewalttat umhüllt sie wie ein Gewand.
Es tritt aus dem Fett hervor ihr Auge; sie wallen über in den Einbildungen des Herzens.
Sie höhnen und reden in Bosheit von Bedrückung; von oben herab reden sie.
Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge ergeht sich auf der Erde.
Deshalb wendet sich hierher sein Volk, und Wasser in Fülle wird von ihnen geschlürft.
Und sie sprechen: Wie wüsste <es> Gott, und wie sollte der Höchste <davon> Kenntnis haben?
Siehe, diese sind Gottlose, und immerdar sorglos, erwerben sie sich Vermögen.
Gewiss, vergebens habe ich mein Herz gereinigt und meine Hände in Unschuld gewaschen,
da ich ja geplagt wurde den ganzen Tag und jeden Morgen meine Züchtigung da war.
Wenn ich gesagt hätte: Ich will ebenso reden, siehe, so wäre ich treulos gewesen dem Geschlecht deiner Söhne.
Da dachte ich nach, um dies zu begreifen: Eine mühevolle Arbeit war es in meinen Augen,
bis ich hineinging in die Heiligtümer Gottes <und> jener Ende gewahrte.
Gewiss, auf schlüpfrigen Grund setzt du sie, stürzt sie hin zu Trümmern.
Wie sind sie so plötzlich verwüstet, haben ein Ende genommen, sind umgekommen durch Schrecknisse!
Wie einen Traum nach dem Erwachen wirst du, Herr, beim Aufwachen ihr Bild verachten.
Als mein Herz sich erbitterte und es mich in meinen Nieren stach,
da war ich dumm und wusste nichts; ein Tier war ich bei dir.
Doch ich bin stets bei dir: Du hast <mich> erfasst bei meiner rechten Hand;
durch deinen Rat wirst du mich leiten, und nach der Herrlichkeit wirst du mich aufnehmen.
Wen habe ich im Himmel? Und neben dir habe ich an nichts Lust auf der Erde.
Vergeht mein Fleisch und mein Herz – der Fels meines Herzens und mein Teil ist Gott auf ewig.
Denn siehe, es werden umkommen, die dir fern sind; du vertilgst alle, die treulos von dir abweichen.
Ich aber, Gott zu nahen ist gut für mich; ich habe meine Zuversicht auf den Herrn, HERRN, gesetzt, um alle deine Taten zu erzählen.
Psalm 74
Ein Maskil von Asaph.
Gott, warum hast du verworfen für immer, raucht dein Zorn gegen die Herde deiner Weide?
Gedenke deiner Gemeinde, die du erworben hast vor alters, erlöst als dein Erbteil – des Berges Zion, auf dem du gewohnt hast!
Erhebe deine Tritte zu den immerwährenden Trümmern! Alles im Heiligtum hat der Feind zerstört.
Deine Widersacher brüllen inmitten deiner Versammlungsstätte; sie haben ihre Zeichen als Zeichen gesetzt.
Sie erscheinen wie einer, der die Axt emporhebt im Dickicht des Waldes;
und jetzt zerschlagen sie sein Schnitzwerk insgesamt mit Beilen und mit Hämmern.
Sie haben dein Heiligtum in Brand gesteckt, zu Boden entweiht die Wohnung deines Namens.
Sie sprachen in ihrem Herzen: Lasst uns sie niederzwingen allesamt! – Verbrannt haben sie alle Versammlungsstätten Gottes im Land.
Unsere Zeichen sehen wir nicht; kein Prophet ist mehr da, und keiner ist bei uns, der weiß, bis wann.
Bis wann, o Gott, soll der Bedränger höhnen? Soll der Feind deinen Namen immerfort verachten?
Warum ziehst du deine Hand und deine Rechte zurück? Hervor aus deinem Schoß, mach ein Ende!
Gott ist ja mein König von alters her, der Rettungen verschafft inmitten des Landes.
Du zerteiltest das Meer durch deine Macht, zerbrachst die Häupter der Wasserungeheuer auf den Wassern.
Du zerschmettertest die Häupter des Leviatans, gabst ihn zur Speise dem Volk, den Bewohnern der Wüste.
Du ließest Quell und Bach hervorbrechen, immerfließende Ströme trocknetest du aus.
Dein ist der Tag, dein auch die Nacht; den Mond und die Sonne hast du bereitet.
Du hast festgestellt alle Grenzen der Erde; Sommer und Winter, du hast sie gebildet.
