Hesekiel

Inhalt

Thema: Das Gericht über Jerusalem und die zukünftige Wiederherstellung
Der Prophet Hesekiel richtet seine Verkündigung an Juden in der babylonischen Gefangenschaft. Sowohl dort wie auch in Jerusalem war ihr Lebensstil von Gottlosigkeit gekennzeichnet (vgl. Hes 2,1-7). Durch viele Gleichnisreden und sinnbildliche Handlungen macht Hesekiel ihnen die Notwendigkeit des Gerichtes Gottes deutlich. Damit verbunden ist der Appell zu einer echten Bekehrung hin zu dem lebendigen Gott. Im mittleren Teil des Buches spricht Hesekiel das Gericht Gottes über sieben benachbarte Nationen aus. Der dritte Teil ist von großer Bedeutung. Dort geht es um die Wiederherstellung Israels, das zukünftige Gericht über die Nationen und die Wiedereinsetzung des Tempeldienstes.

Verfasser

Der Name „Hesekiel“ könnte mit „Gott ist stark“ oder „Gott stärkt“ übersetzt werden. Hesekiel, der Priester und Prophet, wurde als Sohn des [[[[3]]]] im Jahre 622 v. Chr. in Jerusalem geboren. Er war ein Zeitgenosse von Jeremia, der in Jerusalem, und von Daniel, der in Babylon wirkte.
Bei der Eroberung Jerusalems im Jahre 597 v. Chr. (- die zweite Wegführung) wurde Hesekiel - zusammen mit Jojachin und 10.000 Gefangenen aus seinem Volk - in die babylonische Gefangenschaft geführt (2. Kö 24,14-18). Dort wohnte er in einem eigenen Haus (Hes 3,24; 8,1) am Fluss Kebar (vermutlich ein zum Euphrat führender Kanal). Hesekiel war verheiratet. Seine Frau starb während des Beginns der letzten babylonischen Belagerung Jerusalems (Hes 24,1.15-18).
In seinem Volk wurde Hesekiel als Prophet anerkannt (Hes 8,1; 14,1; 20,1; 33,30.31). Er war mindestens 23 Jahre lang unter den Weggeführten im Land der Chaldäer als Prophet tätig. Das Datum seines Todes ist nicht bekannt. Wahrscheinlich kehrte er nicht aus der babylonischen Gefangenschaft zurück. Manche außergewöhnliche Lebenserfahrungen waren Teil seiner Botschaft. Durch sie sollte er ein Wahrzeichen für das Volk Israel sein (Hes 24,24-27).

Abfassung

Die Verfasserschaft dieses Buches durch Hesekiel ist allgemein anerkannt und geht aus dem Inhalt deutlich hervor. Er stellt sich selbst in Hesekiel 1,3 vor:

Da geschah das Wort des Herrn zu Hesekiel, dem Sohn des Busi, dem Priester, im Lande der Chaldäer am Fluss Kebar. (Hes 1,3)

Eine weitere Bestätigung für die Abfassung durch Hesekiel ist Hesekiel 24,1.2. Die vielen Aussagen über den Priesterdienst und den Tempel weisen auf die Abfassung durch den Priester Hesekiel hin. Er schrieb durchgehend in der ersten Person.
Über die Zeitpunkte seiner Prophetien machte Hesekiel mehrere genaue Angaben. Demnach könnten sie in der Zeit von 592-570 v. Chr. gegeben worden sein.
Der Ort der Abfassung lag außerhalb Palästinas. Als er seine erste Prophetie empfing, befand er sich am Fluss Kebar im Lande der Chaldäer (Hes 1,3), ca. 80 km südöstlich von Babylon.

Zeitabschnitt

Das Buch Hesekiel erstreckt sich von der Zeit der Unterdrückung Judas durch Nebukadnezar bis in die Zeit der babylonischen Gefangenschaft. Das babylonische Weltreich befand sich unter dem König Nebukadnezar gerade auf dem Höhepunkt seiner Macht.
Da dieses Buch einen stärkeren priesterlichen Charakter hat, wird über jüdische Politik nur wenig gesagt. Außer Hesekiel weissagten vor und während der babylonischen Gefangenschaft die Propheten Nahum, Jeremia, Habakuk, Zefanja und Daniel.
Daniels Dienst hatte eine besondere Bedeutung für das Wohlergehen der Weggeführten in der Gefangenschaft. Er wurde bei der ersten Wegführung nach Babel (597 v. Chr.) mitgenommen und bekam eine Tätigkeit am königlichen Hof. Er regierte ab 603 v. Chr. unter Nebukadnezar über das Land Babel (Dan 2,48). Dreimal wird Daniel von Hesekiel erwähnt (Hes 14,14.20; 28,3).

Einteilung

Das Gericht über Juda (Hes 1-24)

  1. Hesekiels Berufung zum Propheten (Die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn) (Hes 1-3)
  2. Ankündigung der Zerstörung Jerusalems (Hes 4-5)
  3. Strafankündigung gegen das Land Israel (Hes 6-7)
  4. Der Götzendienst in Jerusalem (Der Weggang der Herrlichkeit des Herrn) (Hes 8-13)
  5. Die Situation Judas, in Gleichnissen dargestellt (Hes 14-24)

Das Gericht über die Nationen (Hes 25-32)

  1. Das Gericht über die Nachbarn Judas (Ammon, Moab, Edom, Philister) (Hes 25)
  2. Das Gericht über Tyrus (Hes 26,1-28,19)
  3. Das Gericht über Sidon (Hes 28,20-26)
  4. Das Gericht über Ägypten (Hes 29-32)

Die Wiederherstellung Israels (Hes 33-48)

  1. Die Nachricht vom Fall Jerusalems (Hes 33)
  2. Die schlechten Hirten und der gute Hirte (Hes 34)
  3. Das Gericht über Edom (Hes 35)
  4. Die Erneuerung Israels (Hes 36-37)
  5. Weissagung gegen Gog und Magog (Hes 38-39)
  6. Die Einsetzung der Gottesdienste im neuen Tempel (Hes 40-48)

Zweck

  • In der Gefangenschaft bestand für das Volk die Gefahr, den Glauben an den lebendigen Gott zu verlieren. Es war wichtig für das Volk, einen Lehrer zu haben, der sie in den Wegen Gottes unterwies. In dieser Situation berief Gott den Propheten Hesekiel, der sie zum Gehorsam gegenüber Gott aufrief.
  • Für viele Juden war es schwer, sich vorzustellen, dass Jerusalem den Feinden preisgegeben und zerstört werden würde. Hesekiel machte ihnen deutlich, dass das Gericht aufgrund ihrer Gottlosigkeit unaufhaltbar ist. Er widersprach damit den Aussagen der falschen Propheten.
  • Die Visionen von der Herrlichkeit Gottes machen Gottes Heiligkeit deutlich. Die Herrlichkeit Gottes befand sich im Tempel in Jerusalem, sie musste ihn aber aufgrund der Sündhaftigkeit des Volkes verlassen. Die letzten Kapitel zeigen, dass ein neuer Tempel gebaut werden soll, der Gottesdienst wieder eingerichtet wird und somit die Herrlichkeit Gottes in den Tempel zurückkehren wird.

Erklärung der Farben

im Bibeltext

Blau Handeln Gottes
Blau Rede Gottes
Rot Betrift mein Leben
Grün

Verheißung / Versprechen

Grün Verheißung / Versprechen
Braun wichtig
Beige wichtig
Türkis Jesus
Gelb Heiliger Geist