Tag 300

Informationen zum Buch

  1. Informationen zum Propheten Hesekiel - M. Röseler 
  2. Informationen zum Propheten Hesekiel - J. MacArthur
  3. Einführung in das Buch Hesekiel - R. Liebi

Fragen

  • Welche Schuld hatten die Obersten im Volk auf sich geladen?
  • Wie reagierten die Menschen auf Hesekiels Gerichtsankündigung über Jerusalem und Israel?

Bibeltext

Hesekiel 10-12

Hesekiel 10

Und ich sah: Und siehe, auf der Ausdehnung, die über dem Haupt der Cherubim war, war es wie ein Saphirstein, wie das Aussehen der Gestalt eines Thrones, der über ihnen erschien. Und er sprach zu dem in Leinen gekleideten Mann und sagte: Geh hinein zwischen den <Räder->Wirbel unterhalb des Cherubs und fülle deine Hände mit Feuerkohlen von dem Raum zwischen den Cherubim, und streue sie über die Stadt hin. Und er ging vor meinen Augen hinein. Die Cherubim aber standen auf der rechten Seite des Hauses, als der Mann hineinging; und die Wolke erfüllte den inneren Vorhof. Und die Herrlichkeit des HERRN hatte sich von dem Cherub auf die Schwelle des Hauses hin erhoben; und das Haus war von der Wolke erfüllt, und der Vorhof war voll von dem Glanz der Herrlichkeit des HERRN. Und das Rauschen der Flügel der Cherubim wurde bis in den äußeren Vorhof gehört wie die Stimme Gottes, des Allmächtigen, wenn er redet. Und es geschah, als er dem in Leinen gekleideten Mann gebot und sprach: Nimm Feuer zwischen dem <Räder->Wirbel, zwischen den Cherubim weg, und er hineinging und an die Seite des Rades trat, da streckte der Cherub seine Hand zwischen den Cherubim hervor, zum Feuer hin, das zwischen den Cherubim war, und hob es ab und gab es in die Hände dessen, der in Leinen gekleidet war; der nahm es und ging hinaus. Und an den Cherubim erschien das Gebilde einer Menschenhand unter ihren Flügeln.

Und ich sah: Und siehe, vier Räder waren neben den Cherubim, je ein Rad neben je einem Cherub. Und das Aussehen der Räder war wie der Anblick eines Chrysolithsteins; und ihr Aussehen: Die vier hatten dieselbe Gestalt, als wäre ein Rad inmitten eines Rades. Wenn sie gingen, so gingen sie nach ihren vier Seiten hin: Sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen; denn zu dem Ort, wohin das Vorderteil gerichtet war, folgten sie ihm; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen. Und ihr ganzer Leib und ihr Rücken und ihre Hände und ihre Flügel und die Räder waren voller Augen ringsum; alle vier hatten ihre Räder. Die Räder, sie wurden vor meinen Ohren „Wirbel“ genannt. Und jedes hatte vier Angesichter; das Angesicht des Ersten war das Angesicht eines Cherubs, und das Angesicht des Zweiten das Angesicht eines Menschen, und des Dritten das Angesicht eines Löwen, und des Vierten das Angesicht eines Adlers. Und die Cherubim hoben sich empor. Das war das lebendige Wesen, das ich am Fluss Kebar gesehen hatte. Und wenn die Cherubim gingen, gingen die Räder neben ihnen her; und wenn die Cherubim ihre Flügel erhoben, um sich von der Erde emporzuheben, so wandten sich die Räder auch nicht von ihrer Seite. Wenn sie stehen blieben, blieben <auch> sie stehen; und wenn sie sich emporhoben, hoben sie sich mit ihnen empor; denn der Geist des lebendigen Wesens war in ihnen.

Und die Herrlichkeit des HERRN begab sich von der Schwelle des Hauses weg und stellte sich über die Cherubim. Und die Cherubim erhoben ihre Flügel und hoben sich vor meinen Augen von der Erde empor, als sie sich wegbegaben; und die Räder waren neben ihnen. Und sie stellten sich an den Eingang des östlichen Tores des Hauses des HERRN, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen. Das war das lebendige Wesen, das ich unter dem Gott Israels am Fluss Kebar gesehen hatte; und ich erkannte, dass es Cherubim waren. Jeder hatte vier Angesichter, und jeder hatte vier Flügel, und das Gebilde von Menschenhänden war unter ihren Flügeln. Und was die Gestalt ihrer Angesichter betrifft, so waren es die Angesichter, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte, ihr Aussehen und sie selbst. Sie gingen jeder gerade vor sich hin.

Hesekiel 11

Und der Geist hob mich empor und brachte mich zum östlichen Tor des Hauses des HERRN, das nach Osten sieht. Und siehe, am Eingang des Tores waren fünfundzwanzig Männer; und ich sah in ihrer Mitte Jaasanja, den Sohn Assurs, und Pelatja, den Sohn Benajas, die Fürsten des Volkes. Und er sprach zu mir: Menschensohn, das sind die Männer, die Unheil sinnen und bösen Rat erteilen in dieser Stadt, die sprechen: Es ist nicht an der Zeit, Häuser zu bauen; sie ist der Topf, und wir sind das Fleisch. Darum weissage gegen sie; weissage, Menschensohn!

Und der Geist des HERRN fiel auf mich und sprach zu mir: Sprich: So spricht der HERR: So sprecht ihr, Haus Israel; und was in eurem Geist aufsteigt, das weiß ich. Ihr habt eure Erschlagenen zahlreich gemacht in dieser Stadt und ihre Straßen mit Erschlagenen gefüllt. Darum, so spricht der Herr, HERR: Eure Erschlagenen, die ihr in ihrer Mitte hingestreckt habt, die sind das Fleisch, und sie ist der Topf; euch aber wird man aus ihrer Mitte hinausführen. Ihr fürchtet das Schwert; und das Schwert werde ich über euch bringen, spricht der Herr, HERR. Und ich werde euch aus ihrer Mitte hinausführen und euch in die Hand der Fremden geben und werde Gerichte an euch üben. Durchs Schwert sollt ihr fallen; an der Grenze Israels werde ich euch richten. Und ihr werdet wissen, dass ich der HERR bin. Sie wird euch nicht der Topf, und ihr werdet in ihrer Mitte nicht das Fleisch sein; an der Grenze Israels werde ich euch richten. Und ihr werdet wissen, dass ich der HERR bin, ich, in dessen Satzungen ihr nicht gewandelt seid und dessen Rechte ihr nicht getan habt; sondern ihr habt nach den Rechten der Nationen getan, die rings um euch her sind.

Und es geschah, als ich weissagte, da starb Pelatja, der Sohn Benajas. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht und schrie mit lauter Stimme und sprach: Ach, Herr, HERR! Willst du dem Überrest Israels den Garaus machen?

Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: Menschensohn, deine Brüder, deine Brüder, die Männer deiner Verwandtschaft, sind es und das ganze Haus Israel insgesamt, zu denen die Bewohner von Jerusalem sprechen: Bleibt fern von dem HERRN; uns ist das Land zum Besitztum gegeben! Darum sprich: So spricht der Herr, HERR: Obgleich ich sie unter die Nationen entfernt, und obgleich ich sie in die Länder zerstreut habe, so bin ich ihnen doch ein wenig zum Heiligtum geworden in den Ländern, wohin sie gekommen sind. Darum sprich: So spricht der Herr, HERR: Ja, ich werde euch aus den Völkern sammeln und euch zusammenbringen aus den Ländern, in die ihr zerstreut worden seid, und werde euch das Land Israel geben. Und sie werden dorthin kommen und alle seine Scheusale und alle seine Gräuel daraus entfernen. Und ich werde ihnen ein Herz geben und werde einen neuen Geist in euer Inneres geben. Und ich werde das steinerne Herz aus ihrem Fleisch wegnehmen und ihnen ein fleischernes Herz geben, damit sie in meinen Satzungen wandeln und meine Rechte bewahren und sie tun; und sie werden mein Volk, und ich werde ihr Gott sein. Deren Herz aber ihren Scheusalen und ihren Gräueln nachwandelt, denen will ich ihren Weg auf ihren Kopf bringen, spricht der Herr, HERR.

