Josia |
Josia bedeutet Jahwe möge heilen und bezeichnet zwei Männer im Alten Testament.
- 17. König von Juda, der 639-609 v.Chr. regierte, und der letzte gottesfürchtige König aus dem Haus Davids vor der babylonischen Gefangenschaft war. Mit acht Jahren wurde der Sohn Amons und Enkel Manasses vom Volk des
Landes zum König gemacht, nachdem man alle erschlagen hatte, die an der Verschwörung und Ermordung seines Vaters beteiligt gewesen waren (2. Kö 21,24-[[[[6]]]],1; 2. Chr 33, 25-34,1). Die Macht Assyriens, das noch die Oberherrschaft über Juda hatte, nahm mehr und mehr ab. Dadurch hatte Josia politisch größere Bewegungsfreiheit als seine Vorgänger Manasse und Amon. Im achten Jahr seiner Regierung wandte er sich Jahwe wieder zu, und im zwölften Jahr begann er, in Juda und Jerusalem die Höhenheiligtümer zu beseitigen, wo eine Mischform aus Jahwe Glauben und Baalsfrömmigkeit, einem Sexualkult zur Garantie der Fruchtbarkeit des Landes, gepflegt wurde. Er erstreckte seine religiöse Reform auch auf das frühere Gebiet der 10 Stämme, was die Machtlosigkeit Assyriens deutlich werden lässt. Den Altar in Bethel brach er ab und erfüllte die Weissagung, die der Mann Gottes aus Juda darüber ausgesprochen hatte (1. Kö 13,2). Eine genaue Übersicht über Josias einschneidende Maßnahmen findet sich in 2. Könige 23,1-25; 2. Chr 34,1-[[3]]. Auch vor so harten Maßregeln wie der Opferung aller Priester der Höhenheiligtümer in den Städten Samariens und dem Verbrennen von Menschengebeinen auf ihren Altären schreckte er nicht zurück (2. Kö 23,20). Sein Eifer wurde noch stärker angefacht, als in seinem 18. Regierungsjahr (622 v.Chr.) der Hohe Priester Hilkija das Gesetzbuch des Herrn im Tempel entdeckte (2. Kö 22,8-20; 2. Chr 34,8-28). Was dieses Gesetzbuch gewesen ist – ob alle fünf Bücher Mose, der sogenannte Pentateuch, oder nur das fünfte Buch allein -, ist umstritten. Es ist aber nicht unmöglich, dass wir darin wirklich alle fünf Mosebücher zu sehen haben. Josia sandte eine Abordnung an die Prophetin Hulda. Sie sagte voraus, das im Gesetzbuch angedrohte Unheil werde nicht ausbleiben, Josia jedoch solle in Frieden bestattet werden und all das Unglück nicht mehr erleben. Josia rief die Ältesten von Juda und Jerusalem zusammen, ließ ihnen das Gesetzbuch vorlesen und schloss mit allem Volk von Neuem den Bund, dem Herrn zu dienen. Er feierte auch wieder ein Passafest in Jerusalem, wie es seit der Zeit der Richter und in den Tagen der Könige nicht mehr in Israel gefeiert worden war (2. Kö 23,22). Und doch war Gottes Zorn gegen Juda nicht beseitigt, der Abfall zum Götzendienst unter Manasse wirkte sich weiter aus (V. 26). Auch die Botschaft Jeremias lässt erkennen, dass das Volk nicht mit dem Herzen umgekehrt war. Wir wissen nicht, was Josia bewogen hat, Pharao Necho entgegenzutreten, als dieser dem Assyrerkönig gegen Babylon zu Hilfe zog. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass er daran dachte, das ganze frühere Gebiet der 10 Stämme seinem Reich hinzuzufügen und so die Einheit des Hoheitsgebietes aus der Zeit Davids und Salomos wiederherzustellen. Vielleicht wollte er sich auch Nabopolassar von Babylon verpflichten, in dem er den zukünftigen Machthaber in Palästina gesehen haben wird. Sein Tod im Kampf gegen Necho bei Megiddo zerstörte alle Pläne. Ganz Juda und Jerusalem trauerten, und Jeremia dichtete eine Totenklage über Josia (2. Kö 23,29.30; 2. Chr 35,20-27). Sein Sohn Joahas wurde sein Nachfolger.
- Der Sohn des Zefanja, in dessen Haus Sacharja den Hohen Priester Jeschua krönen sollte (Sach 6,10).
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