Tag 35

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Fragen

  • Welche Hoffnung und Sehnsucht, die über den Tod hinausgeht, bringt Hiob zu Ausdruck?
  • Auch die zweite Rede Zofars kann Hiob nicht akzeptieren. Womit weist er dessen Argumente zurück?

Bibeltext

Hiob 18

1 Und Bildad, der Schuchiter, antwortete und sprach:

2 Bis wann wollt ihr auf Worte Jagd machen? Werdet verständig, und danach wollen wir reden! 3 Warum werden wir für Vieh gehalten, sind dumm in euren Augen?
4 Du, der sich selbst zerfleischt in seinem Zorn, soll um deinetwillen die Erde verlassen werden und ein Fels von seiner Stelle wegrücken? 5 Doch das Licht der Gottlosen wird erlöschen, und nicht leuchten wird die Flamme seines Feuers. 6 Das Licht wird finster in seinem Zelt, und seine Lampe erlischt über ihm. 7 Die Schritte seiner Kraft werden eingeengt werden, und sein Plan wird ihn stürzen. 8 Denn durch seine <eigenen> Füße wird er ins Netz getrieben, und auf Fallgittern schreitet er. 9 Der Fallstrick wird <seine> Ferse erfassen, die Schlinge ihn ergreifen. 10 Sein Garn ist verborgen in der Erde und seine Falle auf dem Pfad. 11 Schrecken ängstigen ihn ringsum und scheuchen ihn auf Schritt und Tritt. 12 Seine Kraft wird aufgezehrt werden durch Hunger, und das Verderben steht bereit an seiner Seite. 3 Der Erstgeborene des Todes wird die Glieder seines Leibes fressen, seine Glieder wird er fressen. 14 Seine Zuversicht wird weggerissen werden aus seinem Zelt, und es wird ihn forttreiben zum König der Schrecken. 15 Was nicht sein ist, wird in seinem Zelt wohnen, auf seine Wohnstätte wird Schwefel gestreut werden. 16 Unten werden seine Wurzeln verdorren, und oben werden seine Zweige verwelken. 17 Sein Andenken verschwindet von der Erde, und auf der Fläche des Landes hat er keinen Namen. 18 Man wird ihn aus dem Licht in die Finsternis stoßen und aus der Welt ihn verjagen. 19 Er wird keinen Sohn und keinen Nachkommen haben unter seinem Volk, noch wird ein Entronnener in seinen Wohnsitzen sein. 20 Über seinen Tag entsetzen sich die im Westen Wohnenden, und die im Osten erfasst Schauder.

21 Ja, so sind die Wohnungen des Ungerechten, und so ist die Stätte dessen, der Gott nicht kennt.

Hiob 19

1 Und Hiob antwortete und sprach:

2 Wie lange wollt ihr meine Seele plagen und mich mit Worten zermalmen? 3 Schon zehnmal habt ihr mich geschmäht; ihr schämt euch nicht, mich zu verletzen.
4 Und habe ich auch wirklich geirrt, so bleibt <doch> mein Irrtum bei mir. 5 Wenn ihr wirklich gegen mich großtun und meine Schmach gegen mich darlegen wollt, 6 so wisst denn, dass Gott mich <in meinem Recht> gebeugt und mich umstellt hat mit seinem Netz.

7 Siehe, ich schreie über Gewalttat und werde nicht erhört; ich rufe um Hilfe, und da ist kein Recht. 8 Er hat meinen Weg verzäunt, dass ich nicht hinüber kann, und auf meine Pfade legte er Finsternis. 9 Meine Ehre hat er mir ausgezogen und die Krone meines Hauptes weggenommen. 10 Er hat mich ringsum niedergerissen, so dass ich vergehe, und hat meine Hoffnung ausgerissen wie einen Baum. 11 Und seinen Zorn ließ er gegen mich entbrennen und achtete mich seinen Feinden gleich. 12 Miteinander kamen seine Scharen und bahnten ihren Weg gegen mich und lagerten sich rings um mein Zelt. 13 Meine Brüder hat er von mir entfernt, und meine Bekannten sind mir ganz entfremdet. 14 Meine Verwandten bleiben aus, und meine Vertrauten haben mich vergessen. 15 Meine Hausgenossen und meine Mägde achten mich für einen Fremden; ein Ausländer bin ich in ihren Augen geworden. 16 Meinem Knecht rufe ich, und er antwortet nicht; mit meinem Mund muss ich zu ihm flehen. 17 Mein Atem ist meiner Frau zuwider, und mein übler Geruch den Kindern meiner Mutter. 18 Sogar kleine Kinder verachten mich; will ich aufstehen, so reden sie über mich. 19 Alle meine Vertrauten verabscheuen mich, und die, die ich liebte, haben sich gegen mich gekehrt. 20 Mein Gebein klebt an meiner Haut und an meinem Fleisch, und <nur> mit der Haut meiner Zähne bin ich entkommen.

21 Erbarmt euch meiner, erbarmt euch meiner, ihr meine Freunde, denn die Hand Gottes hat mich angetastet! 22 Warum verfolgt ihr mich wie Gott und werdet meines Fleisches nicht satt? 23 O dass doch meine Worte aufgeschrieben würden, dass sie in ein Buch gezeichnet würden, 24 mit eisernem Griffel und Blei in den Felsen eingehauen auf ewig!

25 Und ich, ich weiß, dass mein Erlöser 🛟 lebt, und als der Letzte wird er auf der Erde stehen; 26 und ist nach meiner Haut dies da zerstört, so werde ich aus meinem Fleisch Gott anschauen👀, 27 den ich selbst mir anschauen 👀 und den meine Augen 👀 sehen 👀 werden, und kein anderer: Meine Nieren verschmachten in meinem Innern.

28 Wenn ihr sagt: Wie wollen wir ihn verfolgen? – und dass die Wurzel der Sache sich in mir befinde, 29 so fürchtet euch vor dem Schwert! Denn das Schwert ist der Grimm über die Ungerechtigkeiten; damit ihr wisst, dass es ein Gericht gibt.

Hiob 20

1 Und Zophar, der Naamatiter, antwortete und sprach:

2 Darum geben meine Gedanken mir Antwort, und deswegen bin ich innerlich erregt: 3 Eine Zurechtweisung, mir zur Schande, höre ich; aber <mein> Geist antwortet mir aus meiner Einsicht.