Gedenke dessen: Der Feind hat den HERRN verhöhnt, und ein törichtes Volk hat deinen Namen verachtet.
Gib nicht dem Raubtier hin die Seele deiner Turteltaube; das Leben deiner Elenden vergiss nicht für immer!
Schau hin auf den Bund! Denn die finsteren Orte der Erde sind voll von Wohnungen der Gewalttat.
Nicht kehre beschämt zurück der Unterdrückte; lass den Elenden und Armen deinen Namen loben!
Steh auf, o Gott, führe deinen Rechtsstreit! Gedenke, wie du von den Toren den ganzen Tag verhöhnt wirst!
Vergiss nicht die Stimme deiner Widersacher! Das Getöse derer, die sich gegen dich erheben, steigt beständig auf.
Psalm 75
Dem Vorsänger. „Verdirb nicht!“ Ein Psalm von Asaph, ein Lied.
Wir preisen dich, o Gott, wir preisen dich; und nahe ist dein Name, deine Wundertaten verkündigen es.
Wenn ich die bestimmte Zeit erreichen werde, will ich in Geradheit richten.
Es wanken die Erde und alle ihre Bewohner: Ich habe ihre Säulen festgestellt.“ – Sela.
Ich sprach zu den Übermütigen: Seid nicht übermütig!, und zu den Gottlosen: Erhebt nicht das Horn!
Erhebt nicht hoch euer Horn; redet nicht Freches mit gerecktem Hals!
Denn weder von Osten noch von Westen, noch von der Wüste her kommt Erhöhung.
Denn Gott ist Richter; diesen erniedrigt er, und jenen erhöht er.
Denn ein Becher ist in der Hand des HERRN, und er schäumt von Wein, ist voll von Würzwein, und er schenkt daraus ein: Ja, alle Gottlosen der Erde müssen seine Hefen schlürfend trinken.
Ich aber, ich will es ewig verkünden, will dem Gott Jakobs Psalmen singen.
Und alle Hörner der Gottlosen werde ich abhauen; es werden erhöht werden die Hörner der Gerechten.
Psalm 76
Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Ein Psalm von Asaph, ein Lied.
Bekannt ist Gott in Juda, groß ist sein Name in Israel.
Und in Salem ist seine Hütte, und seine Wohnung in Zion.
Dort zerbrach er die Blitze des Bogens, Schild und Schwert und Krieg. – Sela.
Glanzvoller bist du, herrlicher als die Berge des Raubes.
Zur Beute sind geworden die Starkherzigen, sie schlafen ihren Schlaf; und keiner der tapferen Männer fand seine Hände.
Vor deinem Schelten, Gott Jakobs, sind in tiefen Schlaf gesunken sowohl Wagen als Ross.
Du bist furchtbar, und wer kann vor dir bestehen, sobald du erzürnst!
Du ließest Gericht hören von den Himmeln her; die Erde fürchtete sich und wurde still,
als Gott aufstand zum Gericht, um zu retten alle Sanftmütigen des Landes. – Sela.
Denn der Grimm des Menschen wird dich preisen; mit dem Rest des Grimmes wirst du dich gürten.
Tut und bezahlt Gelübde dem HERRN, eurem Gott; mögen alle, die rings um ihn her sind, Geschenke bringen dem Furchtbaren!
Er wird abmähen den Geist der Fürsten, er ist furchtbar den Königen der Erde.
Psalm 77
Dem Vorsänger. Für Jeduthun. Von Asaph, ein Psalm.
Meine Stimme <ruft> zu Gott, und ich will schreien; meine Stimme <ruft> zu Gott, und er wird mir Gehör schenken.
Am Tag meiner Drangsal suchte ich den Herrn; meine Hand war bei Nacht ausgestreckt und ließ nicht ab; meine Seele weigerte sich, getröstet zu werden.
Ich erinnerte mich an Gott, und ich stöhnte; ich sann nach, und mein Geist ermattete. – Sela.
Du hieltest meine Augenlider <offen>; ich war voller Unruhe und redete nicht.
Ich durchdachte die Tage der Vorzeit, die Jahre der Urzeit.
Ich erinnerte mich an mein Saitenspiel in der Nacht; ich sann nach in meinem Herzen, und mein Geist forschte.
Wird der Herr auf ewig verwerfen und fortan keine Gunst mehr erweisen?