Und die Cherubim erhoben ihre Flügel, und die Räder waren neben ihnen; und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen. Und die Herrlichkeit des HERRN erhob sich aus der Mitte der Stadt und stellte sich auf den Berg, der im Osten der Stadt ist. Und der Geist hob mich empor und brachte mich im Gesicht durch den Geist Gottes zu den Weggeführten nach Chaldäa; und das Gesicht, das ich gesehen hatte, hob sich von mir weg. Und ich redete zu den Weggeführten alle Worte des HERRN, die er mich hatte sehen lassen.

Hesekiel 12

Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: Menschensohn, du wohnst inmitten des widerspenstigen Hauses, <bei denen>, die Augen haben zu sehen und nicht sehen, Ohren haben zu hören und nicht hören; denn ein widerspenstiges Haus sind sie. Und du, Menschensohn, mache dir Auswanderergeräte und wandere bei Tag vor ihren Augen aus, und du sollst vor ihren Augen von deinem Ort zu einem anderen Ort auswandern: Vielleicht sehen sie es; denn ein widerspenstiges Haus sind sie. Und trage deine Geräte wie Auswanderergeräte bei Tag vor ihren Augen hinaus; und du, zieh am Abend vor ihren Augen aus, wie man auszieht, um auszuwandern. Vor ihren Augen durchbrich dir die Mauer und trage <deine Geräte> durch sie hinaus; vor ihren Augen nimm sie auf die Schulter, in dichter Finsternis trage sie hinaus; du sollst dein Angesicht verhüllen, damit du das Land nicht siehst. Denn ich habe dich zu einem Wahrzeichen gemacht für das Haus Israel.

Und ich tat so, wie mir geboten war. Meine Geräte trug ich wie Auswanderergeräte am Tag hinaus, und am Abend durchbrach ich mir die Mauer mit der Hand; in dichter Finsternis trug ich sie hinaus, ich nahm sie vor ihren Augen auf die Schulter.

Und das Wort des HERRN erging an mich am Morgen, indem er sprach: Menschensohn, hat nicht das Haus Israel, das widerspenstige Haus, zu dir gesagt: Was tust du? Sprich zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Den Fürsten in Jerusalem <betrifft> dieser Ausspruch und das ganze Haus Israel, in dessen Mitte sie sind. Sprich: Ich bin ein Wahrzeichen für euch; wie ich getan habe, so soll ihnen getan werden: In die Verbannung, in die Gefangenschaft werden sie gehen. Und der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird es in dichter Finsternis auf die Schulter nehmen und ausziehen; sie werden die Mauer durchbrechen, um es durch sie hinauszutragen; er wird sein Angesicht verhüllen, damit er mit <seinen> Augen das Land nicht sieht. Und ich will mein Netz über ihn ausbreiten, und in meinem Garn wird er gefangen werden; und ich will ihn nach Babel bringen, in das Land der Chaldäer, aber sehen wird er es nicht; und er wird dort sterben. Und alle, die um ihn her sind, seine Hilfe und alle seine Scharen, will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert ziehen hinter ihnen her. Und sie werden wissen, dass ich der HERR bin, wenn ich sie unter die Nationen versprenge und sie in die Länder zerstreue. Und ich werde von ihnen einige Leute übrig lassen vom Schwert, vom Hunger und von der Pest, damit sie alle ihre Gräuel erzählen unter den Nationen, wohin sie kommen werden. Und sie werden wissen, dass ich der HERR bin.

Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: Menschensohn, mit Beben sollst du dein Brot essen und mit Zittern und in Angst dein Wasser trinken. Und sprich zum Volk des Landes: So spricht der Herr, HERR, von den Bewohnern Jerusalems im Land Israel: In Angst werden sie ihr Brot essen und in Entsetzen ihr Wasser trinken, weil ihr Land veröden wird von seiner Fülle wegen der Gewalttat aller seiner Bewohner. Und die bewohnten Städte werden wüst, und das Land wird eine Einöde werden. Und ihr werdet wissen, dass ich der HERR bin.

Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: Menschensohn, was ist das für ein Spruch, den ihr im Land Israel habt, indem ihr sprecht: Die Tage werden sich in die Länge ziehen, und jedes Gesicht wird zunichtewerden? Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Ich will diesem Spruch ein Ende machen, und man soll ihn nicht mehr als Spruch gebrauchen in Israel; sondern rede zu ihnen: Nahe sind die Tage und das Wort jedes Gesichts. Denn kein eitles Gesicht und keine schmeichlerische Wahrsagung wird mehr sein inmitten des Hauses Israel. Denn ich bin der HERR, ich rede; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen, es wird nicht mehr hinausgeschoben werden. Denn in euren Tagen, widerspenstiges Haus, rede ich ein Wort und tue es auch, spricht der Herr, HERR.

Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: Menschensohn, siehe, das Haus Israel spricht: Das Gesicht, das dieser schaut, ist auf viele Tage hin; und auf ferne Zeiten hin weissagt er. Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Keines meiner Worte soll mehr hinausgeschoben werden. Das Wort, das ich rede, wird auch geschehen, spricht der Herr, HERR.



meine Antworten 

Welche Schuld hatten die Obersten im Volk auf sich geladen?

  • sie haben Unheil sich ausgedacht (Hes 11,2)
  • sie haben bösen Rat erteilt (Hes 11,2)
  • sie haben gemordet (Hes 11,6)

Wie reagierten die Menschen auf Hesekiels Gerichtsankündigung über Jerusalem und Israel?

  • wenn es eingetroffen ist, wird Israel erkennen, das Gott der Herr ist (Hes 12,15.16)

Informationen

 

Tag 299

Informationen zum Buch

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  3. Einführung in das Buch Hesekiel - R. Liebi

Fragen

  • Weshalb will Gott Unglück über das Volk Israel bringen, ohne Mitleid mit ihm zu haben?
  • Hesekiel wurde vom Geist in den Tempel geführt, um dort die Gräuel zu sehen, die Gott erzürnen. Welche Gräuel fand er vor?

Bibeltext

Hesekiel 7-9

Hesekiel 7

Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: Und du, Menschensohn, so spricht der Herr, HERR, zum Land Israel: <Es hat> ein Ende! Das Ende kommt über die vier Ecken des Landes! Nun <kommt> das Ende über dich, und ich werde meinen Zorn gegen dich senden und dich nach deinen Wegen richten; und alle deine Gräuel werde ich über dich bringen. Und mein Auge wird dich nicht verschonen, und ich werde mich nicht erbarmen; sondern ich will deine Wege über dich bringen, und deine Gräuel sollen in deiner Mitte sein. Und ihr werdet wissen, dass ich der HERR bin.

So spricht der Herr, HERR: Unglück, einziges Unglück, siehe, es kommt! Das Ende kommt; es kommt das Ende, es erwacht gegen dich; siehe, es kommt! Es kommt das Verhängnis über dich, Bewohner des Landes; es kommt die Zeit, nahe ist der Tag; Getümmel und nicht Jubel auf den Bergen! Jetzt, bald werde ich meinen Grimm über dich ausgießen und meinen Zorn an dir vollenden und dich nach deinen Wegen richten; und alle deine Gräuel werde ich über dich bringen. Und mein Auge soll nicht verschonen, und ich werde mich nicht erbarmen; nach deinen Wegen will ich es über dich bringen, und deine Gräuel sollen in deiner Mitte sein. Und ihr werdet wissen, dass ich, der HERR, es bin, der schlägt.