4 Weißt du dies, dass von jeher, seitdem der Mensch auf die Erde gesetzt wurde, 5 der Jubel der Gottlosen kurz und die Freude des Ruchlosen für einen Augenblick war? 6 Stiege auch seine Höhe bis zum Himmel hinauf, und rührte sein Haupt an die Wolken – 7 gleich seinem Kot vergeht er für immer; die ihn gesehen haben, sagen: Wo ist er? 8 Wie ein Traum verfliegt er, und man findet ihn nicht, und er wird verscheucht wie ein Nachtgesicht. 9 Das Auge hat ihn erblickt und <sieht ihn> nie mehr, und seine Stätte gewahrt ihn nicht mehr. 10 Seine Kinder müssen den Armen Wiedergutmachung leisten, und seine Hände sein Vermögen zurückgeben. 11 Seine Knochen waren voll seiner Jugendkraft, und <nun> liegt sie mit ihm im Staub.

12 Wenn das Böse in seinem Mund süß war, er es verbarg unter seiner Zunge, 13 es aufsparte und nicht fahren ließ und es zurückhielt unter seinem Gaumen: 14 so ist <doch nun> seine Speise in seinen Eingeweiden verwandelt; Schlangengalle ist in seinem Innern. 15 Reichtum hat er verschlungen, und er speit ihn aus: Aus seinem Bauch treibt Gott ihn heraus. 16 Schlangengift sog er ein: Es tötet ihn die Zunge der Otter. 17 Nicht darf er sich laben an Fluten, strömenden Bächen von Honig und Milch. 18 Das Errungene gibt er zurück, und er darf es nicht verschlingen; an dem Vermögen, das er erworben hat, darf er sich nicht freuen. 19 Denn er hat misshandelt, verlassen die Geringen; Häuser hat er an sich gerissen und wird sie nicht ausbauen. 20 Denn er kannte keine Ruhe in seinem Innern; mit seinem Teuersten wird er nicht entkommen. 21 Nichts entging seiner Fressgier; darum wird sein Wohlstand nicht von Dauer sein. 22 In der Fülle seines Überflusses wird er in Bedrängnis sein; die Hand jedes Notleidenden wird über ihn kommen. 23 Es wird geschehen: Um seinen Bauch zu füllen, wird Gott die Glut seines Zorns in ihn entsenden und sie auf ihn regnen lassen in sein Fleisch hinein. 24 Flieht er vor den eisernen Waffen, so wird der eherne Bogen ihn durchbohren. 25 Er zieht <am Pfeil>, und er kommt aus dem Leib hervor, und das glänzende Eisen aus seiner Galle. Er geht dahin: Schrecken <kommen> über ihn. 26 Alle Finsternis ist aufgespart für seine Schätze; ein Feuer, das nicht angeblasen ist, wird ihn fressen, wird verzehren, was in seinem Zelt übrig geblieben ist. 27 Der Himmel wird seine Ungerechtigkeit enthüllen und die Erde sich gegen ihn erheben. 28 Der Ertrag seines Hauses wird weggeführt werden, wird zerrinnen am Tag seines Zorns.

29 Das ist das Teil des gottlosen Menschen von Gott und das von Gott ihm zugesprochene Los.

Hiob 21

1 Und Hiob antwortete und sprach:

2 Hört, hört meine Rede, und dies ersetze eure Tröstungen! 3 Ertragt mich, und ich will reden, und nachdem ich geredet habe, magst du spotten. 4 Richtet sich meine Klage an einen Menschen? Oder warum sollte ich nicht ungeduldig sein? 5 Wendet euch zu mir und entsetzt euch, und legt die Hand auf den Mund!

6 Ja, wenn ich daran denke, so bin ich bestürzt, und Schauder erfasst mein Fleisch. 7 Warum leben die Gottlosen, werden alt, nehmen sogar an Macht zu? 8 Ihre Nachkommen stehen fest vor ihnen, mit ihnen, und ihre Sprösslinge vor ihren Augen. 9 Ihre Häuser haben Frieden, ohne Furcht, und Gottes Rute ist nicht über ihnen. 10 Sein Stier belegt und befruchtet sicher, seine Kuh kalbt und wirft nicht fehl. 11 Ihre kleinen Kinder schicken sie aus wie eine Herde, und ihre Knaben hüpfen umher. 12 Sie erheben die Stimme bei Tamburin und Laute und sind fröhlich beim Klang der Schalmei. 13 Im Wohlergehen verbringen sie ihre Tage, und in einem Augenblick sinken sie in den Scheol hinab. Und doch sprechen sie zu Gott: 14 Weiche von uns! Und nach der Erkenntnis deiner Wege verlangen wir nicht! 15 Was ist der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten, und was nützt es uns, dass wir ihn <bittend> angehen?

16 Siehe, ihr Wohlergehen steht nicht in ihrer Hand. Der Rat der Gottlosen sei fern von mir! 17 Wie oft geschieht es, dass die Leuchte der Gottlosen erlischt und ihr Verderben über sie kommt, dass er ihnen Schlingen zuteilt in seinem Zorn, 17 dass sie wie Stroh werden vor dem Wind und wie Spreu, die der Sturmwind entführt? 19 Gott spart, <sagt ihr>, sein Unheil auf für seine Kinder. – Er vergelte ihm, dass er es fühle! 20 Seine Augen sollen sein Verderben sehen, und vom Grimm des Allmächtigen trinke er! 21 Denn was liegt ihm an seinem Haus nach ihm, wenn die Zahl seiner Monate durchschnitten ist? – 22 Kann man Gott Erkenntnis lehren, da er es ja ist, der die Hohen richtet? 23 Dieser stirbt in seiner Vollkraft, ganz wohlgemut und sorglos. 24 Seine Gefäße sind voll Milch, und das Mark seiner Gebeine ist getränkt. 25 Und jener stirbt mit bitterer Seele und hat das Gute nicht genossen. 26 Miteinander liegen sie im Staub, und Gewürm bedeckt sie.

27 Siehe, ich kenne eure Gedanken und die Anschläge, womit ihr mir Gewalt antut. 28 Denn ihr sagt: Wo ist das Haus des Edlen und wo das Wohnzelt der Gottlosen? 29 Habt ihr nicht die befragt, die des Weges vorüberziehen? Und erkennt ihr ihre Merkmale nicht: 30 dass der Böse verschont wird am Tag des Verderbens, dass sie am Tag der Zornesfluten weggeleitet werden? 31 Wer wird ihm ins Angesicht seinen Weg kundtun? Und hat er gehandelt, wer wird es ihm vergelten? 32 Und er wird zu den Gräbern hingebracht, und auf dem Grabhügel wacht er. 33 Süß sind ihm die Schollen des Tals. Und hinter ihm her ziehen alle Menschen, und vor ihm her <gingen sie> ohne Zahl.

34 Wie tröstet ihr mich nun mit Dunst? Und von euren Antworten bleibt <nur> Treulosigkeit übrig.


Meine Antworten

Welche Hoffnung und Sehnsucht, die über den Tod hinausgeht, bringt Hiob zu Ausdruck?

