Jakobus

Inhalt

Thema: So sieht das Leben im Glauben praktisch aus
Der Brief des Jakobus ist sehr praktisch gehalten. Der rechte Glaube soll durch Taten zur Ausführung kommen und sich in Anfechtungen bewähren. Darum wird wenig über die christliche Lehre, dafür aber umso mehr über das christliche Leben gesprochen. Die Themen sind vielfältig. Jakobus schreibt über den Umgang mit Anfechtungen, die rechte Weisheit, die Geduld, die Beziehung zwischen Glaube und Werke, über Reiche und Arme in der Gemeinde, die Gefahr des Reichtums, die Macht der Zunge und über das Gebet für Kranke.
 

Abfassung

Der Verfasser dieses Briefes stellt sich in Jakobus 1,1 kurz vor:
Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, an die zwölf Stämme, die unter den Völkern verstreut wohnen: Freut euch!(Jak 1,1)
Da im Neuen Testament mehrere Personen mit dem Namen Jakobus vorkommen, ist es nicht einfach, festzustellen, welcher von ihnen der Verfasser dieses Briefes ist. Am naheliegendsten ist es, Jakobus, den Bruder des Herrn Jesus, als Verfasser anzusehen.
Jesus hatte einen leiblichen Bruder mit dem Namen Jakobus (Mt 13,55; Mk 6,[[2]]). Dieser Jakobus hatte eine Begegnung mit dem Herrn nach seiner Auferstehung (1. Kor 15,7). Es könnte sein, dass er aufgrund dieses Erlebnisses zum Glauben gekommen ist. Später sehen wir ihn in einer bedeutenden Position in der Gemeinde in Jerusalem (Apg 12,17; 15,13-21; 21,18; Gal 1,19; 2,9). Aus 1. Korinther 9,5 kann geschlossen werden, dass er verheiratet war. Dem Geschichtsschreiber Josephus gemäß wurde Jakobus im Jahre 62 n. Chr. gesteinigt.
Außer ihm werden im Neuen Testament drei weitere Männer mit dem Namen Jakobus erwähnt. Sie kommen aber kaum als Verfasser in Frage. Von ihnen wissen wir nur wenig:
  1. Jakobus, der Sohn des Zebedäus, war ein Jünger Jesu und der erste Apostel, der bereits 44 n. Chr. den Märtyrertod erlitt (Mk 1,19; 3,17; 10,35-40; Lk 9,52-56; Apg 12,2).
  2. Jakobus, der Sohn des Alphäus (Mt 10,3; Mk 3,18; Lk 6,15).
  3. Jakobus, der Vater des Apostels Judas (Lk 6,16; Apg 1,13).
Das Datum der Abfassung bleibt ungewiss. Da sich dieser Brief nicht mit Irrlehren auseinandersetzt, die später auftraten, könnte ein frühes Datum angenommen werden. Vielleicht wurde er schon in der Zeit zwischen 40-45 n. Chr. in Jerusalem abgefasst. Er könnte sogar der älteste Brief des Neuen Testaments sein.

Empfänger

Die Empfänger des Briefes werden in Jakobus 1,1 genannt. Es sind „die zwölf Stämme, die unter den Völkern zerstreut wohnen“. Die mehrfache Anrede „liebe Brüder“ (z.B. Jak 1,2.19; 2,1) bestätigt, dass die Empfänger Christen waren. An welchem Ort sie sich befanden, kann nicht mehr gesagt werden. Es handelt sich wohl allgemein um Judenchristen, die außerhalb Palästinas lebten.

Zweck

  • Schon in der ersten Zeit der Gemeinde gingen die Christen durch schwere Versuchungen. Jakobus schrieb diesen Brief, um ihnen den Zweck der Anfechtungen zu zeigen und zum geduldigen Tragen zu ermutigen.
  • Es ging ihm darum zu zeigen, dass der Glaube und danach die Werke das lebendige Christsein ausmachen und für den Christen unentbehrlich sind.
  • Es gab in den Gemeinden außerdem Missstände (z.B. in der Beziehung zwischen den Armen und Reichen), die Jakobus aufdeckt und zu klären versucht.

Einteilung

Der Aufbau des Jakobusbriefes kann mit dem Buch der Sprüche verglichen werden. Er besteht aus einer Zusammenstellung verschiedener Ermahnungen und Ermutigungen.
  1. Verfasser, Empfänger, Gruß (Jak 1,1!)
  2. Die Standhaftigkeit des Christen in der Anfechtung (Jak 1,2-18)
  3. Das Hören und Tun des Wortes Gottes (Jak 1,19-27)
  4. Der rechte Umgang mit Armen und Reichen in der Gemeinde (Jak 2,1-13)
  5. Die Beziehung zwischen dem Glauben und den Werken des Christen (Jak 2,14-26)
  6. Warnung vor dem Missbrauch der Zunge (Jak 3,1-12)
  7. Zwei unterschiedliche Arten der Weisheit (Jak 3,13-18)
  8. Warnung vor Freundschaft mit der Welt (Jak 4,1-12)
  9. Warnung vor selbstsicherem Plänemachen (Jak 4,13-17)
  10. Das Gericht über den ungerechten Reichtum (Jak 5,1-6)
  11. Ermahnung zur Geduld im Blick auf die Wiederkunft des Herrn (Jak 5,7-12)
  12. Das Gebet für die Kranken (Jak 5,13-18)
  13. Abschließende Ermahnung: unsere Verantwortung für die Irrenden (Jak 5,19-20)

Besonderheiten

  • Der Schwerpunkt liegt auf den Hinweis, wie das Leben als Christ praktisch aussehen soll. Deswegen werden viele Aussagen in Befehlsform gemacht. Der Brief fordert zu einem geheiligten Lebenswandel heraus. Er zeigt die Auswirkungen echten Glaubens.
  • Das Leben im Glauben erweist sich in den Werken des Christen. Durch gute Werke kann zwar niemand gerettet werden, doch der Glaube an Jesus soll durch gute Werke zum Ausdruck kommen und gelebt werden.
  • Die Meinung, Jakobus habe den Brief geschrieben, um die Lehre des Paulus von der Rechtfertigung aus Glauben zu untergraben, ist nicht haltbar. Die Lehren des Paulus und des Jakobus stehen nicht im Widerspruch zueinander. Außerdem ist zu bedenken, dass der Jakobusbrief wahrscheinlich schon früher als die Paulusbriefe geschrieben wurde.
  • Der Jakobusbrief enthält viele Bilder und Vergleiche aus der Natur.
  • Jakobus erwähnt Jesus nur selten. Dafür sind aber seine Lehre und seine Sprache Jesu Art sehr ähnlich. Es gibt viele Parallelen zur Bergpredigt (vgl. Jak 1,2.5; 2,10.13-17; 3,17-18; 4,4.5.11.12; 5,2.10.12).

Erklärung der Farben

im Bibeltext

Blau Handeln Gottes
Blau Rede Gottes
Rot Betrift mein Leben
Grün

Verheißung / Versprechen

Grün Verheißung / Versprechen
Braun wichtig
Beige wichtig
Türkis Jesus
Gelb Heiliger Geist