Ist zu Ende seine Güte für immer? Hat das Wort aufgehört von Geschlecht zu Geschlecht?
Hat Gott vergessen, gnädig zu sein? Hat er im Zorn verschlossen seine Erbarmungen? – Sela.
Da sprach ich: Das ist mein Kranksein. Der Jahre der Rechten des Höchsten
will ich gedenken, der Taten des Jah; denn deiner Wunder von alters her will ich gedenken;
und ich will nachdenken über all dein Tun, und über deine Taten will ich sinnen.
Gott, dein Weg ist im Heiligtum! Wer ist ein großer Gott wie Gott?
Du bist der Gott, der Wunder tut, du hast deine Stärke kundwerden lassen unter den Völkern.
Du hast dein Volk erlöst mit <erhobenem> Arm, die Söhne Jakobs und Josephs. – Sela.
Dich sahen die Wasser, o Gott, dich sahen die Wasser; sie bebten, ja, es erzitterten die Tiefen.
Die Wolken ergossen Wasser; das Gewölk ließ eine Stimme erschallen, und deine Pfeile fuhren hin und her.
Die Stimme deines Donners war im Wirbelwind, Blitze erleuchteten den Erdkreis; es zitterte und bebte die Erde.
Im Meer <ist> dein Weg, und deine Pfade <sind> in großen Wassern, und deine Fußstapfen <sind> nicht bekannt.
Du hast dein Volk wie eine Herde durch die Hand Moses und Aarons geleitet.
Psalm 78
Ein Maskil von Asaph.
Horche, mein Volk, auf mein Gesetz! Neigt euer Ohr zu den Worten meines Mundes!
Ich will meinen Mund auftun zu einem Spruch, will Rätsel hervorströmen lassen aus der Vorzeit.
Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben,
wollen wir ihren Söhnen nicht verhehlen, <sondern> dem künftigen Geschlecht den Ruhm des HERRN und seine Stärke und seine Wunderwerke, die er getan hat, erzählen.
Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob und ein Gesetz gestellt in Israel, die er unseren Vätern geboten hat, damit sie sie ihren Söhnen mitteilten;
damit das künftige Geschlecht sie kennte, die Söhne, die geboren werden sollten, <und> sie aufständen und sie ihren Söhnen erzählten;
und auf Gott ihr Vertrauen setzten und die Taten Gottes nicht vergäßen und seine Gebote bewahrten;
und nicht würden wie ihre Väter, ein widersetzliches und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, das sein Herz nicht befestigte und dessen Geist nicht treu war gegen Gott.
Die Söhne Ephraims, gerüstete Bogenschützen, kehrten um am Tag des Kampfes.
Sie hielten nicht den Bund Gottes und weigerten sich, in seinem Gesetz zu wandeln;
und sie vergaßen seine Taten und seine Wunderwerke, die er sie hatte schauen lassen.
Er tat Wunder vor ihren Vätern, im Land Ägypten, auf dem Feld Zoans.
Er spaltete das Meer und ließ sie hindurchgehen und ließ die Wasser stehen wie einen Damm.
Und er leitete sie am Tag mit der Wolke und die ganze Nacht mit dem Licht eines Feuers.
Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie aus Tiefen.
Und er ließ Bäche hervorkommen aus dem Felsen und Wasser herablaufen wie Flüsse.
Doch sie fuhren weiter fort, gegen ihn zu sündigen, indem sie gegen den Höchsten widerspenstig waren in der Wüste.
Und sie versuchten Gott in ihren Herzen, indem sie Speise forderten für ihre Gier.
Und sie redeten gegen Gott; sie sprachen: Sollte Gott in der Wüste einen Tisch bereiten können?
Siehe, den Felsen hat er geschlagen, und Wasser flossen heraus, und Bäche strömten; wird er auch Brot geben können, oder wird er seinem Volk Fleisch verschaffen?
Darum, als der HERR es hörte, ergrimmte er, und Feuer entzündete sich gegen Jakob, und auch Zorn stieg auf gegen Israel,
weil sie Gott nicht glaubten und nicht vertrauten auf seine Rettung.
Und doch hatte er den Wolken oben geboten und die Türen des Himmels geöffnet
und Manna auf sie regnen lassen, damit sie äßen, und ihnen Himmelsgetreide gegeben.
Der Mensch aß Brot der Starken, Speise sandte er ihnen bis zur Sättigung.
