Aaron
Lexikon
Begriff | Definition |
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Aaron | ist neben Mose eine der zentralen Figuren während des Auszugs aus Ägypten. Er wächst als mittleres Kind von Amram und Jochebed auf, zusammen mit seiner älteren Schwester Mirjam und dem drei Jahre jüngeren Bruder Mose (2. Mo 7,7). Später heiratet er Elischeba und bekommt vier Söhne: Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar (2. Mo 6,23). Zum ersten Mal wird Aaron im Exodusbericht als »Aaron der Levit« erwähnt. Nachdem Mose von Gott am brennenden Dornbusch zum Führer und Befreier Israels berufen worden war, kehrt er nach Ägypten zurück und trifft dort auf seinen Bruder. Gott macht Aaron zu Moses Sprecher (2. Mo 4,14ff), und gemeinsam treten die Brüder vor den Pharao, um von ihm die Freiheit der Hebräer zu fordern (2. Mo 5). Anfangs wirkt er durch seinen Stab einige Wunder (2. Mo 7,9.19; 8,1.12): Als er den Stab zu Boden wirft, wird dieser zur Schlange und verschlingt die »Stab-Schlangen« der ägyptischen Magier; er macht durch den Stab das Wasser des Nils zu Blut und löst die Frosch- und Stechmückenplage aus (2. Mo 7,8ff; 7,19; 8,5.6.[[3]].17). Später ist nur noch berichtet, dass Mose solch einen Stab hat, mit dem er Wunder vollbringt. Aaron scheint in seinem Handeln stark von anderen – Mose, Mirjam, dem Volk – bestimmt zu werden. Seine Bedeutung liegt darin, dass Gott ihn zum Hohen Priester Israels beruft (3. Mo 8). Er und seine Söhne werden als Priester eingesetzt (2. Mo 28,1ff; 3. Mo 8,1ff), um in der Stiftshütte Dienst zu tun. Aaron wird mit heiligem Öl gesalbt und ist fortan der gesalbte Priester (3. Mo 4,3 u.a.). Er erhält besondere Kleider, die seine Stellung hervorheben: das Kopfband seines Turbans trägt die Aufschrift Heilig dem Herrn (2. Mo 28,36); sein Ephod – ein Überwurf über Brust und Rücken – enthält ein Brustschild mit zwölf Juwelen (für jeden Stamm einen) und Platz für die Aufbewahrung der Urim und Thummim, Gegenstände, mit deren Hilfe das heilige Los zur Ermittlung von Jahwes Willen geworfen wurde (2. Mo 28,15ff). Doch sein Amt ist begrenzt, was besonders daran deutlich wird, dass er vor seinem Tod die Priesterkleidung ablegen muss. Auch Hebr 7-9 betont deutlich, dass das aaronitische Priestertum vorläufig und unzulänglich ist im Gegensatz zum messianischen nach der Ordnung Melchisedeks. Aarons Söhne Nadab und Abihu bringen noch am Tag ihrer Priesterweihe ein Feueropfer dar, das Gott nicht befohlen hatte, und müssen dafür sterben (3. Mo 10,1.2). Aaron wird unter Androhung des Todes verboten zu trauern. Dadurch zeigt Gott, wie ernst er den Dienst des Priesters nimmt (3. Mo 10,6): »Ich erzeige mich heilig an denen, die mir nahe sind, und vor allem Volk erweise ich mich herrlich (3. Mo 10,3). Als der Levit Korach mit 250 Israeliten gegen die Führung Moses und das auf Aaron und seine Söhne beschränkte Priestertum protestiert, schickt der Herr eine vernichtende Plage unter die Israeliten, die Aaron erst durch ein Opfer Als Mose bei Kadesch zweimal mit dem Stab an den Felsen schlägt, anstatt nur zu ihm zu reden, wie Gott es befohlen hatte, erklärt Gott Aaron für mitschuldig. Beiden erlaubt Gott darum nicht, das verheißene Land zu betreten (4. Mo 20). Kurz danach beruft der Herr Aaron ab und schickt Mose mit Aaron und dessen Sohn Eleasar auf den Berg Hor. Dort zieht Mose Aaron die hohenpriesterlichen Kleider aus und legt sie Eleasar an, der damit an die Stelle seines Vaters tritt. Aaron stirbt im Alter von 123 Jahren und wird 30 Tage lang beweint (4. Mo 33,39; 4. Mo 20,23-29).
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