  • Ich weiß das mein Erlöser lebt (Hi 19,25)
  • Ich werde Gott schauen (Hi 19,26)
  • Ich werde Gott sehen, aber nicht als Fremder ((Hi 19,27)

Auch die zweite Rede Zofars kann Hiob nicht akzeptieren. Womit weist er dessen Argumente zurück?

  • Er bring seine Anliegen nicht Menschen vor (Hi 21,4)
  • Den Gottlosen geht es gut (Hi 21,7-13)

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Weiterführende Dokumente

 

Tag 34

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Fragen

  • Womit muss derjenige rechnen, der sich gegen Gott auflehnt?
  • Worin sieht Hiob selbst die Ursache seines Leidens?

Bibeltext

Hiob 15

1 Und Eliphas, der Temaniter, antwortete und sprach:

2 Wird ein Weiser windige Erkenntnis antworten, und wird er sein Inneres füllen mit Ostwind, 3 streitend mit Reden, die nichts taugen, und mit Worten, womit er nicht nützt? 4 Ja, du vernichtest die Gottesfurcht und schmälerst die Andacht vor Gott. 5 Denn deine Ungerechtigkeit belehrt deinen Mund, und du wählst die Sprache der Listigen. 6 Dein Mund verdammt dich, und nicht ich; und deine Lippen zeugen gegen dich.

7 Bist du als Erster zum Menschen gezeugt und vor den Hügeln du geboren?
8 Hast du im Rat Gottes zugehört und die Weisheit an dich gerissen?
9 Was weißt du, das wir nicht wüssten, <was> verstehst du, das uns nicht bekannt wäre?
10 Unter uns sind auch Alte, auch Greise, reicher an Tagen als dein Vater.

11 Sind dir zu wenig die Tröstungen Gottes, und ein sanftes Wort an dich <zu gering>?
12 Was reißt dein Herz dich hin, und was zwinkern deine Augen, 13 dass du gegen Gott dein Schnauben kehrst und Reden hervorkommen lässt aus deinem Mund?
14 Was ist der Mensch, dass er rein sein sollte, und der von einer Frau Geborene, dass er gerecht wäre?
15 Siehe, auf seine Heiligen vertraut er nicht, und die Himmel sind nicht rein in seinen Augen, 16 wie viel weniger der Abscheuliche und Verderbte, der Mann, der Unrecht trinkt wie Wasser!

17 Ich will es dir berichten, höre mir zu; und was ich gesehen habe, will ich erzählen, 18 was die Weisen verkündigt und nicht verhehlt haben von ihren Vätern her – 19 ihnen allein war das Land übergeben, und kein Fremder zog durch ihre Mitte –:

20 Alle seine Tage wird der Gottlose gequält, und eine <kleine> Zahl von Jahren ist dem Gewalttätigen aufgespart. 21 Die Stimme von Schrecknissen ist in seinen Ohren, im Frieden kommt der Verwüster über ihn; 22 er glaubt nicht an eine Rückkehr aus der Finsternis, und er ist ausersehen für das Schwert. 23 Er schweift umher nach Brot – wo <ist es>? Er weiß, dass neben ihm ein Tag der Finsternis bereitet ist. 24 Angst und Bedrängnis schrecken ihn, sie überwältigen ihn wie ein König, gerüstet zum Sturm.
25 Weil er seine Hand gegen Gott ausgestreckt hat und gegen den Allmächtigen trotzte, 26 gegen ihn anrannte mit gerecktem Hals, mit den dichten Buckeln seiner Schilde;  27 weil er sein Angesicht bedeckt hat mit seinem Fett und Speck angesetzt hat an den Lenden – 28 und er bewohnte zerstörte Städte, Häuser, die nicht bewohnt werden sollten, die zu Steinhaufen bestimmt waren –, 29 <so> wird er nicht reich werden, und sein Vermögen wird keinen Bestand haben; und nicht neigt sich zur Erde, was solche besitzen. 30 Er entweicht nicht der Finsternis; seine Schösslinge versengt die Flamme; und er muss weichen durch den Hauch seines Mundes.

31 Er verlasse sich nicht auf Nichtiges, er wird getäuscht; denn Nichtiges wird seine Vergeltung sein. 32 Noch ist sein Tag nicht da, so erfüllt es sich; und sein Palmzweig wird nicht grün. 33 Wie der Weinstock stößt er seine unreifen Früchte ab, und wie der Olivenbaum wirft er seine Blüte ab. 34 Denn der Hausstand des Ruchlosen ist unfruchtbar, und Feuer frisst die Zelte der Bestechung. 35 Sie sind schwanger mit Mühsal und gebären Unheil, und ihr Inneres bereitet Trug.

Hiob 16

1 Und Hiob antwortete und sprach:

2 Ich habe vieles dergleichen gehört; leidige Tröster seid ihr alle! 
3 Hat es ein Ende mit den windigen Worten? Oder was reizt dich, dass du antwortest?
4 Auch ich könnte reden wie ihr. Wenn eure Seele an der Stelle meiner Seele wäre, könnte ich Worte gegen euch zusammenreihen und mein Haupt über euch schütteln; 5 ich wollte euch stärken mit meinem Mund, und das Beileid meiner Lippen würde <euch> Linderung bringen. 6 Wenn ich rede, so wird mein Schmerz nicht gehemmt; und unterlasse ich es, nicht weicht er von mir. 7 Ja, er hat mich bereits erschöpft – du hast meinen ganzen Hausstand verwüstet. 8 Und du hast mich zusammenschrumpfen lassen, zum Zeugen wurde es; und meine Abmagerung tritt gegen mich auf, sie zeugt mir ins Angesicht. 9 Sein Zorn hat mich zerfleischt und verfolgt, er hat mit seinen Zähnen gegen mich geknirscht; als mein Bedränger schärft er seine Augen gegen mich. 10 Ihr Maul haben sie gegen mich aufgesperrt, mit Hohn meine Wangen geschlagen; allesamt stärken sie sich gegen mich.
11 Gott gab mich preis dem kleinen Kind, und in die Hände der Gottlosen stürzte er mich.
12 Ich war in Ruhe, und er hat mich zerrüttelt, und er packte mich beim Nacken und zerschmetterte mich; und er stellte mich hin, sich zur Zielscheibe. 
13 Seine Schützen umzingelten mich, er spaltete meine Nieren ohne Schonung; er schüttete meine Galle zur Erde. 14 Er durchbrach mich, Bruch auf Bruch; er rannte gegen mich wie ein Held. 15 Ich habe Sacktuch über meine Haut genäht und mein Horn in den Staub gesteckt. 16 Mein Angesicht glüht vom Weinen, und auf meinen Wimpern ist der Schatten des Todes, 17 obwohl keine Gewalttat in meinen Händen und mein Gebet lauter ist.

18 Erde, bedecke nicht mein Blut, und für mein Geschrei sei kein Platz! 19 Sogar jetzt, siehe, im Himmel ist mein Zeuge, und der mir Zeugnis gibt, ist in den Höhen. 20 Meine Freunde sind meine Spötter: Zu Gott tränt mein Auge, 21 dass er schiedsrichterlich entscheide Gott gegenüber für einen Mann, und für einen Menschensohn hinsichtlich seines Freundes. 22 Denn die zählbaren Jahre gehen vorüber, und ich werde einen Weg gehen, auf dem ich nicht wiederkehren werde.

Hiob 17

1 Mein Geist ist verstört, meine Tage erlöschen, die Gräber sind für mich. 2 Sind nicht Spöttereien um mich her, und muss nicht mein Auge weilen auf ihren Beleidigungen? 3 Setze doch <ein Pfand> ein, leiste Bürgschaft für mich bei dir selbst! Wer ist es <sonst>, der in meine Hand einschlagen wird? 4 Denn ihr Herz hast du der Einsicht verschlossen; darum wirst du ihnen nicht die Oberhand geben. 5 Wenn einer die Freunde zur Beute preisgibt, so werden die Augen seiner Kinder verschmachten. 6 Und er hat mich hingestellt zum Sprichwort der Völker, und ich bin zum Anspeien ins Angesicht. 7 Und mein Auge ist trübe geworden vor Kummer, und wie der Schatten sind alle meine Glieder.
8 Die Aufrichtigen werden sich darüber entsetzen, und der Schuldlose wird aufgebracht werden über den Ruchlosen. 9 Doch der Gerechte wird an seinem Weg festhalten, und der an Händen Reine wird an Stärke zunehmen. 10 Aber ihr alle, kommt nur wieder heran! Und einen Weisen werde ich nicht unter euch finden.
11 Meine Tage sind vorüber, zerrissen sind meine Pläne, das Eigentum meines Herzens. 12 Die Nacht machen sie zum Tag, das Licht soll näher sein als die Finsternis. 13 Wenn ich hoffe, so ist der Scheol mein Haus, in der Finsternis bette ich mein Lager. 14 Zur Grube rufe ich: Du bist mein Vater!, zum Gewürm: Meine Mutter und meine Schwester! 14 Wo also ist denn meine Hoffnung – ja, meine Hoffnung, wer wird sie schauen? 16 Sie fährt hinab zu den Riegeln des Scheols, wenn <wir> miteinander im Staub Ruhe <haben>.


Meine Antworten

Womit muss derjenige rechnen, der sich gegen Gott auflehnt?

  • Hi 15,20-24 Alle seine Tage wird der Gottlose gequält, und eine <kleine> Zahl von Jahren ist dem Gewalttätigen aufgespart. Die Stimme von Schrecknissen ist in seinen Ohren, im Frieden kommt der Verwüster über ihn; er glaubt nicht an eine Rückkehr aus der Finsternis, und er ist ausersehen für das Schwert. Er schweift umher nach Brot – wo <ist es>? Er weiß, dass neben ihm ein Tag der Finsternis bereitet ist. Angst und Bedrängnis schrecken ihn, sie überwältigen ihn wie ein König, gerüstet zum Sturm.

Worin sieht Hiob selbst die Ursache seines Leidens?

  • Er war sorglos (Hi 16,12)

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Weiterführende Dokumente

 
 

Tag 33

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Fragen

  • Mit welchen Beispielen vergleicht Hiob die Größe und Erhabenheit Gottes?
  • Wie denkt Hiob über die Reden seiner Freunde?

Bibeltext

Hiob 12

1 Und Hiob antwortete und sprach:

2 Wirklich, ihr seid die Leute, und mit euch wird die Weisheit aussterben!
3 Auch ich habe Verstand wie ihr; ich stehe nicht hinter euch zurück; und wer wüsste nicht dergleichen? 4 Ich muss einer sein, der seinem Freund zum Gespött ist, der zu Gott ruft, und er antwortet ihm; der Gerechte, Vollkommene ist zum Gespött! 5 Dem Unglück gebührt nach den Gedanken des Sorglosen Verachtung; sie ist bereit für die, die mit dem Fuß wanken.

6 Die Zelte der Verwüster sind in Ruhe, und Sicherheit gibt es für die, die Gott reizen, für den, der Gott in seiner Hand führt. 7 Aber frage doch das Vieh, und es wird es dich lehren; und die Vögel des Himmels, und sie werden es dir kundtun; 8 oder rede zu der Erde, und sie wird es dich lehren; und die Fische des Meeres werden es dir erzählen. 9 Wer würde nicht an diesen allen erkennen, dass die Hand 🫴​ des HERRN dies gemacht hat💪, 10 in dessen Hand 🫴​ die Seele alles Lebendigen ist und der Geist alles menschlichen Fleisches? 11 Soll nicht das Ohr die Worte prüfen, wie der Gaumen für sich die Speise kostet? 14 Bei Greisen ist Weisheit, und Einsicht bei hohem Alter. 13 Bei ihm ist Weisheit 💭 und Macht 💪 , sein ist Rat 💭 und Einsicht 🗨️. 14 Siehe, er reißt 💪 nieder, und es wird nicht wieder gebaut; er schließt 💪über jemand zu, und es wird nicht geöffnet. 15 Siehe, er hemmt 💪​ die Wasser, und sie vertrocknen; und er lässt 💪​ sie los, und sie kehren das Land um. 16 Bei ihm ist Kraft 💪​ und vollkommenes Wissen 💭; sein ist der Irrende und der Irreführende. 17 Er führt 💪 Ratgeber beraubt weg, und Richter macht 💪 er zu Narren. 18 Die Herrschaft der Könige löst 💪 er auf und schlingt 💪 eine Fessel um ihre Hüften. 19 Er führt 💪 Priester beraubt weg, und Feststehende stürzt 💪 er um. 20 Zuverlässigen entzieht 💪 er die Sprache, und Alten nimmt 💪 er das Urteil. 21 Verachtung 💪 schüttet er auf Edle, und den Gürtel der Starken macht 💪 er schlaff. 22 Er enthüllt 💪 Tiefes aus der Finsternis, und Todesschatten zieht 💪 er an das Licht hervor. 23 Er vergrößert 💪 Nationen, und er vernichtet 💪 sie; er breitet 💪 Nationen aus, und er führt 💪 sie weg. 24 Er entzieht 💪 den Häuptern der Völker der Erde den Verstand und macht 💪 sie umherirren in pfadloser Öde; 25 sie tappen in der Finsternis, wo kein Licht ist, und er macht 💪 sie umherirren wie einen Betrunkenen.

Hiob 13

1 Siehe, das alles hat mein Auge gesehen, mein Ohr gehört und sich gemerkt. 2 So viel ihr wisst, weiß auch ich; ich stehe nicht hinter euch zurück.

3 Doch zu dem Allmächtigen will ich reden, und vor Gott begehre ich mich zu rechtfertigen; 4 ihr hingegen seid Lügenschmiede, nichtige Ärzte ihr alle!
5 O dass ihr doch still schwieget! Das würde euch zur Weisheit gereichen. 6 Hört doch meine Rechtfertigung, und horcht auf die Beweisgründe meiner Lippen!
7 Wollt ihr für Gott Unrecht reden und für ihn Trug reden?
8 Wollt ihr für ihn Partei ergreifen, oder wollt ihr für Gott rechten?
9 Ist es gut <für euch>, dass er euch erforscht, oder werdet ihr ihn täuschen, wie man einen Menschen täuscht?
10 Strafen wird er euch, wenn ihr im Geheimen die Person anseht. 11 Wird nicht seine Hoheit euch bestürzen und sein Schrecken auf euch fallen?
12 Eure Denksprüche sind Sprüche von Asche, eure Schutzwehren erweisen sich als Schutzwehren von Lehm.

13 Schweigt, lasst mich, und ich will reden, was auch über mich ergehen möge.
14 Warum sollte ich mein Fleisch zwischen meine Zähne nehmen und mein Leben in meine Hand legen?
15 Siehe, tötet er mich – ich werde auf ihn warten; nur will ich meine Wege ihm ins Angesicht rechtfertigen.
16 Auch das wird mir zur Rettung sein, dass ein Ruchloser nicht vor sein Angesicht kommen darf.
17 Hört, hört meine Rede, und meine Erklärung <dringe> in eure Ohren!
18 Sieh doch, ich habe die Rechtssache gerüstet! Ich weiß, dass ich Recht behalten werde. 19 Wer ist es, der mit mir rechten könnte? Denn dann wollte ich schweigen und verscheiden.

20 Nur zweierlei tu mir nicht; dann werde ich mich nicht vor deinem Angesicht verbergen. 21 Deine Hand 🫴 entferne von mir, und dein Schrecken ängstige mich nicht. 22 So rufe denn, und ich will antworten, oder ich will reden, und erwidere mir! 23 Wie viele Ungerechtigkeiten und Sünden habe ich? Lass mich meine Übertretung und meine Sünde wissen! 24 Warum verbirgst du dein Angesicht und hältst mich für deinen Feind? 25 Willst du ein verwehtes Blatt wegschrecken und die dürre Stoppel verfolgen? 26 Denn Bitteres verhängst du über mich und lässt mich erben die Ungerechtigkeiten meiner Jugend; 27 und meine Füße legst du in den Stock und beobachtest alle meine Pfade, grenzest dir ein die Sohlen meiner Füße; 28 da ich doch zerfalle wie Moder, wie ein Kleid, das die Motte zerfressen hat.

Hiob 14

1 Der Mensch, von einer Frau geboren, ist kurz an Tagen und mit Unruhe gesättigt.
2 Wie eine Blume kommt er hervor und verwelkt; und er flieht wie der Schatten und hat keinen Bestand. 3 Dennoch hast du über einen solchen deine Augen aufgetan, und mich führst du ins Gericht mit dir!
4 Wie könnte ein Reiner aus einem Unreinen kommen? Nicht ein einziger!
5 Wenn denn seine Tage bestimmt sind, die Zahl seiner Monate bei dir ist, <wenn> du ihm Schranken gesetzt hast, die er nicht überschreiten darf, 6 so blicke von ihm weg, damit er Ruhe hat, bis er wie ein Tagelöhner seinen Tag vollendet.

7 Denn für den Baum gibt es Hoffnung: Wird er abgehauen, so schlägt er wieder aus, und seine Schösslinge hören nicht auf. 8 Wenn seine Wurzel in der Erde altert und sein Stumpf im Boden erstirbt – 9 vom Duft des Wassers sprosst er wieder auf und treibt Zweige wie ein Pflänzling.
10 Der Mann aber stirbt und liegt da; und der Mensch verscheidet, und wo ist er? 
11 Es verrinnen die Wasser aus dem See, und der Fluss trocknet ein und versiegt: 12 So legt der Mensch sich hin und steht nicht wieder auf; bis die Himmel nicht mehr sind, erwachen sie nicht und werden nicht aufgeweckt aus ihrem Schlaf.

13 O dass du mich im Scheol verstecktest, mich verbärgest, bis dein Zorn sich abwendete, mir eine Frist setztest und <dann> meiner gedächtest! 14 (Wenn ein Mann stirbt, wird er wieder leben?) Alle Tage meines Dienstes wollte ich harren, bis meine Ablösung käme!
15 Du würdest rufen 🗨️, und ich würde dir antworten; du würdest dich nach dem Werk deiner Hände 🫴 sehnen.
16 Denn nun zählst du meine Schritte; wachst du nicht über meine Sünde? 17 Meine Übertretung ist versiegelt in einem Bündel, und du hast meine Ungerechtigkeit aufgehäuft.

18 Und doch, ein Berg stürzt ein, zerfällt, und ein Fels rückt weg von seiner Stelle; 19 Wasser zerreiben Steine, ihre Fluten schwemmen den Staub der Erde weg; aber du machst 💪 die Hoffnung des Menschen zunichte. 20 Du überwältigst 💪 ihn für immer, und er geht dahin; sein Angesicht entstellend, sendest du ihn weg. 21 Seine Kinder kommen zu Ehren, und er weiß es nicht; und sie werden gering, und er achtet nicht auf sie. 22 Nur um ihn selbst hat sein Fleisch Schmerz, und <nur> um ihn selbst empfindet seine Seele Trauer.


Meine Antworten

Mit welchen Beispielen vergleicht Hiob die Größe und Erhabenheit Gottes?

  • Schöpfung -> Gott hat alles gemacht. (Hib 12,9.10)
  • Vergleich mit Menschen 
    • Bei Greisen ist Weisheit -> bei Gott ist Weisheit und Macht, sein Rat ist Einsicht (Hiob 12,12.13)
    • Gott kann mehr als die Menschen (Hiob 12,14)
    • Gott regiert die Welt (Hiob 12,15)
    • bei Gott ist Kraft und vollkommenes Wissen (Hiob 12,16)
    • Gott lenkt die Geschichten der Menschen (Hiob 12,17-21)

Wie denkt Hiob über die Reden seiner Freunde?

  • die Freunde sind:
    • Lügendichter (Hi 13,4)
    • Kurpfuscher (Nichtige Ärzte) (Hi 13,4)
    • Wenn sie den Mund halten, dann sind sie weise (Hi 13,5)

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Weiterführende Dokumente

 

Tag 32

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Fragen

  • Hiob erkennt die Allmacht Gottes an, doch kann er Gottes Handeln nicht ganz verstehen. Welche Fragen machen ihm angesichts der Allmacht Gottes besonders zu schaffen?

Bibeltext

Hiob 9

1 Und Hiob antwortete und sprach:

2 Wirklich, ich weiß, dass es so ist; und wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott? 3 Wenn er Lust hat, mit ihm zu streiten, so kann er ihm auf tausend nicht eins antworten. 4 Er ist weisen Herzens und stark an Kraft: Wer hat sich gegen ihn verhärtet und ist unversehrt geblieben? 5 Der Berge versetzt, ehe sie es merken, er, der sie umkehrt in seinem Zorn; 6 der die Erde erbeben lässt von ihrer Stelle, und ihre Säulen erzittern; 7 der der Sonne befiehlt, und sie geht nicht auf, und der die Sterne versiegelt; 8 der die Himmel ausspannt, er allein, und einherschreitet auf den Höhen des Meeres; 9 der den Großen Bären gemacht hat, den Orion und das Siebengestirn und die Kammern des Südens; 10 der Großes tut, dass es nicht zu erforschen ist, und Wundertaten, dass sie nicht zu zählen sind.

11 Siehe, er geht an mir vorüber, und ich sehe <ihn> nicht, und er zieht vorbei, und ich bemerke ihn nicht. 12 Siehe, er rafft dahin, und wer will ihm wehren? Wer will zu ihm sagen: Was tust du? 13 Gott wendet seinen Zorn nicht ab, unter ihn beugen sich die Helfer Rahabs. 14 Wie viel weniger könnte ich ihm antworten, meine Worte wählen ihm gegenüber! 15 Der ich, wenn ich gerecht wäre, nicht antworten könnte – um Gnade würde ich flehen zu meinem Richter. 16 Wenn ich riefe und er mir antwortete, nicht würde ich glauben, dass er meiner Stimme Gehör schenken würde – 17 er, der mich zermalmt durch ein Sturmwetter und meine Wunden mehrt ohne Ursache. 18 Er erlaubt mir nicht, Atem zu holen, denn er sättigt mich mit Bitterkeiten. 19 Wenn es auf Kraft des Starken ankommt, <so sagt er>: „Siehe hier!“, und wenn auf Recht: „Wer will mich vorladen?“ 20 Wenn ich auch gerecht wäre, so würde mein Mund mich <doch> verdammen; wäre ich vollkommen, so würde er mich für verkehrt erklären.

21 Vollkommen bin ich; nicht kümmert mich meine Seele, ich verachte mein Leben; es ist eins! 22 Darum sage ich: Den Vollkommenen und den Gottlosen vernichtet er. 23 Wenn die Geißel plötzlich tötet, so spottet er der Prüfung der Unschuldigen. 24 Die Erde ist in die Hand des Gottlosen gegeben, das Angesicht ihrer Richter verhüllt er. – Wenn <er es> nun nicht <ist>, wer anders?

25 Und meine Tage eilen schneller dahin als ein Läufer, sie fliehen, schauen das Glück nicht. 25 Sie ziehen vorüber wie Rohrschiffe, wie ein Adler, der auf Fraß herabstürzt. 27 Wenn ich sage: Ich will meine Klage vergessen, will mein Angesicht glätten und mich erheitern, 28 so bangt mir vor allen meinen Schmerzen; ich weiß, dass du mich nicht für schuldlos halten wirst.

29 Ich muss schuldig sein; wozu soll ich mich denn nutzlos abmühen? 30 Wenn ich mich mit Schnee wüsche und meine Hände mit Lauge reinigte, 31 dann würdest du mich in die Grube tauchen, und meinen <eigenen> Kleidern würde vor mir ekeln. 32 Denn er ist nicht ein Mann wie ich, dass ich ihm antworten dürfte, dass wir miteinander vor Gericht gehen könnten. 33 Es gibt zwischen uns keinen Schiedsmann, dass er seine Hand auf uns beide legte. 34 Er nehme seine Rute von mir weg, und sein Schrecken ängstige mich nicht: 35 So will ich reden und ihn nicht fürchten; denn dazu habe ich keinen Grund.

Hiob 10

1 Meine Seele verachtet mein Leben; ich will meiner Klage in mir freien Lauf lassen, will reden in der Bitterkeit meiner Seele. 2 Ich will zu Gott sagen: Verdamme mich nicht! Lass mich wissen, worüber du mit mir rechtest. 3 Hältst du es für gut, dass du bedrückst, dass du die Arbeit deiner Hände verwirfst und über den Rat der Gottlosen <dein Licht> leuchten lässt? 4 Hast du Augen des Fleisches, oder siehst du, wie ein Mensch sieht? 5 Sind deine Tage wie die Tage eines Menschen, oder deine Jahre wie die Tage eines Mannes, 6 dass du nach meiner Ungerechtigkeit suchst und nach meiner Sünde forschst, 7 obwohl du weißt, dass ich nicht schuldig bin und dass niemand <da> ist, der aus deiner Hand errettet?

8 Deine Hände haben mich ganz gebildet und gestaltet um und um, und du verschlingst mich! 9 Gedenke doch, dass du mich wie Ton gestaltet hast – und zum Staub willst du mich zurückkehren lassen! 10 Hast du mich nicht hingegossen wie Milch, und wie Käse mich gerinnen lassen? 11 Mit Haut und Fleisch hast du mich bekleidet und mit Knochen und Sehnen mich durchflochten. 12 Leben und Huld hast du mir gewährt, und deine Obhut bewahrte meinen Geist. 13 Doch solches bargst du in deinem Herzen; ich weiß, dass du dies im Sinn hattest: 14 Wenn ich sündigte, so würdest du mich beobachten und mich von meiner Ungerechtigkeit nicht freisprechen. 15 Wenn ich schuldig wäre, wehe mir! Und wäre ich gerecht, so dürfte ich mein Haupt nicht erheben, gesättigt von Schande und mein Elend schauend. 16 Und richtete es sich empor, wie ein Löwe würdest du mich jagen und immer wieder deine Wunderkraft an mir erweisen. 17 Du würdest deine Zeugen mir gegenüber erneuern und deinen Zorn gegen mich mehren, stets frische Scharen und ein Heer gegen mich <aufbieten>.

18 Warum hast du mich doch aus dem Mutterleib hervorgehen lassen? 1Ich hätte verscheiden, und kein Auge hätte mich sehen sollen! 19 Als ob ich nicht gewesen wäre, <so> hätte ich sein sollen, vom Mutterschoß zu Grabe getragen!

20 Sind meiner Tage nicht wenige? Er lasse ab, wende sich von mir, dass ich ein wenig mich erheitere, 21 ehe ich hingehe (und nicht wiederkomme) in das Land der Finsternis und des Todesschattens, 22 in das Land, düster wie das Dunkel, <das Land> des Todesschattens und der Unordnung und wo das Hellwerden dem Dunkel gleich ist!

Hiob 11

1 Und Zophar, der Naamatiter, antwortete und sprach:

2 Sollte die Menge der Worte nicht beantwortet werden, oder sollte ein Schwätzer Recht behalten? 3 Sollte dein Gerede die Leute zum Schweigen bringen, dass du spotten solltest und niemand <dich> beschämt? 4 Und du sagst: Meine Lehre ist lauter, und ich bin rein in deinen Augen. 5 Aber möge Gott doch reden und seine Lippen gegen dich öffnen 6 und dir kundtun die Geheimnisse der Weisheit, dass sie das Doppelte ist an Bestand! Dann müsstest du erkennen, dass Gott dir <viel> von deiner Ungerechtigkeit übersieht.

7 Kannst du die Tiefe Gottes erreichen oder das Wesen des Allmächtigen ergründen? 8 Himmelhoch <sind sie> – was kannst du tun? Tiefer als der Scheol – was kannst du erkennen? 9 Länger als die Erde ist ihr Maß und breiter als das Meer. 11 Wenn er vorüberzieht und gefangen nimmt und <zum Gericht> versammelt, wer will ihm dann wehren? 11 Denn er kennt die falschen Leute; und er sieht Frevel, ohne dass er Acht gibt. 12 Auch ein Hohlkopf gewinnt Verstand, wenn auch der Mensch als ein Wildeselsfohlen geboren wird.

13 Wenn du dein Herz ausrichtest und deine Hände zu ihm ausbreitest – 14 wenn Frevel in deiner Hand ist, so entferne ihn, und lass Unrecht nicht in deinen Zelten wohnen –, 15 ja, dann wirst du dein Angesicht erheben ohne Makel und wirst unerschütterlich sein und dich nicht fürchten. 16 Denn du wirst die Mühsal vergessen, wirst dich an sie erinnern wie an vorübergeflossene Wasser; 17 und heller als der Mittag wird dein Leben erstehen; mag es finster sein – wie der Morgen wird es werden. 18 Und du wirst Vertrauen fassen, weil es Hoffnung gibt; und du wirst Umschau halten, in Sicherheit dich niederlegen. 19 Und du wirst dich lagern, und niemand wird dich aufschrecken; und viele werden deine Gunst suchen. 20 Aber die Augen der Gottlosen werden verschmachten; und <jede> Zuflucht ist ihnen verloren, und ihre Hoffnung ist das Aushauchen der Seele.


Meine Antworten

Hiob erkennt die Allmacht Gottes an, doch kann er Gottes Handeln nicht ganz verstehen. Welche Fragen machen ihm angesichts der Allmacht Gottes besonders zu schaffen?

  • Wie könnte ein Mensch vor Gott gerecht werden? (Hi 9,1)
  • Wie kann ich vor Gott in Gericht tretten? (Hiob 9,14) 
  • Ich muss schuldig sein; wozu soll ich mich denn nutzlos abmühen? (Hiob 9,29)
  • Warum wurde ich geboren? (Hiob 10,1)

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Tag 31

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Fragen

  • Welchen Wunsch bringt Hiob in seiner Antwort an Elifas zum Ausdruck?
  • Wozu wird Hiob von seinem Freund Bildad aufgefordert?

Bibeltext

Hiob 6

1 Und Hiob antwortete und sprach:

2 O dass mein Kummer doch gewogen würde und man mein Missgeschick auf die Waagschale legte allzumal! 3 Denn dann würde es schwerer sein als der Sand der Meere; darum sind unbesonnen meine Worte. 4 Denn die Pfeile des Allmächtigen sind in mir, ihr Gift trinkt mein Geist; die Schrecken Gottes stellen sich in Schlachtordnung gegen mich auf. 5 Schreit ein Wildesel beim Gras, oder brüllt ein Rind bei seinem Futter? 6 Wird Fades, Salzloses gegessen? Oder ist Geschmack im Eiweiß? 7 Was meine Seele sich weigerte anzurühren, das ist wie meine ekle Speise.

8 O dass doch meine Bitte einträfe und Gott mein Verlangen gewährte, 9 dass es Gott gefiele, mich zu zermalmen, dass er seine Hand losmachte und mich vernichtete! 10 So würde noch mein Trost sein, und ich würde frohlocken in schonungsloser Pein, dass ich die Worte des Heiligen nicht verleugnet habe. 11 Was ist meine Kraft, dass ich ausharren, und was mein Ende, dass ich mich gedulden sollte? 12 Ist Kraft der Steine meine Kraft, oder ist mein Fleisch aus Erz? 13 Ist es nicht so, dass keine Hilfe in mir und <jede> Kraft aus mir vertrieben ist?

14 Dem Verzagten gebührt Milde von seinem Freund, sonst wird er die Furcht des Allmächtigen verlassen. 15 Meine Brüder haben sich trügerisch erwiesen wie ein Wildbach, wie das Bett der Wildbäche, die hinschwinden, 16 die trübe sind von Eis, in denen der Schnee sich birgt. 17 Zur Zeit, wenn sie erwärmt werden, versiegen sie; wenn es heiß wird, sind sie von ihrer Stelle verschwunden. 18 Es schlängeln sich die Pfade ihres Laufes, ziehen hinauf in die Öde und verlieren sich. 19 Es blickten hin die Karawanen Temas, die Reisezüge Schebas hofften auf sie: 20 Sie wurden beschämt, weil sie <auf sie> vertraut hatten, sie kamen hin und wurden zuschanden. 21 Denn jetzt seid ihr zu nichts geworden; ihr seht einen Schrecken und fürchtet euch. 22 Habe ich etwa gesagt: Gebt mir und macht mir ein Geschenk von eurem Vermögen 23 und befreit mich aus der Hand des Bedrängers und erlöst mich aus der Hand der Gewalttätigen?