Er führte den Ostwind herbei am Himmel, und durch seine Stärke trieb er den Südwind herbei;
und er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und geflügelte Vögel wie Sand der Meere,
und ließ es fallen in ihr Lager, rings um ihre Wohnungen.
Und sie aßen und sättigten sich sehr, und was sie begehrten, führte er ihnen zu.
Noch hatten sie sich nicht abgewandt von ihrer Gier, noch war ihre Speise in ihrem Mund,
da stieg der Zorn Gottes gegen sie auf; und er würgte unter ihren Kräftigen, und die Jünglinge Israels streckte er nieder.
Bei all dem sündigten sie wieder und glaubten nicht durch seine Wunderwerke.
Da ließ er im Hauch hinschwinden ihre Tage, und ihre Jahre in Schrecken.
Wenn er sie tötete, dann fragten sie nach ihm und kehrten um und suchten Gott eifrig;
und sie erinnerten sich daran, dass Gott ihr Fels sei, und Gott, der Höchste, ihr Erlöser.
Und sie heuchelten ihm mit ihrem Mund, und mit ihrer Zunge belogen sie ihn;
denn ihr Herz war nicht fest gegen ihn, und sie blieben seinem Bund nicht treu.
Er aber war barmherzig, er vergab die Ungerechtigkeit und vertilgte <sie> nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und ließ nicht erwachen seinen ganzen Grimm.
Und er gedachte daran, dass sie Fleisch seien, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt.
Wie oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste, betrübten ihn in der Einöde!
Ps 78,41: Und sie versuchten Gott wieder und kränkten den Heiligen Israels.
Ps 78,42: Sie erinnerten sich nicht an seine Hand, an den Tag, als er sie vom Bedränger erlöste,
als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder auf dem Feld Zoans.
Er verwandelte ihre Ströme in Blut, so dass sie ihre fließenden Wasser nicht trinken konnten.
Er sandte Hundsfliegen unter sie, die sie fraßen, und Frösche, die ihnen Verderben brachten.
Und er gab dem Vertilger ihren Ertrag, und ihre Arbeit der Heuschrecke.
Ihren Weinstock schlug er nieder mit Hagel, und ihre Maulbeerfeigenbäume mit großen Hagelkörnern.
Und er gab ihr Vieh dem Hagel preis und ihre Herden den Blitzen.
Er ließ seine Zornglut gegen sie los, Wut und Grimm und Drangsal, eine Schar von Unglücksengeln.
Er bahnte seinem Zorn einen Weg, entzog nicht dem Tod ihre Seele und gab ihr Leben der Pest preis.
Und er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams.
Und er ließ sein Volk wegziehen wie Schafe und leitete sie wie eine Herde in der Wüste;
und er führte sie sicher, so dass sie sich nicht fürchteten; und ihre Feinde bedeckte das Meer.
Und er brachte sie in sein heiliges Gebiet, zu diesem Berg, den seine Rechte erworben hat.
Und er vertrieb Nationen vor ihnen und verloste sie als Schnur des Erbteils und ließ die Stämme Israels in ihren Zelten wohnen.
Aber sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig gegen ihn, und seine Zeugnisse bewahrten sie nicht.
Und sie wichen zurück und handelten treulos wie ihre Väter; sie wandten sich um wie ein trügerischer Bogen.
Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht durch ihre geschnitzten Bilder.
Gott hörte es und ergrimmte, und er verachtete Israel sehr.
Und er verließ die Wohnung in Silo, das Zelt, das er unter den Menschen aufgeschlagen hatte.
Und er gab in die Gefangenschaft seine Kraft, und seine Herrlichkeit in die Hand des Bedrängers.
Und er gab sein Volk dem Schwert preis, und gegen sein Erbteil ergrimmte er.
Seine Jünglinge fraß das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen;
seine Priester fielen durchs Schwert, und seine Witwen weinten nicht.
Da erwachte wie ein Schlafender der Herr, wie ein Held, der vom Wein jauchzt;
und er schlug seine Feinde von hinten, gab ihnen ewige Schmach.
Und er verwarf das Zelt Josephs, und den Stamm Ephraim erwählte er nicht;
sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er geliebt hat.
Und er baute sein Heiligtum wie Höhen, wie die Erde, die er auf ewig gegründet hat.
Und er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn von den Schafhürden;
hinter den Säugenden weg ließ er ihn kommen, um Jakob, sein Volk, zu weiden, und Israel, sein Erbteil.
Und er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie.