Inhalt

Thema: Christus ist mein Leben
Im ersten Kapitel bringt Paulus seine enge Verbundenheit mit den Philippern zum Ausdruck. Er schreibt über seine Gefangenschaft, die sich sogar nützlich auf die Verkündigung des Evangeliums ausgewirkt hat. Im zweiten Kapitel wird die Erniedrigung und Erhöhung Jesu eindrücklich beschrieben, außerdem wird der Leser zu einem Leben herausgefordert, das dem Evangelium entspricht. Im dritten Kapitel warnt Paulus vor einem Rückfall in die Werkgerechtigkeit und ruft auf, dem Ziel, der himmlischen Berufung, nachzujagen. Im vierten Kapitel bringt er nach einigen praktischen Anweisungen seine Freude über die Gaben der Gemeinde zum Ausdruck.

Abfassung

Zweifellos ist Paulus der Verfasser dieses Briefes. Das wird aus Philipper 1,1 sowie aus den vielen persönlichen Nachrichten deutlich. Wahrscheinlich schrieb Paulus den Philipperbrief während seiner Gefangenschaft im Jahre 62/63 n. Chr. in Rom.

Empfänger

Der Brief wurde von Paulus an die Gemeinde in Philippi gerichtet. Philippi war die bedeutendste Stadt im Ostteil von Mazedonien. Sie lag in einer fruchtbaren Gegend, in der es auch Goldminen gab. Etwa 169 v. Chr. wurde die Stadt von den Römern besiegt und zu einer römischen Kolonie gemacht. Die offizielle Sprache war Latein, aber die Umgangssprache war Griechisch. Neben der griechischen Bevölkerung und den römischen Soldaten lebten auch Juden in Philippi, die allerdings keine eigene Synagoge besaßen.
Während seiner zweiten Missionsreise kam Paulus mit seinen Mitarbeitern aufgrund einer Weisung des Heiligen Geistes nach Philippi in Mazedonien (Apg 16,9-10). An einer Gebetsstätte verkündigte Paulus das Evangelium, und die Purpurhändlerin Lydia nahm als erste das Evangelium an (Apg 16,11-15). Nachdem Paulus eine Magd von einem Wahrsagegeist befreit hatte, entstand ein Aufruhr in der Stadt (Apg 16,16-22). Daraufhin wurden Paulus und Silas ins Gefängnis geworfen. Die kurze Zeit im Gefängnis diente dazu, dass der Kerkermeister mit seiner Familie zum Glauben kam (Apg 16,23-34). Nachdem Paulus und Silas aus dem Gefängnis entlassen worden waren, zogen sie weiter. In Philippi aber war eine junge Gemeinde entstanden (Apg 16,[[2]]), die erste Gemeinde auf europäischem Boden. Einen weiteren Besuch in Philippi machte Paulus auf seiner dritten Missionsreise (Apg 20,6).

Zweck

Aus dem Gefängnis teilte Paulus der Gemeinde in Philippi einige Nachrichten über sein Ergehen mit. Außerdem kündigte er in seinem Brief an, dass er Epaphroditus nach Philippi geschickt habe und Timotheus auch bald kommen werde. Er ermahnte Evodia und Syntyche zur Einheit, und er brachte seine Freude über die Gaben der Gemeinde zum Ausdruck.

Einteilung

Persönliche Nachrichten des Paulus (Phil 1,1-26)

  1. Verfasser, Empfänger, Gruß (Phil 1,1-2)
  2. Die Gebete des Paulus für die Gemeinde (Phil 1,3-11)
  3. Die Gefangenschaft des Paulus (Phil 1,12-26)
    1. Sie dient zur Verbreitung des Evangeliums (Phil 1,12-18)
    2. Sie dient zur Verherrlichung Christi (Phil 1,19-21)
    3. Sie weckt die Sehnsucht, bei Christus zu sein (Phil 1,22-26)

Das Leben gemäß dem Evangelium (Phil 1,27-2,18)

  1. Das Leben im Glaubenskampf (Phil 1,27-30)
  2. Das Leben in Demut nach dem Vorbild Jesu (Phil 2,1-11)
  3. Das Leben in der Hingabe (Phil 2,12-18)

Nachrichten von Mitarbeitern (Phil 2,19-30)

  1. Die Empfehlung des Timotheus (Phil 2,19-24)
  2. Die Sendung des Epaphroditus (Phil 2,25-30)

Warnungen und Ermahnungen (Phil 3,1-4,9)

  1. Die Gefahr des Rückfalls in die Gesetzesgerechtigkeit (Phil 3,1-11)
  2. Aufruf, dem einen Ziel nachzujagen (Phil 3,12-16)
  3. Warnung vor den Feinden des Kreuzes (Phil 3,17-19)
  4. Die himmlische Heimat der Gläubigen (Phil 3,20-21)
  5. Ermahnung zur Einheit (Evodia und Syntyche) (Phil 4,1-3)
  6. Aufruf zur Freude im Herrn (Phil 4,4-9)

Der Briefschluss (Phil 4,10-23)

  1. Die Freude des Apostels über die Gaben der Philipper (Phil 4,10-20)
  2. Grüße und Segenswunsch (Phil 4,21-23)

Besonderheiten

  • Der Philipperbrief führt zu dem Geheimnis der wahren Freude. Er wird auch „Brief der Freude“ genant. Die zuversichtliche und siegreiche Seite des Christseins wird besonders betont. Trotz äußerlicher Schwierigkeiten ist es möglich, innerlich gelassen und zufrieden zu sein.
  • Der Philipperbrief ist ein sehr persönlicher Brief. Auffallend oft (ca. 52 mal) gebraucht Paulus die Ich-Form
  • Christus wird dargestellt in seiner Größe, in seiner Erniedrigung und Liebe zu uns (Phil 2,5-11). Paulus warnt die Gemeinde vor falschen Lehrern, die sie in die Gesetzesgerechtigkeit zurückführen wollen. Er ruft sie auf, ein Leben zu führen, das dem Evangelium Jesu Christi entspricht.
 

Erklärung der Farben

im Bibeltext

Blau Handeln Gottes
Blau Rede Gottes
Rot Betrift mein Leben
Grün

Verheißung / Versprechen

Grün Verheißung / Versprechen
Braun wichtig
Beige wichtig
Türkis Jesus
Gelb Heiliger Geist