Siehe, der Tag! Siehe, es kommt! Das Verhängnis wächst hervor; es blüht die Rute, es sprosst der Übermut; die Gewalttat erhebt sich zur Rute der Gottlosigkeit. Nichts von ihnen <wird bleiben>, nichts von ihrer Menge und nichts von ihrem Getümmel und nichts Herrliches an ihnen. Die Zeit kommt, der Tag trifft ein! Der Käufer freue sich nicht, und der Verkäufer betrübe sich nicht; denn Zornglut <kommt> über seine ganze Menge. Denn der Verkäufer wird nicht wieder zum Verkauften gelangen, und wenn er auch noch am Leben wäre unter den Lebenden; denn das Gesicht gegen seine ganze Menge wird nicht rückgängig gemacht werden, und niemand wird durch seine Ungerechtigkeit sein Leben befestigen. Man stößt ins Horn und macht alles bereit, aber niemand zieht in den Kampf; denn meine Zornglut <kommt> über seine ganze Menge.

Das Schwert ist draußen und die Pest und der Hunger drinnen. Wer auf dem Feld ist, wird durchs Schwert sterben; und wer in der Stadt ist, den werden Hunger und Pest verzehren. Und wenn Entronnene von ihnen entrinnen, so werden sie auf den Bergen sein wie die Tauben der Täler, alle girrend, jeder wegen seiner Ungerechtigkeit. Alle Hände werden erschlaffen, und alle Knie werden zerfließen wie Wasser. Und sie werden sich Sacktuch umgürten, und Schauder wird sie bedecken, und auf allen Angesichtern wird Scham sein und Kahlheit auf allen ihren Häuptern. Ihr Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird als Unflat gelten; ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht erretten können am Tag des Grimmes des HERRN; ihren Hunger werden sie <damit> nicht stillen und ihren Bauch <damit> nicht füllen.

Denn es ist ein Anstoß zu ihrer Ungerechtigkeit gewesen. Und seinen zierenden Schmuck, zum Stolz hat man ihn gebraucht, und ihre Gräuelbilder, ihre Scheusale, haben sie daraus angefertigt; darum habe ich ihn ihnen zum Unflat gemacht. Und ich will ihn der Hand der Fremden zur Beute geben und den Gottlosen der Erde zum Raub, dass sie ihn entweihen. Und ich werde mein Angesicht von ihnen abwenden, dass sie meine verborgene Stätte entweihen; und Gewalttätige werden in sie eindringen und sie entweihen.

Fertige die Kette an! Denn das Land ist voll Blutschuld und die Stadt voll Gewalttat. Und ich werde die bösesten der Nationen kommen lassen, dass sie ihre Häuser in Besitz nehmen; und ich werde dem Stolz der Starken ein Ende machen, dass ihre Heiligtümer entweiht werden. Schrecken kommt; und sie werden Frieden suchen, aber da ist keiner. Verderben auf Verderben wird kommen, und Gerücht auf Gerücht wird entstehen. Und sie werden von Propheten Gesichte suchen; aber das Gesetz wird dem Priester entschwinden und den Ältesten der Rat. Der König wird trauern, und der Fürst wird sich in Entsetzen kleiden, und die Hände des Volkes des Landes werden zittern. Nach ihren Wegen will ich mit ihnen handeln, und mit ihren Rechten will ich sie richten, und sie werden wissen, dass ich der HERR bin.

Hesekiel 8

Und es geschah im sechsten Jahr, im sechsten <Monat>, am Fünften des Monats: Ich saß in meinem Haus, und die Ältesten von Juda saßen vor mir – da fiel dort die Hand des Herrn, HERRN, auf mich. Und ich sah: Und siehe, eine Gestalt wie das Aussehen von Feuer: von ihren Lenden abwärts Feuer; und von ihren Lenden aufwärts wie das Aussehen eines Lichtglanzes, wie der Anblick von glänzendem Metall. Und er streckte das Gebilde einer Hand aus und nahm mich beim Haarschopf meines Hauptes; und der Geist hob mich zwischen Erde und Himmel empor und brachte mich in Gesichten Gottes nach Jerusalem, an den Eingang des Tores des inneren <Vorhofs>, das nach Norden sieht, wo der Standort des Bildes der Eifersucht war, das zum Eifer reizt. Und siehe, dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels, wie das Gesicht, das ich in der Talebene gesehen hatte.

Und er sprach zu mir: Menschensohn, erhebe nun deine Augen nach Norden! Und ich erhob meine Augen nach Norden, und siehe, nördlich vom Tor des Altars war dieses Bild der Eifersucht, am Eingang. Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehst du, was sie tun, die großen Gräuel, die das Haus Israel hier verübt, damit ich mich von meinem Heiligtum entferne? Und du sollst noch weiter große Gräuel sehen.

Und er brachte mich an den Eingang des Vorhofs; und ich sah: Und siehe, ein Loch war in der Mauer. Und er sprach zu mir: Menschensohn, durchbrich doch die Mauer. Und ich durchbrach die Mauer; und siehe, da war eine Tür. Und er sprach zu mir: Geh hinein und sieh die bösen Gräuel, die sie hier verüben. Und ich ging hinein und sah: Und siehe, da waren allerlei Gebilde von scheußlichem Gewürm und Vieh und allerlei Götzen des Hauses Israel ringsumher an die Wand gezeichnet. Und siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel standen davor, und Jaasanja, der Sohn Schaphans, stand in ihrer Mitte – jeder mit seinem Räucherfass in seiner Hand; und der Duft einer Weihrauchwolke stieg empor. Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn, was die Ältesten des Hauses Israel im Finstern tun, jeder in seinen Bilderkammern? Denn sie sagen: Der HERR sieht uns nicht, der HERR hat das Land verlassen! Und er sprach zu mir: Du sollst noch weiter große Gräuel sehen, die sie verüben.

Und er brachte mich an den Eingang des Tores des Hauses des HERRN, das im Norden <liegt>; und siehe, dort saßen die Frauen, die den Tammus beweinten. Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Du sollst weiter noch größere Gräuel sehen als diese.

Und er brachte mich in den inneren Vorhof des Hauses des HERRN; und siehe, am Eingang des Tempels des HERRN, zwischen der Halle und dem Altar, waren fünfundzwanzig Männer, ihre Rücken gegen den Tempel des HERRN und ihre Angesichter nach Osten <gerichtet>; und sie bückten sich nach Osten hin vor der Sonne. Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Ist es dem Haus Juda zu gering, die Gräuel zu verüben, die sie hier verüben, dass sie <auch> das Land mit Gewalttat füllen und mich immer wieder reizen? Denn siehe, sie halten das Reis an ihre Nase. So will auch ich handeln im Grimm, mein Auge soll nicht verschonen, und ich werde mich nicht erbarmen; und rufen sie auch vor meinen Ohren mit lauter Stimme, so werde ich sie doch nicht hören.

Hesekiel 9

Und er rief vor meinen Ohren mit lauter Stimme und sprach: Tretet herzu, ihr Aufseher der Stadt, jeder mit seinem Werkzeug der Zerstörung in seiner Hand! Und siehe, sechs Männer kamen auf dem Weg vom oberen Tor, das nach Norden sieht, jeder mit seinem Werkzeug zum Zerschlagen in seiner Hand; und ein Mann war in ihrer Mitte, in Leinen gekleidet, mit einem Schreibzeug an seiner Hüfte; und sie kamen und stellten sich neben den kupfernen Altar.

Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub, über dem sie war, zur Schwelle des Hauses hin. Und er rief dem in Leinen gekleideten Mann, der das Schreibzeug an seiner Hüfte hatte, und der HERR sprach zu ihm: Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und mache ein Zeichen an die Stirn der Leute, die seufzen und jammern über alle Gräuel, die in ihrer Mitte geschehen. Und zu jenen sprach er vor meinen Ohren: Geht hinter ihm her durch die Stadt und schlagt; euer Auge verschone nicht, und erbarmt euch nicht. Mordet bis zur Vertilgung Greise, Jünglinge und Jungfrauen und kleine Kinder und Frauen! Aber kommt niemand nahe, an dem das Zeichen ist; und bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen. Und sie fingen an bei den alten Männern, die vor dem Haus waren.

Und er sprach zu ihnen: Verunreinigt das Haus und füllt die Vorhöfe mit Erschlagenen; geht hinaus! Und sie gingen hinaus und schlugen in der Stadt. Und es geschah, als sie schlugen und ich <allein> übrig blieb, da fiel ich nieder auf mein Angesicht und schrie und sprach: Ach, Herr, HERR! Willst du den ganzen Überrest Israels verderben, indem du deinen Grimm über Jerusalem ausgießt? Und er sprach zu mir: Die Schuld des Hauses Israel und Juda ist über die Maßen groß, und das Land ist mit Gewalttat erfüllt, und die Stadt ist voll Beugung <des Rechts>; denn sie sagen: Der HERR hat das Land verlassen, und der HERR sieht <uns> nicht! So auch ich – mein Auge soll nicht verschonen, und ich werde mich nicht erbarmen; ihren Weg will ich auf ihren Kopf bringen. Und siehe, der in Leinen gekleidete Mann, der das Schreibzeug an seiner Hüfte hatte, brachte Antwort und sprach: Ich habe getan, wie du mir geboten hast.



meine Antworten

Weshalb will Gott Unglück über das Volk Israel bringen, ohne Mitleid mit ihm zu haben?

  • wegen all ihrer Gräuel (Hes 7,3.4.8.9)
  • nach den Wegen des Volkes (Hes 7,9)

Hesekiel wurde vom Geist in den Tempel geführt, um dort die Gräuel zu sehen, die Gott erzürnen. Welche Gräuel fand er vor?

  • Götzenbild stand vor dem Eingang des Tempels (Hes 8,5)
  • Götzenbilder waren im Tempel vor denen angebetet wurde, Gott wurde abgeschoben (Hes 8,7-12)
  • Frauen beweinten den Tamus (Hes 8,14)
  • Sonnenanbetung im inneren des Tempels (Hes 8,16)

Informationen

 

Tag 298

Informationen zum Buch

  1. Informationen zum Propheten Hesekiel - M. Röseler 
  2. Informationen zum Propheten Hesekiel - J. MacArthur
  3. Einführung in das Buch Hesekiel - R. Liebi

Fragen

  • Mit welchem Vergleich sollte Hesekiel das Ausmaß des Gerichtes über Jerusalem deutlich machen?
  • Woran werden die Entronnenen denken, wenn sie in die Gefangenschaft geführt worden sind?

Bibeltext

Hesekiel 4-6

Hesekiel 4

Und du, Menschensohn, nimm dir einen Ziegelstein und lege ihn vor dich hin, und zeichne darauf eine Stadt, Jerusalem. Und mache eine Belagerung gegen sie und baue Belagerungstürme gegen sie und schütte gegen sie einen Wall auf und stelle Heerlager gegen sie auf und errichte Sturmböcke gegen sie ringsum. Und du, nimm dir eine eiserne Pfanne und stelle sie als eine eiserne Mauer zwischen dich und die Stadt; und richte dein Angesicht gegen sie, dass sie in Belagerung sei und du sie belagerst. Das sei ein Wahrzeichen für das Haus Israel.

Und du, lege dich auf deine linke Seite und lege darauf die Ungerechtigkeit des Hauses Israel: Nach der Zahl der Tage, die du darauf liegst, sollst du ihre Ungerechtigkeit tragen. Denn ich habe dir die Jahre ihrer Ungerechtigkeit zu einer Anzahl Tage gemacht: 390 Tage. Und du sollst die Ungerechtigkeit des Hauses Israel tragen. Und hast du diese erfüllt, so lege dich zum zweiten <Mal> auf deine rechte Seite und trage die Ungerechtigkeit des Hauses Juda 40 Tage; je einen Tag für ein Jahr habe ich dir auferlegt. – Und du sollst dein Angesicht und deinen entblößten Arm gegen die Belagerung Jerusalems hin richten, und du sollst gegen sie weissagen. Und siehe, ich lege dir Stricke an, dass du dich nicht von einer Seite auf die andere umdrehen kannst, bis du die Tage deiner Belagerung erfüllt hast.

Und du, nimm dir Weizen und Gerste und Bohnen und Linsen und Hirse und Hartweizen, und tu sie in ein Gefäß; und mache dir Brot daraus nach der Zahl der Tage, die du auf deiner Seite liegst: 390 Tage sollst du davon essen. Und deine Speise, die du essen wirst, soll nach dem Gewicht sein: 20 Sekel für den Tag; von Zeit zu Zeit sollst du davon essen. Und Wasser sollst du abgemessen trinken: Ein sechstel Hin; von Zeit zu Zeit sollst du trinken. Und wie Gerstenkuchen sollst du sie essen, und du sollst sie auf Ballen von Menschenkot vor ihren Augen backen. Und der HERR sprach: So werden die Kinder Israel ihr Brot unrein essen unter den Nationen, wohin ich sie vertreiben werde. Da sprach ich: Ach, Herr, HERR! Siehe, meine Seele ist nie verunreinigt worden, und weder Aas noch Zerrissenes habe ich von meiner Jugend an bis jetzt gegessen, und kein Gräuelfleisch ist in meinen Mund gekommen. Und er sprach zu mir: Siehe, ich habe dir Rindermist statt Menschenkot gestattet; und darauf darfst du dein Brot zubereiten. Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehe, ich will in Jerusalem den Stab des Brotes zerbrechen; und sie werden Brot nach dem Gewicht und in Angst essen und Wasser abgemessen und in Entsetzen trinken, weil Brot und Wasser mangeln werden und sie miteinander verschmachten und in ihrer Ungerechtigkeit hinschwinden werden.

Hesekiel 5

Und du, Menschensohn, nimm dir ein scharfes Schwert: Als Schermesser sollst du es dir nehmen und damit über dein Haupt und über deinen Bart fahren; und nimm dir Waagschalen und teile die Haare. Ein Drittel sollst du mit Feuer verbrennen inmitten der Stadt, wenn die Tage der Belagerung erfüllt sind; und ein Drittel sollst du nehmen <und> rings um sie her mit dem Schwert schlagen; und ein Drittel sollst du in den Wind streuen, denn ich werde das Schwert ziehen hinter ihnen her. Und du sollst davon eine kleine Zahl nehmen und in deine Rockzipfel binden. Und von diesen sollst du wieder <einige> nehmen und sie mitten ins Feuer werfen und sie mit Feuer verbrennen; davon wird ein Feuer ausgehen gegen das ganze Haus Israel.

So spricht der Herr, HERR: Dieses Jerusalem, inmitten der Nationen habe ich es gesetzt und Länder rings um es her. Und es war widerspenstig gegen meine Rechte in Gottlosigkeit, mehr als die Nationen, und gegen meine Satzungen, mehr als die Länder, die rings um es her sind; denn meine Rechte haben sie verworfen, und in meinen Satzungen sind sie nicht gewandelt.

Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil ihr getobt habt, mehr als die Nationen, die rings um euch her sind, in meinen Satzungen nicht gewandelt seid und meine Rechte nicht getan habt, ja, nicht <einmal> nach den Rechten der Nationen, die rings um euch her sind, getan habt – darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, auch ich will gegen dich sein und will Gerichte in deiner Mitte üben vor den Augen der Nationen. Und ich will an dir tun, was ich nicht getan habe und was ich nicht wieder tun werde, um aller deiner Gräuel willen. Darum werden in deiner Mitte Väter <ihre> Kinder essen, und Kinder werden ihre Väter essen; und ich will Gerichte an dir üben und will deinen ganzen Überrest in alle Winde zerstreuen. Darum, <so wahr> ich lebe, spricht der Herr, HERR: Ja, weil du mein Heiligtum verunreinigt hast durch alle deine Scheusale und durch alle deine Gräuel, so will auch ich mein Auge abziehen ohne Mitleid, und auch ich will mich nicht erbarmen. Ein Drittel von dir soll an der Pest sterben und durch Hunger umkommen in deiner Mitte; und ein Drittel soll durchs Schwert fallen rings um dich her; und ein Drittel werde ich in alle Winde zerstreuen, und ich werde das Schwert ziehen hinter ihnen her.

Und mein Zorn soll sich vollenden, und meinen Grimm werde ich an ihnen stillen und Rache nehmen. Und wenn ich meinen Grimm an ihnen vollende, so werden sie wissen, dass ich, der HERR, in meinem Eifer geredet habe. Und ich werde dich zur Einöde machen und zum Hohn unter den Nationen, die rings um dich her sind, vor den Augen jedes Vorübergehenden. Und es soll ein Hohn und ein Spott sein, eine Warnung und ein Entsetzen für die Nationen, die rings um dich her sind, wenn ich Gerichte an dir üben werde im Zorn und im Grimm und in Züchtigungen des Grimmes. Ich, der HERR, habe geredet. Wenn ich die bösen Pfeile des Hungers gegen sie sende, die zum Verderben sein werden, die ich senden werde, um euch zu verderben, so werde ich den Hunger über euch häufen und euch den Stab des Brotes zerbrechen. Und ich werde Hunger über euch senden und böse Tiere, dass sie dich der Kinder berauben; und Pest und Blut sollen über dich ergehen, und das Schwert werde ich über dich bringen. Ich, der HERR, habe geredet.

Hesekiel 6

Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: Menschensohn, richte dein Angesicht gegen die Berge Israels und weissage über sie und sprich: Berge Israels, hört das Wort des Herrn, HERRN! So spricht der Herr, HERR, zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Tälern und zu den Gründen: Siehe, ich bringe das Schwert über euch und werde eure Höhen zerstören; und eure Altäre sollen verwüstet und eure Sonnensäulen zerbrochen werden. Und ich werde eure Erschlagenen vor eure Götzen hinwerfen; und die Leichname der Kinder Israel werde ich vor ihre Götzen hinlegen und eure Gebeine rings um eure Altäre streuen. In allen euren Wohnsitzen sollen die Städte verödet und die Höhen verwüstet werden, damit eure Altäre verödet und wüst und eure Götzen zerbrochen und vernichtet und eure Sonnensäulen umgehauen und eure Machwerke vertilgt werden; und Erschlagene sollen in eurer Mitte fallen. Und ihr werdet wissen, dass ich der HERR bin.

Doch ich will einen Überrest lassen, indem ihr unter den Nationen solche haben werdet, die dem Schwert entronnen sind, wenn ihr in die Länder zerstreut seid. Und eure Entronnenen werden sich an mich erinnern unter den Nationen, wohin sie gefangen weggeführt sind, wenn ich mir ihr hurerisches Herz, das von mir abgewichen ist, und ihre Augen, die ihren Götzen nachhurten, zerschlagen haben werde; und sie werden an sich selbst Ekel empfinden wegen der bösen <Taten>, die sie begangen haben nach allen ihren Gräueln. Und sie werden wissen, dass ich der HERR bin. Nicht umsonst habe ich geredet, dass ich ihnen dieses Übel tun würde.

So spricht der Herr, HERR: Schlage in deine Hand und stampfe mit deinem Fuß und sprich: Wehe über alle bösen Gräuel des Hauses Israel! Denn sie müssen fallen durch Schwert, durch Hunger und durch Pest! Wer fern ist, wird an <der> Pest sterben, und wer nahe ist, wird durch <das> Schwert fallen, und wer übrig geblieben und bewahrt worden ist, wird vor Hunger sterben; und ich werde meinen Grimm an ihnen vollenden. Und ihr werdet wissen, dass ich der HERR bin, wenn ihre Erschlagenen mitten unter ihren Götzen sein werden, um ihre Altäre her, auf jedem hohen Hügel, auf allen Gipfeln der Berge und unter jedem grünen Baum und unter jeder dicht belaubten Terebinthe, an den Orten, wo sie allen ihren Götzen lieblichen Geruch dargebracht haben. Und ich werde meine Hand gegen sie ausstrecken und das Land zur Wüste und Verwüstung machen, mehr als die Wüste Diblat, in allen ihren Wohnsitzen. Und sie werden wissen, dass ich der HERR bin.



meine Antworten

Mit welchem Vergleich sollte Hesekiel das Ausmaß des Gerichtes über Jerusalem deutlich machen?

  • mIt den Haaren (Hes 5,1-5.12)

Woran werden die Entronnenen denken, wenn sie in die Gefangenschaft geführt worden sind?

  • sie werden erkennen:
    • das Gott geredet hat, und es auch erfüllen wird (Hes 5,13)
    • das Gott nicht umsonst geredet hat (Hes 6,10)
    • das Gott der Herr ist (Hes 6,13)

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Tag 297

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  3. Einführung in das Buch Hesekiel - R. Liebi

Fragen

  • In der Vision von der Herrlichkeit des Herrn sah Hesekiel. vier Gestalten (Cherubim; vgl. Hesekiel 10, 15). Wie werden sie beschrieben?
  • Hesekiel wurde als Wächter über Israel eingesetzt. Welche Aufgabe hatte er als Wächter?

Bibeltext

Hesekiel 1-3

Hesekiel 1

Und es geschah im dreißigsten Jahr, im vierten <Monat>, am Fünften des Monats, als ich inmitten der Weggeführten am Fluss Kebar war, da öffneten sich die Himmel, und ich sah Gesichte Gottes. Am Fünften des Monats, das war das fünfte Jahr der Wegführung des Königs Jojakin, erging das Wort des HERRN ausdrücklich an Hesekiel, den Sohn Busis, den Priester, im Land der Chaldäer, am Fluss Kebar; und dort kam die Hand des HERRN über ihn.

Und ich sah: Und siehe, ein Sturmwind kam von Norden her, eine große Wolke und ein Glanz rings um sie her und ein zusammengeballtes Feuer; und aus seiner Mitte, aus der Mitte des Feuers her, <strahlte es> wie der Anblick von glänzendem Metall. Und aus seiner Mitte hervor <erschien> die Gestalt von vier lebendigen Wesen; und dies war ihr Aussehen: Sie hatten die Gestalt eines Menschen. Und jedes hatte vier Angesichter, und jedes von ihnen hatte vier Flügel. Und ihre Füße waren gerade Füße, und ihre Fußsohlen wie die Fußsohle eines Kalbes; und sie funkelten wie der Anblick von leuchtendem Kupfer. Und Menschenhände waren unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; und die vier hatten ihre Angesichter und ihre Flügel. Ihre Flügel waren einer mit dem anderen verbunden; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen: Sie gingen jeder gerade vor sich hin. Und die Gestalt ihres Angesichts war das Angesicht eines Menschen; und rechts hatten die vier das Angesicht eines Löwen, und links hatten die vier das Angesicht eines Stieres, und das Angesicht eines Adlers hatten die vier. Und ihre Angesichter und ihre Flügel waren oben getrennt; jedes hatte zwei <Flügel> miteinander verbunden und zwei, die ihre Leiber bedeckten. Und sie gingen jedes gerade vor sich hin; wohin der Geist gehen wollte, gingen sie; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen. Und die Gestalt der lebendigen Wesen: Ihr Aussehen war wie brennende Feuerkohlen, wie das Aussehen von Fackeln. Es fuhr zwischen den lebendigen Wesen umher, und das Feuer hatte einen Glanz, und aus dem Feuer gingen Blitze hervor. Und die lebendigen Wesen liefen hin und her wie das Aussehen von Blitzstrahlen.

Und ich sah die lebendigen Wesen, und siehe, da war ein Rad auf der Erde neben den lebendigen Wesen, nach ihren vier Vorderseiten hin. Das Aussehen der Räder und ihre Arbeit war wie der Anblick eines Chrysoliths, und die vier hatten dieselbe Gestalt; und ihr Aussehen und ihre Arbeit war, als wäre ein Rad inmitten eines Rades. Wenn sie gingen, so gingen sie nach ihren vier Seiten hin: Sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen. Und ihre Felgen, sie waren hoch und furchtbar; und ihre Felgen waren voller Augen ringsum bei den vieren. Und wenn die lebendigen Wesen gingen, gingen die Räder neben ihnen her; und wenn die lebendigen Wesen sich von der Erde erhoben, erhoben sich die Räder. Wohin der Geist gehen wollte, gingen sie, dahin, wohin der Geist gehen wollte; und die Räder erhoben sich neben ihnen, denn der Geist des lebendigen Wesens war in den Rädern. Wenn sie gingen, gingen <auch> sie, und wenn sie stehen blieben, blieben <auch> sie stehen; und wenn sie sich von der Erde erhoben, so erhoben sich <auch> die Räder neben ihnen; denn der Geist des lebendigen Wesens war in den Rädern.

Und über den Häuptern des lebendigen Wesens war das Gebilde einer Ausdehnung, wie der Anblick eines wundervollen Kristalls, ausgebreitet oben über ihren Häuptern. Und unter der Ausdehnung waren ihre Flügel waagerecht <ausgerichtet>, einer gegen den anderen; jedes von ihnen hatte zwei <Flügel>, die ihre Leiber bedeckten. Und wenn sie gingen, hörte ich das Rauschen ihrer Flügel wie das Rauschen großer Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, das Rauschen eines Getümmels, wie das Rauschen eines Heerlagers. Wenn sie still standen, ließen sie ihre Flügel sinken. Und es kam eine Stimme von oberhalb der Ausdehnung, die über ihren Häuptern war. Wenn sie still standen, ließen sie ihre Flügel sinken.

Und oberhalb der Ausdehnung, die über ihren Häuptern war, war die Gestalt eines Thrones wie das Aussehen eines Saphirsteins; und auf der Gestalt des Thrones eine Gestalt wie das Aussehen eines Menschen oben darauf. Und ich sah <etwas> wie den Anblick von glänzendem Metall, wie das Aussehen von Feuer innerhalb desselben ringsum; von seinen Lenden aufwärts und von seinen Lenden abwärts sah ich <etwas> wie das Aussehen von Feuer, und ein Glanz war rings um ihn. Wie das Aussehen des Bogens, der am Regentag in der Wolke ist, so war das Aussehen des Glanzes ringsum. Das war das Aussehen des Bildes der Herrlichkeit des HERRN.
Und als ich es sah, fiel ich nieder auf mein Angesicht; und ich hörte die Stimme eines Redenden.

Hesekiel 2

Und er sprach zu mir: Menschensohn, stelle dich auf deine Füße, und ich will mit dir reden. Und als er zu mir redete, kam der Geist in mich und stellte mich auf meine Füße; und ich hörte den, der zu mir redete.

Und er sprach zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den Kindern Israel, zu den empörerischen Nationen, die sich gegen mich empört haben; sie und ihre Väter sind von mir abgefallen bis auf ebendiesen Tag. Und diese Kinder haben schamlose Angesichter und harte Herzen; zu ihnen sende ich dich, und du sollst zu ihnen sprechen: „So spricht der Herr, HERR!“ Und sie, mögen sie hören oder es lassen (denn sie sind ein widerspenstiges Haus), sie sollen doch wissen, dass ein Prophet in ihrer Mitte war. Und du, Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen, und fürchte dich nicht vor ihren Worten; denn Nesseln und Dornen sind bei dir, und bei Skorpionen wohnst du. Fürchte dich nicht vor ihren Worten, und erschrick nicht vor ihrem Angesicht; denn ein widerspenstiges Haus sind sie. Und du sollst meine Worte zu ihnen reden, mögen sie hören oder es lassen; denn sie sind widerspenstig.

Und du, Menschensohn, höre, was ich zu dir rede; sei nicht widerspenstig wie das widerspenstige Haus: Tu deinen Mund auf und iss, was ich dir gebe. – Und ich sah: Und siehe, eine Hand war gegen mich ausgestreckt; und siehe, darin war eine Buchrolle. Und er breitete sie vor mir aus, und sie war auf der Vorder- und auf der Rückseite beschrieben; und Klagen und Seufzer und Wehe waren darauf geschrieben.

Hesekiel 3

Und er sprach zu mir: Menschensohn, iss, was du findest; iss diese Rolle und geh hin, rede zum Haus Israel! Und ich öffnete meinen Mund, und er gab mir diese Rolle zu essen. Und er sprach zu mir: Menschensohn, speise deinen Bauch und fülle deinen Leib mit dieser Rolle, die ich dir gebe. Und ich aß sie, und sie war in meinem Mund süß wie Honig.

Und er sprach zu mir: Menschensohn, auf, geh hin zum Haus Israel und rede zu ihnen mit meinen Worten! Denn nicht zu einem Volk von unverständlicher Sprache und schwieriger Rede bist du gesandt, <sondern> zum Haus Israel; nicht zu vielen Völkern von unverständlicher Sprache und schwieriger Rede, deren Worte du nicht verstehst, sondern zu ihnen habe ich dich gesandt; sie können auf dich hören. Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören wollen, denn sie wollen nicht auf mich hören. Denn das ganze Haus Israel hat eine harte Stirn und ein verstocktes Herz. Siehe, ich habe dein Angesicht hart gemacht gegenüber ihrem Angesicht und deine Stirn hart gegenüber ihrer Stirn; wie einen Diamanten, der härter ist als ein Fels, habe ich deine Stirn gemacht. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht, denn ein widerspenstiges Haus sind sie.

Und er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir reden werde, nimm in dein Herz auf und höre sie mit deinen Ohren; und <mach dich> auf, geh hin zu den Weggeführten, zu den Kindern deines Volkes, und rede zu ihnen und sprich zu ihnen: „So spricht der Herr, HERR!“ Sie mögen hören oder es lassen.

Und der Geist hob mich empor; und ich hörte hinter mir den Schall eines starken Getöses: „Gepriesen sei die Herrlichkeit des HERRN von ihrer Stätte her!“, und das Rauschen der Flügel der lebendigen Wesen, die einander berührten, und das Sausen der Räder neben ihnen, und den Schall eines starken Getöses. Und der Geist hob mich empor und nahm mich weg; und ich fuhr dahin, erbittert in der Glut meines Geistes; und die Hand des HERRN war stark auf mir. Und ich kam nach Tel-Abib zu den Weggeführten, die am Fluss Kebar wohnten; und dort, wo sie saßen, dort saß ich sieben Tage betäubt in ihrer Mitte.

Und es geschah am Ende von sieben Tagen, da erging das Wort des HERRN an mich, indem er sprach: Menschensohn, ich habe dich dem Haus Israel zum Wächter gesetzt; und du sollst das Wort aus meinem Mund hören und sie in meinem Namen warnen. Wenn ich zum Gottlosen spreche: Du sollst gewiss sterben!, und du warnst ihn nicht und redest nicht, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, so wird er, der Gottlose, wegen seiner Ungerechtigkeit sterben, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. Wenn du aber den Gottlosen warnst, und er kehrt nicht um von seiner Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Weg, so wird er wegen seiner Ungerechtigkeit sterben; du aber hast deine Seele errettet. Und wenn ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und unrecht tut und ich einen Anstoß vor ihn lege, so soll er sterben. Wenn du ihn nicht warnst, so wird er wegen seiner Sünde sterben, und seiner gerechten Taten, die er getan hat, wird nicht gedacht werden; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. Wenn du aber ihn, den Gerechten, warnst, damit der Gerechte nicht sündige, und er sündigt nicht, so wird er gewiss leben, weil er sich hat warnen lassen; und du hast deine Seele errettet.

Und die Hand des HERRN kam dort über mich, und er sprach zu mir: Mach dich auf, geh hinaus in die Talebene, und dort will ich mit dir reden! Und ich machte mich auf und ging hinaus in die Talebene; und siehe, dort stand die Herrlichkeit des HERRN, wie die Herrlichkeit, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte; und ich fiel nieder auf mein Angesicht. Und der Geist kam in mich und stellte mich auf meine Füße. Und er redete mit mir und sprach zu mir: Geh, schließ dich in deinem Haus ein. Und du, Menschensohn, siehe, man wird dir Stricke anlegen und dich damit binden, dass du nicht in ihre Mitte wirst hinausgehen können. Und ich werde deine Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, damit du verstummst und sie nicht mehr zurechtweist; denn ein widerspenstiges Haus sind sie. Wenn ich aber mit dir reden werde, will ich deinen Mund öffnen, und du sollst zu ihnen sprechen: „So spricht der Herr, HERR!“ Wer hören will, der höre, und wer es lässt, der lasse es; denn ein widerspenstiges Haus sind sie.



meine Antworten

In der Vision von der Herrlichkeit des Herrn sah Hesekiel vier Gestalten (Cherubim; vgl. Hesekiel 10, 15). Wie werden sie beschrieben?

  • Gestalt eines Menschen (Hes 1,5)
  • vier Gesiuchter (Hes 1,6)
  • vier Flügel (Hes 1,6)
    • zwei nach oben Gerichtet (Hes 1,11)
    • zwei die ihre Körper bedekten (Hes 1,11)
  • gerade Beine (Hes 1,7)
  • Füße wie von Füße von Kälbern in Bronze (Hes 1,7)
  • Mänschenhände unter den Flügeln an ihren vier Seiten (Hes 1,8)
  • sie wnten sich nicht um und gingen gerade vor sich hin (Hes 1,9)
  • die Gesichter waren:
    • das Gesicht eines Menschen (Hes 1,10)
    • das Gesicht eines Löwen (Hes 1,10)
    • das Gesicht eines Stieres (Hes 1,10)
    • das Gesicht eines Adlers (Hes 1,10)
  • sie gingen wie der Geist es ihnen sagte (Hes 1,12)
    • sie wanten sich nicht um, wenn sie gingen (Hes 1,12)
    • durch ihre Bewegung sahen sie aus wie Blitze (Hes 1,14)

Hesekiel wurde als Wächter über Israel eingesetzt. Welche Aufgabe hatte er als Wächter?

  • Gottes Wort den Menschen weitersagen (Hes 3,17)
  • die Menschen warnen (Hes 3,17)

Informationen

Tag 296

Informationen zum Buch

  1. Informationen zum Buch Klagelieder  - M. Röseler
  2. Informationen zum Buch Klagelieder - J. MacArthur
  3. Einführung in das Buch der Klagelieder - R. Liebi

Fragen

  • Was wird über die Barmherzigkeit Gottes gesagt?
  • Was erbittet das Volk jetzt vom Herrn?

Bibeltext

Klagelieder 3-5

Klagelieder 3

Ich bin der Mann, der Elend gesehen hat durch die Rute seines Grimmes. Mich hat er geleitet und geführt in Finsternis und Dunkel. Nur gegen mich kehrt er immer wieder seine Hand den ganzen Tag.

Er hat verfallen lassen mein Fleisch und meine Haut, meine Gebeine hat er zerschlagen. Bitterkeit und Mühsal hat er gegen mich gebaut und mich damit umringt. Er ließ mich wohnen in Finsternissen wie die Toten der Urzeit.

Er hat mich umzäunt, dass ich nicht herauskommen kann; er hat schwer gemacht meine Fesseln. Wenn ich auch schreie und rufe, so hemmt er mein Gebet. Meine Wege hat er mit Quadern vermauert, meine Pfade umgekehrt.

Ein lauernder Bär ist er mir, ein Löwe im Versteck. Er hat mir die Wege entzogen und hat mich zerfleischt, mich verwüstet. Er hat seinen Bogen gespannt und mich wie ein Ziel für den Pfeil hingestellt.

Er ließ die Söhne seines Köchers in meine Nieren dringen. Meinem ganzen Volk bin ich zum Gelächter geworden, <bin> ihr Saitenspiel den ganzen Tag. Mit Bitterkeiten hat er mich gesättigt, mit Wermut mich getränkt.

Und er hat mit Kies meine Zähne zermalmt, hat mich niedergedrückt in die Asche. Und du verstießest meine Seele vom Frieden, ich habe das Gute vergessen. Und ich sprach: Dahin ist meine Lebenskraft und meine Hoffnung auf den HERRN.

Gedenke meines Elends und meines Umherirrens, des Wermuts und der Bitterkeit! Beständig denkt meine Seele daran und ist niedergebeugt in mir. Dies will ich mir zu Herzen nehmen, darum will ich hoffen:

Es sind die Gütigkeiten des HERRN, dass wir nicht aufgerieben sind; denn seine Erbarmungen sind nicht zu Ende; sie sind alle Morgen neu, deine Treue ist groß. Der HERR ist mein Teil, sagt meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen.

Gütig ist der HERR gegen die, die auf ihn harren, gegen die Seele, die nach ihm trachtet. Es ist gut, dass man still warte auf die Rettung des HERRN. Es ist gut für einen Mann, dass er das Joch in seiner Jugend trage.

Er sitze einsam und schweige, weil er es ihm auferlegt hat. Er lege seinen Mund in den Staub: Vielleicht gibt es Hoffnung. Dem, der ihn schlägt, halte er die Wange hin, werde mit Schmach gesättigt.

Denn der Herr verstößt nicht auf ewig; sondern wenn er betrübt hat, erbarmt er sich nach der Menge seiner Gütigkeiten. Denn nicht von Herzen plagt und betrübt er die Menschenkinder.

Dass man alle Gefangenen der Erde unter seinen Füßen zertritt, das Recht eines Mannes beugt vor dem Angesicht des Höchsten, einem Menschen unrecht tut in seiner Streitsache – sollte der Herr nicht darauf achten?

Wer ist es, der sprach, und es geschah, ohne dass der Herr es geboten hat? Das Böse und das Gute, geht es nicht aus dem Mund des Höchsten hervor? Was beklagt sich der lebende Mensch? Über seine Sünden <beklage sich> der Mann!

Prüfen und erforschen wir unsere Wege, und lasst uns zu dem HERRN umkehren! Lasst uns unser Herz samt den Händen erheben zu Gott im Himmel! Wir, wir sind abgefallen und sind widerspenstig gewesen; du hast nicht vergeben.

Du hast dich in Zorn gehüllt und hast uns verfolgt; du hast hingemordet ohne Schonung. hast dich in eine Wolke gehüllt, so dass kein Gebet hindurchdrang. Du hast uns zum Kehricht und zum Ekel gemacht inmitten der Völker.

Alle unsere Feinde haben ihren Mund gegen uns aufgesperrt. Grauen und Grube sind über uns gekommen, Verwüstung und Zertrümmerung. Mit Wasserbächen rinnt mein Auge wegen der Zertrümmerung der Tochter meines Volkes.

Mein Auge ergießt sich ruhelos<,> ohne Rast, bis der HERR vom Himmel herniederschaut und dareinsieht. Mein Auge schmerzt mich wegen aller Töchter meiner Stadt.

Wie einen Vogel haben mich heftig gejagt, die ohne Ursache meine Feinde sind. Sie haben mein Leben in die Grube hinein vernichtet und Steine auf mich geworfen. Wasser strömten über mein Haupt; ich sprach: Ich bin abgeschnitten!

HERR, ich habe deinen Namen angerufen aus der tiefsten Grube. Du hast meine Stimme gehört; verbirg dein Ohr nicht vor meinem Seufzen, meinem Schreien! Du hast dich genaht an dem Tag, als ich dich anrief; du sprachst: Fürchte dich nicht!

Herr, du hast die Rechtssachen meiner Seele geführt, hast mein Leben erlöst. HERR, du hast meine Bedrückung gesehen; verhilf mir zu meinem Recht! Du hast gesehen all ihre Rache, alle ihre Pläne gegen mich.

HERR, du hast ihr Schmähen gehört, alle ihre Pläne gegen mich, das Gerede derer, die gegen mich aufgestanden sind, und ihr Sinnen gegen mich den ganzen Tag. Schau an ihr Sitzen und ihr Aufstehen! Ich bin ihr Saitenspiel.

HERR, erstatte ihnen Vergeltung nach dem Werk ihrer Hände! Gib ihnen Verblendung des Herzens, dein Fluch komme über sie! Verfolge sie im Zorn und tilge sie unter dem Himmel des HERRN hinweg!

Klagelieder 4

Wie wurde verdunkelt das Gold, verändert das gute, feine Gold! Wie wurden verschüttet die Steine des Heiligtums an allen Straßenecken!

Die Kinder Zions, die kostbaren, die mit gediegenem Gold aufgewogenen, wie sind sie irdenen Krügen gleichgeachtet, dem Werk von Töpferhänden!

Selbst Schakale reichen die Brust, säugen ihre Jungen; die Tochter meines Volkes ist grausam geworden wie die Strauße in der Wüste.

Die Zunge des Säuglings klebt vor Durst an seinem Gaumen; die Kinder fordern Brot, niemand bricht es ihnen.

Die Leckerbissen aßen, verschmachten auf den Straßen; die auf Karmesin getragen wurden, liegen auf Misthaufen.

Und die Schuld der Tochter meines Volkes ist größer geworden als die Sünde Sodoms, das plötzlich umgekehrt wurde, ohne dass Hände dabei tätig waren.

Ihre Fürsten waren reiner als Schnee, weißer als Milch; röter waren sie am Leib als Korallen, wie Saphir ihre Gestalt.

Dunkler als Schwärze ist ihr Aussehen, man erkennt sie nicht auf den Straßen; ihre Haut klebt an ihrem Gebein, ist dürr geworden wie Holz.

Die vom Schwert Erschlagenen sind glücklicher als die vom Hunger Getöteten, die hinschmachten, durchbohrt vom Mangel an Früchten des Feldes.

Die Hände barmherziger Frauen haben ihre Kinder gekocht; sie wurden ihnen zur Speise bei der Zertrümmerung der Tochter meines Volkes.

Der HERR hat seinen Grimm vollendet, seine Zornglut ausgegossen; und er hat in Zion ein Feuer angezündet, das seine Grundfesten verzehrt hat.

Die Könige der Erde hätten es nicht geglaubt, noch alle Bewohner des Erdkreises, dass Bedränger und Feind in die Tore Jerusalems kommen würden.

Es ist wegen der Sünden seiner Propheten, der Ungerechtigkeiten seiner Priester, die in seiner Mitte das Blut der Gerechten vergossen haben.

Sie irrten blind auf den Straßen umher; sie waren mit Blut befleckt, so dass man ihre Kleider nicht anrühren mochte.

„Weicht! Unrein!“, rief man ihnen zu. „Weicht, weicht, rührt nicht an!“ Wenn sie flüchteten, so irrten sie umher; man sagte unter den Nationen: Sie sollen nicht länger <bei uns> weilen!

Das Angesicht des HERRN hat sie zerstreut, er schaut sie nicht mehr an. Auf die Priester hat man keine Rücksicht genommen, an Greisen keine Gnade geübt.

Noch schmachten unsere Augen nach unserer nichtigen Hilfe; in unserem Warten warten wir auf ein Volk, das nicht retten wird.

Sie stellen unseren Schritten nach, so dass wir nicht auf unseren Straßen gehen können. Unser Ende ist nahe, erfüllt sind unsere Tage; ja, unser Ende ist gekommen.

Unsere Verfolger waren schneller als die Adler des Himmels; sie jagten uns nach auf den Bergen, in der Wüste lauerten sie auf uns.

Unser Lebensodem, der Gesalbte des HERRN, wurde in ihren Gruben gefangen, von dem wir sagten: In seinem Schatten werden wir leben unter den Nationen.

Sei fröhlich und freue dich, Tochter Edom, Bewohnerin des Landes Uz! Auch an dich wird der Becher kommen; du wirst betrunken werden und dich entblößen.

Zu Ende ist deine Ungerechtigkeit, Tochter Zion! Er wird dich nicht mehr wegführen. Er wird deine Ungerechtigkeit heimsuchen, Tochter Edom, er wird deine Sünden aufdecken.

Klagelieder 5

Gedenke, HERR, dessen, was uns geschehen ist! Schau her und sieh unsere Schmach!

Unser Erbteil ist Fremden zugefallen, unsere Häuser Ausländern.

Wir sind Waisen, ohne Vater; unsere Mütter sind wie Witwen.

Unser Wasser trinken wir für Geld, unser Holz bekommen wir gegen Zahlung.

Unsere Verfolger sind uns auf dem Nacken; wir ermatten, man lässt uns keine Ruhe.

Ägypten reichen wir die Hand <und> Assyrien, um mit Brot gesättigt zu werden.

Unsere Väter haben gesündigt, sie sind nicht mehr; wir, wir tragen ihre Ungerechtigkeiten.

Knechte herrschen über uns; da ist niemand, der uns aus ihrer Hand reißt.

Wir holen unser Brot mit Gefahr unseres Lebens wegen des Schwertes der Wüste.

Vor den Gluten des Hungers brennt unsere Haut wie ein Ofen.

Sie haben Frauen entehrt in Zion, Jungfrauen in den Städten Judas.

Fürsten sind durch ihre Hand aufgehängt, das Angesicht der Alten wird nicht geehrt.

Jünglinge tragen die Handmühle, und Knaben straucheln unter dem Holz.

Die Alten bleiben fern vom Tor, die Jünglinge von ihrem Saitenspiel.

Die Freude unseres Herzens hat aufgehört, in Trauer ist unser Reigen verwandelt.

Gefallen ist die Krone unseres Hauptes. Wehe uns, denn wir haben gesündigt!

Darum ist unser Herz krank geworden, um dieser Dinge willen sind unsere Augen verdunkelt:

Wegen des Berges Zion, der verwüstet ist; Füchse streifen darauf umher.

Du, HERR, thronst in Ewigkeit; dein Thron ist von Geschlecht zu Geschlecht.

Warum willst du uns für immer vergessen, uns verlassen auf immerdar?

HERR, bring uns zu dir zurück, dass wir umkehren; erneuere unsere Tage wie vor alters!

Oder solltest du uns ganz und gar verworfen haben, allzu sehr auf uns zürnen?



meine Antworten

Was wird über die Barmherzigkeit Gottes gesagt?

  • die Gnade Gottes ist nicht zu Ende (Kl 3,22)
  • Gottes Erbarmen hört nicht auf (Kl 3,22)
  • es ist jeden Morgen neu (Kl 3,22)
  • groß ist seine Treue (Kl 3,22)
  • er verstößt nicht ewig (Kl 3,31)
  • er erbarmt sich wieder (Kl 3,32)
  • Gott macht es nicht gern, sich von seinen Kinder abzuwenden (Kl 3,33)

Was erbittet das Volk jetzt vom Herrn?

  • Kla 5,21 Bring uns zurück, HERR, zu dir, dass wir umkehren! Erneuere unsere Tage <, dass sie werden> wie früher!

Informationen

 

 

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