24 Belehrt mich, und ich will schweigen; und gebt mir zu erkennen, worin ich geirrt habe.
25 Wie eindringlich sind richtige Worte! Aber was tadelt der Tadel, der von euch kommt? 26 Gedenkt ihr, Reden zu tadeln? Für den Wind sind ja die Worte eines Verzweifelnden! 27 Sogar den Verwaisten würdet ihr verlosen, und über euren Freund einen Handel abschließen. 28 Und nun, lasst es euch gefallen, auf mich hinzublicken: Euch ins Angesicht werde ich doch nicht etwa lügen. 29 Kehrt doch um, es geschehe kein Unrecht; ja, kehrt noch um, <denn> um meine Gerechtigkeit handelt es sich! 30 Ist Unrecht auf meiner Zunge, oder sollte mein Gaumen Frevelhaftes nicht unterscheiden?

Hiob 7

1 Hat der Mensch nicht einen harten Dienst auf der Erde, und sind seine Tage nicht wie die Tage eines Tagelöhners? 2 Wie ein Knecht, der sich nach dem Schatten sehnt, und wie ein Tagelöhner, der auf seinen Lohn harrt, 3 so sind mir zuteil geworden Monate der Nichtigkeit und Nächte der Mühsal mir zugezählt. 4 Wenn ich mich niederlege, so spreche ich: Wann werde ich aufstehen? Und der Abend dehnt sich, und ich werde des Umherwerfens satt bis zur Dämmerung. 5 Mein Fleisch ist bekleidet mit Gewürm und Erdkrusten, meine Haut zieht sich zusammen und eitert. 6 Meine Tage gleiten schneller dahin als ein Weberschiffchen und schwinden ohne Hoffnung.

7 Gedenke, dass mein Leben ein Hauch ist! Nicht wird mein Auge das Glück wieder sehen. 8 Nicht mehr wird mich schauen das Auge des mich Sehenden; <richtest du> deine Augen auf mich, so bin ich nicht mehr. 9 Die Wolke schwindet und fährt dahin; so steigt, wer in den Scheol hinabfährt, nicht <wieder> herauf. 10 Nicht mehr kehrt er zurück zu seinem Haus, und seine Stätte erkennt ihn nicht mehr. 11 <So> will auch ich meinen Mund nicht zurückhalten, will reden in der Bedrängnis meines Geistes, will klagen in der Bitterkeit meiner Seele.

12 Bin ich ein Meer oder ein Seeungeheuer, dass du eine Wache gegen mich aufstellst? 13 Wenn ich sage: Trösten wird mich mein Bett, mein Lager wird tragen helfen meine Klage, 14 so erschreckst du mich mit Träumen, und durch Gesichte ängstigst du mich, 15 so dass meine Seele Erstickung vorzieht, den Tod lieber <wählt> als meine Gebeine. 16 Ich verachte <es> – nicht ewig werde ich <ja> leben: Lass ab von mir, denn ein Hauch sind meine Tage! 17 Was ist der Mensch, dass du ihn hochhältst und dass du dein Herz auf ihn richtest 18 und alle Morgen ihn heimsuchst, alle Augenblicke ihn prüfst? 19 Wie lange willst du nicht von mir wegblicken, nicht von mir ablassen, bis ich meinen Speichel verschlucke? 20 Habe ich gesündigt, was tat ich dir an, du Beobachter der Menschen? Warum hast du mich dir zum Angriffspunkt gesetzt, dass ich mir selbst zur Last geworden bin? 21 Und warum vergibst du nicht meine Übertretung und lässt nicht vorübergehen meine Ungerechtigkeit? Denn nun werde ich mich in den Staub legen, und suchst du nach mir, so bin ich nicht mehr.

Hiob 8

1 Und Bildad, der Schuchiter, antwortete und sprach:

2 Bis wann willst du solche <Dinge> reden, und sollen die Worte deines Mundes ungestümer Wind sein? 3 Wird Gott das Recht beugen, oder wird der Allmächtige beugen die Gerechtigkeit? 4 Wenn deine Kinder gegen ihn gesündigt haben, so gab er sie ihrer Übertretung preis. 5 Wenn du Gott eifrig suchst und zu dem Allmächtigen um Gnade flehst, 6 wenn du lauter und rechtschaffen bist, ja, dann wird er zu deinen Gunsten aufwachen und die Wohnung deiner Gerechtigkeit wiederherstellen; 7 und dein Anfang wird gering erscheinen, aber dein Ende sehr groß werden.

8 Denn befrage doch das vorige Geschlecht, und richte deinen Sinn auf das, was ihre Väter erforscht haben. 9 (Denn wir sind von gestern und wissen nichts, denn ein Schatten sind unsere Tage auf der Erde.) 10 Werden jene dich nicht belehren, es dir sagen und Worte aus ihrem Herzen hervorbringen?

11 Schießt Papyrus auf, wo kein Sumpf ist? Wächst Riedgras empor ohne Wasser? 12 Noch grünt es<,> wird nicht ausgerauft, so verdorrt es <doch> vor allem Gras. 13 So sind die Pfade aller, die Gott vergessen; und des Ruchlosen Hoffnung geht zugrunde. 14 Sein Vertrauen wird abgeschnitten, und seine Zuversicht ist ein Spinngewebe. 15 Er stützt sich auf sein Haus, und es hält nicht stand; er hält sich daran fest, und es bleibt nicht aufrecht.

16 Saftvoll ist er vor der Sonne, und seine Schösslinge dehnen sich aus über seinen Garten hin; 17 über Steinhaufen schlingen sich seine Wurzeln, er schaut die Wohnung der Steine. 18 Wenn er ihn wegreißt von seiner Stätte, so verleugnet sie ihn: Ich habe dich nie gesehen! 19 Siehe, das ist die Freude seines Weges; und aus dem Staub sprossen andere hervor.

20 Siehe, Gott wird den Vollkommenen nicht verwerfen und nicht bei der Hand fassen die Übeltäter. 21 Während er deinen Mund mit Lachen füllen wird und deine Lippen mit Jubelschall, 22 werden deine Hasser bekleidet werden mit Schande, und das Zelt der Gottlosen wird nicht mehr sein.


Meine Antworten

Welchen Wunsch bringt Hiob in seiner Antwort an Elifas zum Ausdruck?

  • Hiob will sterben (Hi 6,1-10)
  • Hiob will Vergebung von Gott (Hi 7,17-21)

Wozu wird Hiob von seinem Freund Bildad aufgefordert?

  • Hiob soll still sein (Hi 8,1)
  • Hiob soll Gott eifrig und aufrichtig suchen (Hi 8,5.6)

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Erklärung der Farben

im Bibeltext

Blau Handeln Gottes
Blau Rede Gottes
Rot Betrift mein Leben
Grün

Verheißung / Versprechen

Grün Verheißung / Versprechen
Braun wichtig
Beige wichtig
Türkis Jesus
Gelb Heiliger Geist